Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. November 2015
Institut für Baustoffkunde feiert 20-jähriges Jubiläum
Das renommierte Weimarer "F.A.-Finger-Institut" feiert heute sein 20-jähriges Jubiläum. Zum Festakt im Leonardo-Hotel werden am Abend mehr als 150 geladene Gäste erwartet. Gleich vier Professoren wollen Festvorträge halten. Begrüßt werden die Gäste von Bauhaus-Uni-Rektor Karl Beucke. Das Institut ist Teil der Weimarer Universität und eigentlich seit über 60 Jahren ein Zentrum der Baustoffforschung und -lehre in Deutschland. Den Grundstein legte 1944 Friedrich August Finger, der damalige Hochschul-Professur für "Baustoffkunde, Ingenieurbau und Statik". Im Dezember 1995 wurde die Forschungseinrichtung als "F.A.-Finger-Institut für Baustoffkunde" neu gegründet.
Derzeit untersuchen dort rund 100 Mitarbeiter Baustoffe wie Zement, Mörtel, Beton, Gips, Polymere und Holz. Dabei geht es unter anderem um deren Einsatz bei Neubauten, der Bau-Sanierung aber auch der Möglichkeit, sie aus Abrißbauten wiederzuverwenden. Alle 3 Jahre richtet das Institut eine Internationale Baustofftagung aus. Zuletzt nahmen daran rund 600 Wissenschaftler und Ingenieure aus Ländern Europas, Chinas und den USA teil.
(wk)
Bofill will bereits über 1,4 Millionen Euro investiert haben
Der Besitzer des Hauses der Frau von Stein, der Katalane Joan Bofill, hat die vertraglich vereinbarte Investition von 1,4 Millionen Euro tatsächlich bis zum Vorjahresende getätigt. Die dafür vorgelegten Rechnungen seien geprüft und nicht beanstandet worden, sagte gestern Oberbürgermeister Stefan Wolf auf Anfrage im Stadtrat. Bofill habe sogar Rechnungen über 1,8 Millionen Euro vorgelegt. Alle Ausgaben hätten aber nicht der Sanierung zugeordnet werden können. Problematisch sei vielmehr, daß der Bau entgegen der Zusage Bofills seit dem Mai dieses Jahres wieder ruhe, so Wolf. Mitte Juli habe der Investor erkärt, die Bauarbeiten noch im selben Monat wieder aufzunehmen. Die erneute Bauverzögerung zu klären, sei aber nicht möglich, Bofill sei nicht zu erreichen. -
Bei der Sanierung des Hauses der Frau von Stein gab es immer wieder Verzögerungen, die auch schon zu Vertragsstrafen und Androhung von Rückkauf geführt haben. Zuletzt hatte die Stadt gefordert, die bis Ende 2014 vertraglich vereinbarte Investition über 1,4 Millionen Euro nachzuweisen. Bis zu dem Termin sollte die Sanierung eigentlich abeschlossen sein. Die letzte Ansage Bofills lautete Ende 2015.
(wk)
Goethe-Schiller-Archiv zeigt Talente der Schiller-Gemahlin
Das Goethe-Schiller-Archiv eröffnet heute eine Ausstellung zu Charlotte von Schiller, geborene von Lengefeld. Unter dem Titel "Damit doch jemand im Hause die Feder führt" würden die bisher kaum bekannten Talente der Schiller-Gattin gezeigt. Die bis zum 11. März 2016 ausgestellten Original-Handschriften und Zeichnungen aus dem Bestand des Archivs ließen das Bild einer vielseitig gebildeten Dichterin, Übersetzerin und Zeichnerin der Goethe-Zeit entstehen, heißt es in der Einladung. Die Kuratorinnen der Schau glauben, daß Friedrich Schiller seine Gemahlin zur Kunst ermutigt habe. Dies belegten Anmerkungen und Korrekturen des Dichters bei literarischen Versuchen Charlottes. Deren übersetzerische Fähigkeiten ergaben sich aus ihrer Beherrschung der französischen und englischen Sprache. Ihre bildkünstlerischen Talente habe Charlotte noch in ihrer Rudolstädter Zeit durch Zeichenunterricht bei Johann Heinrich Lips vervollkomnet.
