Buchenwald-Überlebende warnen vor rechter Gefahr
Nachricht vom 15.April 2013
Die Überlebenden des KZ Buchenwald haben bei ihrem Weimarer Treffen eindringlich vor der rechten Gefahr in Europa gewarnt. In den Gesellschaften machten sich wieder neonazistische Ideologie, Rassismus, Antisemitismus, Intoleranz und blinde Gewalt breit, hieß es in einer Erklärung des Internationalen Buchenwald-Komitees. Die Entwicklungen in Gegenwart und Zukunft könnten nur das konsequente Bewußtmachen der Vergangenheit verhindern. Außerdem warnte das Komitee vor einem Missbrauch der KZ-Gedenkstätten für kommerzielle Zwecke. Es sei gelungen, aus Orten des Grauens Orte der Erinnerung, des Gedenkens und des politischen Lernens zu machen. Diese Orte dürften nicht zum "Spielball von Geschäftemachern oder politischen Scharlatanen werden", hieß es. Mit der Erklärung wiesen die Überlebenden die Unterstellungen des israelisch-amerikanischen Theatermachers Tuvia Tenenbom zurück. Der hatte öffentlich behauptet, daß ehemalige KZ Buchenwald sei heute ein "Disneyland", das von verkappten Antisemiten geführt würde. - Im Mittelpunkt der gestrigen Gedenkfeier stand die Ehrung für den Ende Februar verstorbenen Schriftsteller und Buchenwald-Überlebenden Stéphane Hessel. Zum Erinnern an den 68. Jahrestag der Buchenwald-Befreiung hatten sich rund 500 Menschen in der Gedenkstätte versammelt. Darunter waren an die 40 ehemaligen Häftlinge. (wk)
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