Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 15. Juni 2010
Landesregierung stellt "Thüringen Monitor" vor
Der Anteil rechtsextrem eingestellter Thüringer ist weiter zurückgegangen. Das geht aus dem zur Stunde in Berlin vorgestellten "Thüringen-Monitor" hervor. Danach denken noch 13 Prozent der Bevölkerung im Freistaat rechtsextrem. 2008 waren es noch 16, davor 23 Prozent. Haupteil des diesjährigen Monitors ist die unterschiedliche Bewertung der politischen Situation durch die verschiedenen Generationen. -
Die Studie des Jenaer Instituts für Politikwissenschaft wird jährlich von der Landesregierung beauftragt. Grundlage der Erhebung ist eine telefonische Befragung von rund 1000 Menschen im Freistaat. Erforscht werden Meinungen zur politischen Kultur. Ins Leben gerufen wurde der "Thüringen Monitor" im Jahr 2000 nach einem Anschlag auf die Erfurter Synagoge. Traditionsgemäß werden deshalb auch die Einstellungen zu extremistischem Gedankengut untersucht.
(wk)
Im Bandidos-Prozeß am Erfurter Landgericht wird am Vormittag die angekündigte Aussage des einstigen Vize-Chefs der Weimarer Motorradrocker erwartet. Der Mann hatte sich als Kronzeuge gemeldet und wechselte damit von der Anklagebank ins Zeugenschutzprogramm. Er hat bereits in Gera gegen seine Kumpane ausgesagt. In Erfurt stehen nun noch fünf ehemalige Bandidos unter anderem wegen Gründung einer kriminellen Vereinigung, schwerer Körperverletzung und versuchten Mordes vor Gericht. - Inzwischen hat sich die Rockerbande in Thüringen aufgelöst. (wk)
Zum diesjährigen Freiluftkonzert der Staatskapelle im Weimarhallenpark kommen auch Fußballfans auf ihre Kosten. Während draußen die Ouvertüre zur Oper "Carmen" erklingt, könnte in der Weimarhalle gerade das WM-Spiel der Spanier übertragen werden, hieß es gestern von der weimar-GmbH. Da sei die Gemeinschaft von Kultur und Sport geradezu erwünscht. Schließlich habe man zur "Spanischen Nacht" eingeladen. - Das Open-Air-Event soll neben "Carmen" auch weniger Bekanntes bringen. Angekündigt wurde unter anderem spanische Operettenmusik des 17. Jahrhunderts. Für das Drei-Stunden-Konzert am 3. Juli sind breits 1000 Karten verkauft, davon 400 für Sitzplätze. (wk)
Im Schloßhof haben die Vorbereitungen für das diesjährige Sommertheater des DNT begonnen. Um eine Arenabühne werden die Zuschauertraversen aufgebaut. Vom 2. bis 18. Juli ist noch einmal die Ilmpark-Inszenierung von "Romeo und Juli" der vergangenen Spielzeit zu erleben. 15 Vorstellungen sind geplant. - Das Management für die Koproduktion mit der Klassik-Stiftung hat die Weimarer Kulturdienst-GmbH übernommen. Die hat für den Schloßhof-Sommer 100 Plätze mehr und eine Überdachung angekündigt. (wk)
In Weimars Europäischer Jugendbildungs- und -begegnungsstätte sind gestern die Preise im 7. Schüler-Wettbewerb "Diktaturerfahrung" vergeben worden. Ausgezeichnet von der Stiftung Ettersberg wurden zwei Schülergruppen der Gesamtschule "Herzog Ernst" in Gotha. Sie erhielten jeweils einen zweiten Preis für ihre Seminararbeiten zu den Themen "Stolpersteine" und "Nationalsozialismus in Gotha". Ein erster Preis wurde in diesem Jahr nicht vergeben. Eine Arbeit über "Ostprodukte" erhielt den dritten Preis. Er ging an Schüler des Gymnasiums in Vacha. (wk)
Über Computertechnik können Fahrschüler in Thüringen künftig schneller zum Führerschein kommen. In Erfurt ist gestern die sogenannte "virtuelle Akte zur Fahrerlaubnis" vorgestellt worden. Mit dem System werde eine fehlerfreie Auswertung der Prüfungen garantiert, hieß es von der DEKRA. Der Prüfer könne nun nach der praktischen Prüfung direkt vor Ort eine vorläufige Fahrerlaubnis ausdrucken. Außerdem könnten Fahrschulen die Prüfungstermine über das Internet festlegen. Mit der "virtuellen Akte" falle nicht nur der Papierkram weg, es ergebe sich auch eine Zeitersparnis von bis zu neun Tagen. (wk)
Die Buslinie 2 wird ab morgen nicht mehr durch die Richard-Wagner-Straße fahren. Die Straße ist bis zum 6. August wegen Bauarbeiten voll gesperrt. Umgeleitet wird ab Shakespearestraße in Richtung Goetheplatz über die Zöllner- und Paul-Schneider-Straße. Dort sind auch Ersatzhaltestellen eingerichtet. Fahrzeitänderungen sollen sich nicht ergeben. (wk)
Kultusministerium sucht über Eintausend Kindergärtnerinnen
In Thüringen fehlen über Eintausend Kindergärtnerinnen. Die Lücke ensteht mit dem neuen Kita-Gesetz, das ab 1. August in Kraft treten soll. Darin sind 2.400 zusätzliche Erzieherinnen in Kindergärten ausgewiesen. Das von einer Bürgerbewegung erkämpfte Gesetz verspricht kleinere Gruppen sowie Betreuung über mindestens zehn Stunden und bereits für Einjährige. Wie es aus dem Kultusministerium hieß, könnten 500 Stellen durch die Aufhebung von Teilzeit-Arbeit gewonnen werden. Dazu kämen pro Jahr rund 300 Absolventen von den Thüringer Fachschulen, die Erzieherinnen ausbilden. Ebensoviel stünden noch auf Einstellungs-Wartelisten. Wie die dann verbleibende Lücke zu schließen ist, soll jetzt eine Arbeitsgruppe herausfinden. Sie hat gestern zum ersten Mal in Erfurt getagt.
(wk)
FDP beklagt Angriffe auf ihre Geschäftsstelle
Die Weimarer FDP hat Angriffe auf ihre Geschäftsstelle in der Jakobstraße beklagt. Sie würde bespuckt und mit "linksradikalen Aufklebern" versehen. Zuletzt sei ein großes schwarzes Kreuz an die Tür gesprüht worden. Geschäftsstellenleiterin Anja Hense bittet die Bürger, mit ihren Beschwerden hereinzukommen. Die Schmierereien seien nicht der Weg der Demokratie. Hense äußerte die Sorge, die Kritik von Links könnten bei Umsetzung des Sparpaketes noch größer werden.
(wk)