(wk)
Stadtwirtschaft soll Werbung für "C 5" verbessern
Stadtspitze und Stadtwirtschaft sollen sich verstärkt für die neue Innenstadtbuslinie einsetzen. Das hat jetzt auch der Stadtrat gefordert, der gestern fast einstimmig dem Antrag der SPD-Fraktion zustimmte. Demnach soll eine bessere Öffentlichkeitsarbeit für die Buslinie "5 C" organisiert werden. Zu den Forderungen gehört unter anderen, die eingesetzten Busse werblich so zu gestalten, daß Touristen erkennen können, zu welchen Sehenswürdigkeiten oder Tagungsstätten sie damit kommen. Überdies sollten Kultureinrichtungen und Hotels für eine Bewerbung der Innenstadtbuslinie gewonnen werden. -
Hintergrund ist die seit Anfang an ungenügende wirtschaftliche Auslastung der "5 C". Bereits im Mai forderten deshalb schon die Grünen eine aktive Öffentlichkeitsarbeit für die neue Verbindung.
(wk)
Hochschulen kündigen neue künstlerische Zusammenarbeit an
Weimars Hochschule für Musik hat jetzt eine Veranstaltungsreihe zur künstlerischen Zusammenarbeit mit der Bauhaus-Universität angekündigt. Im Audimax der Bauhaus-Uni soll es ab dem 25. November dieses Jahres audiovisuelle Konzert-Experimente geben. Den Anfang macht demnach ein sogenanntes "Bilderkonzert mit Schubert". Unter dem Titel "Träume – Albträume" würde die Live-Aufführung von Schuberts berühmtem Streichquintetts in C-Dur mit Bildprojektionen verbunden. Zu den Stimmungsbildern soll es Landschaftsfotografien des Amerikaners Ansel Adams und, wie es heißt, "Epochenbilder" von Künstlern geben, die Träume von Glück und Frieden oder Albträume von Gewalt und Tod darstellen. Musiziert wird von Studierenden der Lizt-Hochschule, die Projektionen kommen von Bauhaus-Uni-Studenten. Hochschulpräsident Christoph Stölzl soll als "Bildererzähler" fungieren. Im Anschluss wird das Publikum zur Diskussion geladen.
(wk)
Bundesgrüne kommen zur Neujahrsklausur wieder nach Weimar
Auch im kommenden Januar kommt die Bundestagsfraktion "Bündnis 90-Die Grünen" zu ihrer Neujahrsklausur nach Weimar. Die Veranstaltung beginnt am 6. Januar im Seminargebäude der Weimarhalle und und dauert wieder drei Tage. Dabei sollen die bundespolitischen Ziele für 2016 beraten werden. Das genaue Programm würde im Dezember bekanntgegeben, heißt es in der Ankündigung. -
Es ist das siebte Mal in Folge, daß sich die Grünen-Bundestagsfraktion in Weimar trifft. Bereits nach dem zweiten Treffen erklärte sie, die Klassikerstadt dauerhaft als Klausurort zu nutzen. Angekündigt hatte das auch schon einmal die Bundes-SPD. Die Sozialdemokraten hatten aber nicht lange durchgehalten.
(wk)
Über 1000 Menschen protestieren gegen AfD-Mittwochsdemo in Erfurt
In Erfurt haben gestern nach Polizeiangaben 1.200 Menschen gegen die fremdenfeindliche AfD-Mitwochsdemo protestiert. Die Gegendemonstranten zogen vom Bahnhof über Anger und Fischmarkt zum Domplatz. Dort hat die Polizei diesmal nur rund 2.000 Anhänger der AfD gezählt, die Hälfte der vor einer Woche genannten Teilnehmerzahl. Nach Absage der Bundes-AfD-Vorsitzenden Frauke Petry fehlte auch Thüringens AfD-Chef Björn Höcke bei der Veranstaltung. Ein Aufeinandertreffen der Demonstranten verhinderten die Beamten wieder durch weiträumige Absperrungen. Das Bistum hatte aus Protest gegen die AfD-Kundgebung wieder die Beleuchtung am Dom abgeschaltet. Die für den kommenden Mittwoch angemeldete Kundgebung hat die AfD laut Medienberichten abgesagt.
(wk)