Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. April 2013
Stadt ehrt die Toten vom Webicht
Die Stadt gedenkt heute der Webicht-Ermordeten vor 68 Jahren. An der Gedenkstunde der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes und des Bundes der Antifaschisten im Marstall nimmt auch Oberbürgermeister Stefan Wolf teil. Dort und am Gedenkstein in der Tiefurter Allee werden jeweils ein Blumengebinde der Stadt niedergelegt. -
Aus dem Marstall, dem ehemaligen Gestapogefängnis, wurden noch kurz vor Kriegsende, am 5. April ´45, 149 Häftlinge ins Weimarer Webicht getrieben und dort ermordet.
(wk)
Polizei legt Kriminalstatistik vor
Die Weimarer Polizei-Inspektion hatte im Jahr 2012 knapp 10 Prozent weniger Strafttaten aufzuklären, die Kriminalpolizei dagegen etwa 12 Prozent mehr. Das geht aus der gestern vorgestellten Kriminalstatistik für Weimar hervor. Danach hat die Inspektion im vergangenen Jahr rund 6.000 Fälle abgeschlossen, die Kripo rund 1.800. Die meisten aller Delikte waren Diebstähle. Weniger als im Vorjahr sind schwere Gewaltverbrechen und Sexualstraftaten angezeigt worden. Stark angestiegen ist die sogenannte Cyber-Kiminalität. Dazu gehören Betrugs-, Vermögens- und Fälschungsdelikte mit Hilfe des Internets oder mit gestohlenen oder gefälschten Geld- und Kreditkarten. -
Die Polizei-Inspektion konnte etwas mehr als die Hälfte aller Fälle aufklären. Bei den Krimininalfällen lag die Aufklärungsquote bei über 73 Prozent.
(wk)
"BNK Petroleum" zieht sich komplett aus Thüringen zurück
Das kanadische Unternehmen "BNK Petroleum" hat jetzt endgültig die Suche nach Erdgas im Freistaat aufgegeben. Wie gestern das Thüringer Umweltministerium bekanntgab, habe die deutsche Tochterfirma beim Landesbergamt die Genehmigungen für ihre drei Erkundungsfelder zurückgegeben. Im Januar hatte BNK bereits die Betriebspläne für die Erkundungsbohrungen zurückgezogen. BNK wollte unter anderem im Weimarer Land nach Schiefergas suchen, das mit der umstrittenen Fracking-Technologie aus tiefen Gesteinsschichten gewonnen wird. Gegen die Methode hatte sich massiver Widerstand formiert. Zuletzt hieß es deshalb von BNK, man wolle die Lager mit konventioneller Technik erschließen.
(wk)
Weimar nimmt Abschied von Eberhard Haufe
Für den kurz vor Ostern verstorbenen Weimar-Preisträger Eberhard Haufe ist heute die Trauerfeier. Dazu ist um 11 Uhr 30 auf den Hauptfriedhof geladen. -
Haufe war gebürtiger Dresdner und in Weimar seit 1959 als Germanist, Herausgeber und Literaturhistoriker tätig. Nach dem Zusammenbruch der DDR war er Gründungsmitglied des "Unabhängigen Untersuchungsausschusses" der Weimarer Bürgerbewegung, ab 1990 auch für drei Jahre Stadtrat. Er habe nicht nur in dieser Stadt eine große Lücke hinterlassen, heißt es in einem Nachruf von Oberbürgermeister Stefan Wolf. Haufe habe ein hochgeschätztes wissenschaftliches Werk geschaffen. Überdies habe er sich besonders in der Zeit des Aufbruchs und Neugestaltens in den gesellschaftlichen Diskurs eingebracht und ihn sachkundig bereichert. -
Sein Engagement hatte die Stadt im Jahr 1993 mit dem Weimar-Preis geehrt. Am 26. März war Haufe im Alter von 82 Jahren gestorben.
(wk)
Bauhaus-Uni erhält wieder Doktorantenförderung vom DAD
Die Bauhaus-Universität Weimar erhält in den kommenden drei Jahren wieder Geld für das internationale Doktorantenprogramm. Wie gestern mitgeteilt, kommen vom Deutschen Akademischen Austauschdienst insgesamt 150.000 Euro. Mit dem Geld sollen unter anderem Assistentenstellen finanziert werden, über die sich die auswärtigen Promovierenden in Foschung und Lehre einbringen können. Derzeit sind an der Bauhaus-Uni rund 470 Doktoranten registriert, davon kommen 180 aus dem Ausland, der größte Teil aus Ostasien und dem arabischen Raum. Die meisten wollen an den Fakultäten Architektur und Bauingenieurwesen promovieren.
(wk)
König-Prozess beginnt mit Protesten und großem Medienaufgebot
Am Dresdner Amtsgericht ist gestern der erste Prozesstag gegen Jenas Jugendpfarrer Lothar König zu Ende gegangen. Nach Verlesung der Anklageschrift gab es erste Vernehmungen. -
Der 59-jährige König wurde wegen schweren Landfriedensbruch angeklagt. Er soll bei der Demonstration gegen Neonazis in Dresden, im Februar 2011, aus einem Lautsprecherwagen zu Gewalt gegen Polizisten aufgerufen haben. Königs Verteidiger sagten, der Pfarrer habe an diesem Tag immer wieder versucht, der Gewalt entgegenzuwirken. Er habe die Menschengruppen nicht aufgewiegelt, sondern beruhigend auf sie eingeredet. Die Anklageschrift sei konstruiert. -
Der Prozeßbeginn war von einem riesigen Medienaufgebot und Protesten gegen die sächsische Justiz begleitet. Fortgesetzt werden soll der Prozess am 24. April. Bis Mitte Juni sind sechs weitere Termine anberaumt.
(wk)