Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. November 2015
Stadtverwaltung will bei Straßenausbau früher abkassieren
Im Stadtrat geht es zur Stunde um die Neufassung der Straßenausbau-Beitragssatzung. Danach sollen in einem neuen Wohngebiet die Anwohnerbeiträge für die Errichtung von Anliegerstraßen bereits vor Baubeginn erhoben werden. Bisher wurde zur Kasse gebeten, wenn alle Straßen mit Kanalisation und Beleuchtung fertig waren. Die Vorkasse darf nach der Satzungsänderung bis zu 80 Prozent des Bürgeranteils betragen. Die Stadtrat-Vorlage war im letzten Sommer in die Ausschüsse verwiesen worden. Dem Vernehmen nach gibt es von einigen Stadträten noch immer Bedenken. -
Insgesamt liegen zur heutigen Stadtratsitzung an die 20 Anträge zur Beschlußfassung vor. Dazu gehört auch ein dringlicher Antrag der SPD-Fraktion zur beschlossenen Unterstützung der Arbeit des Thüringer Arbeitslosenverbandes in Weimar. Das zuständige Dezernat soll endlich die dafür eingeplanten 11.000 Euro freigeben, so die Forderung.
(wk)
Schwerbehindertenvertreter aus Ostdeutschland treffen sich im "mon ami"
An die 40 Schwerbehindertenvertreter, Behindertenbeauftragte und -beiräte aus den neuen Bundesländern sind heute im Weimarer "mon ami" zusammengekommen. Die 14. Konferenz der Schwerbehindertenvertreter großer Städte Ostdeutschlands wurde am Nachmittag von Oberbürgermeister Stefan Wolf eröffnet. Das jährlich stattfindende Treffen war im Jahr 2002 in Leipzig ins Leben gerufen worden. Seitdem wird dazu jeweils in eine andere Stadt eingeladen. Als Hauptaufgabe sieht die Konferenz, die Inklusion voranzubringen. Dabei geht es um die Teilhabe behinderter Menschen am Leben in der Gesellschaft insbesondere am Arbeitsleben. Den Kommunen als öffentlicher Arbeitgeber komme dabei eine besondere Bedeutung zu, hieß es.
(wk)
Wolf kann Doppelhaushalt 2016/17 erst im kommenden April vorlegen
Weimar muß auch auf den kommenden Stadthaushalt mindestens bis zum Frühsommer warten. Wie Oberbürgermeister Stefan Wolf im Finanzausschuß mitteilte, könne er den angestrebten Doppelhaushalt 2016-17 erst im kommenden April den Stadträten vorlegen. Zu beschließen sei er nach Diskussion frühestens im Juni. Überdies werde er nun doch ein Haushaltsicherungskonzept vorlegen. Bisher sagte Wolf, daß dies von der Mehrheitskoalition des Stadtrates geforderte Papier nicht notwendig sei. Grund für den Wandel ist offenbar die schwierige Haushaltslage. So sei noch immer die 4-Millionen-Lücke aus den Haushaltsjahren 2013 und '14 zu schließen, so Wolf. Überdies stünden fehlenden Einnahmen steigende Ausgaben vor allem im Sozialbereich entgegen. Sämtlichen von der Stadt in freiwilliger Leistung geförderten Vereinen, Verbänden und Institutionen wurde inzwischen mitgeteilt, sich für die kommenden Jahre auf Mittelkürzung einzustellen.
(wk)
Petra Hamann will Ortsteilbürgermeisterin von Weimar-West werden
Nach dem Termin zur Ortsteil-Bürgermeisterwahl in Weimar-West gibt es dafür nun auch eine Kandidatin. Zur Wahl gestellt für das Ehrenamt hat sich die parteilose Einwohnerin Petra Hamann. Die 50-Jährige wurde von der Partei Die Linke vorgeschlagen. Gestern hat der Wahlausschuß den einzigen Wahlvorschlag bestätigt. Abgestimmt werden soll darüber am 6. Dezember. Vier Wochen vorher, am 6. November, werden die Wahlbenachrichtigungen versandt. Wer sich für die Briefwahl entscheidet, kann seinen Wahlschein ab dem 9. November im Briefwahllokal der Stadtverwaltung abholen. Dort kann dann auch gleich gewählt werden. -
Die Wahl ist notwendig, weil der bisherige Ortsbürgermeister Frank Ziegler von der SPD im September zurückgetreten war.
(wk)
Sparkasse baut Filalen zu Selbstbedienungsstandorten um
Die Sparkasse Mittelthüringen verkleinert auch in Weimar ihr Filialnetz. Wie jetzt bekanntgegeben, werden die Einrichtungen im "Classic-Center" Weimar-Schöndorf, in der Ernst-Thälmanstraße und in der Henßstraße im Laufe des nächsten Jahres in reine Automaten-Selbstbedienungsstandorte umgewandelt. Bleiben als sogenannte "Beratungscenter" sollen die Filialen Frauentorstraße, Marcel-Paul-Straße in Weimar Nord, Straßburger Platz in Weimar-West und in Oberweimar am Plan 1. Der Hauptstandort am Graben soll dann "Regionalcenter" heißen. Grund für den Rückbau sei das veränderte Kundenverhalten, hieß es. Immer mehr zögen das Online-Banking vor. Überdies sei die Geschäftslage durch die aktuelle Niedrigzinsphase schwierig.
(wk)
Grünflächenamt versucht, kranke Ulme zu retten
Die städtische Grünflächenabteilung kämpft derzeit um eine der größten Ulmen im Stadtgebiet. Wie heute mitgeteilt, wird versucht, die große Flatterulme im Vorgarten der Gemeinschaftsschule Gropiusstraße noch für einge Jahre am Leben zu erhalten. Die Krone sei seit Jahren auffallend schütter, heißt es, der Baum wirke auch mitten in der Vegetationsperiode eher herbstlich. Weil Probleme im Wurzelraum vermutet wurden, ließen die Baumschützer Druckluft in den Boden pressen, um verdichtete Bodenschichten zu lockern. Dabei seien unter anderem auch Nährstoffe eingebracht worden, die die Bildung von Feinwurzeln anregen. Unklar bleibe die Ursache der geschwächten Lebenskraft, heißt es weiter. So könnte ein festgestellter Befall mit Hallimasch das Rindengewebe beschädigt haben. Ebenso könnte der bereits kranke Baum anfällig für die Pilzinfektion gewesen sein.
(wk)
Hauptstaatsarchiv präsentiert Reformationsdukumente im Internet
Das in Weimar ansässige Thüringer Hauptstaatsarchiv hat gestern feierlich das "Digitale Archiv der Reformation" freigeschaltet. In dem Online-Portal werden nach zweijähriger Arbeit 35-tausend Dokumente präsentiert. Sie würden zusammengenommen erkennen lassen, wie im 16. Jahrhundert die Reformation in Mitteldeutschland Einzug hielt, hieß es zur Freischaltung. Jeder könne herausfinden, was zu Zeiten der Reformation in seiner Gemeinde stattfand. Dazu kann auf einer Landkarte ein Ort der Wahl angeklickt werden. Die meisten der Dokumente sind für jedermann lesbar, sie werden aus lateinischen und deutschen Handschriften übersetzt angeboten. Überdies gibt es Hinweise, die den historischen Zusammenhang herstellen. -
Bei Federführung des Weimarer Archivs haben an dem Projekt zum Reformationsjubiläum das Hessische Staatsarchiv Marburg, das Landesarchiv Sachsen-Anhalt sowie die Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena mitgearbeitet.
(wk)
Stadtradio veranstaltet Reihe zu 25 Jahre Deutsche Einheit
RadioLOTTE Weimar startet heute eine öffentliche Veranstaltungsreihe zu "25 Jahre Deutsche Einheit". Im Funkhaus am Goetheplatz sollen Geschichten gelesen und über Geschichte diskutiert werden. Den Auftakt gibt heute LOTTE-Chefredakteur Shanghai Drenger mit einer Lesung aus seinem im Mai dieses Jahres erschienenen Roman "Minol-Pirols - Leben, und nicht leben lassen". Darin wird die Situation Jugendlicher Aussteiger im letzten Jahr der DDR geschildert. Im weiteren wird die Berliner Autorin Anne Hahn mit einem autobiografischen Roman über Punk in der DDR, Verena Zeltner mit ihrem neuen Jugendroman "Kornblumenkinder" und der Leipziger Autor Roland Mey vorgestellt. Letzterer berichtet von den Hintergründen des fluchtartigen Rücktritts des letzten SED-Rektors der Musikhochschule im Herbst 1990. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.
(wk)