Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 28. September 2010
Adler weist "Ausländerproblem" als Ursache der Schlägerei zurück
Bei der Massenschlägerei nach dem schulübergreifenden Projekttag handele es sich nicht um ein Ausländerproblem. Das sagte Uwe Adler vom Organisationsteam des Projekttages bei RadioLOTTE Weimar. Damit wolle er den derzeit auch in Internet-Diskussionen geäußerten Meinungen entgegentreten. An der Prügelei seien Deutsche, Rußlanddeutsche und andere Jugendliche mit Migrationshintergrund beteiligt gewesen, so Adler. Wer da die aggresivsten waren, könne er nicht beurteilen. "Es waren Jugendgruppen, die sich gegenseitig hochgeschaukelt haben", sagte Adler wörtlich. Daß das in eine Gewaltorgie ausartete, sei sehr bedauerlich, aber kein Auländerproblem. Wenn man künftig besser auf solche Auseinandersetzungen vorbereitet sein will, müssten die Vorfälle ehrlich aufgearbeitet werden. Er vertraue da auf die Fachgremien der Stadt, wie Streetworker, Jugendamt, Jugendhilfe oder Kriminalpräventiver Rat.
(wk)
Schwind empfängt Teilnehmer der internationalen Zoll-Tagung
Zu einem Internationalen Zoll-Kongress sind gestern rund 100 Experten von Zollverwaltungen und Landwirtschaftsministerien aus Deutschland, Österreich und Polen nach Weimar gekommen. Zusammen mit Vertretern des Europäischen Rechnungshofes und EU-Kommissionären wollen sie bis Freitag vor allem Rechtsvorschriften für den europäischen Agrarmarkt beraten. Zur Eröffnung wurden die Teilnehmer von Weimars Bürgermeister Christoph Schwind im Rathaus empfangen. Wie es hieß, führt die gemeinsame Agrarpolitik der EU aktuell zu Ausgaben von 41 Prozent des Gesamthaushalts der Europäischen Union. Das sind rund 58 Milliarden Euro.
(wk)
27-Jähriger kommt bei Sturz aus dem 7. Stock ums Leben
In Weimar Nord ist ein Mann bei einem Sturz aus dem 7. Stock ums Leben gekommen. Das Unglück hat sich bereits am Freitag ereignet. Nach heutigem Pressebericht soll der 27-Jährige mit Suizid gedroht haben und auf die Balkonbrüstung gesprungen sein. Dort habe er das Gleichgewicht verloren und sei in die Tiefe gestürzt. Der Mann verstarb an den schweren Sturzverletzungen noch am Unfallort.
(wk)
Knigge kuratiert Zwangsarbeiter-Ausstellung in Berlin
Die gestern Abend vom Bundespräsidenten in Berlin eröffnete Ausstellung über Zwangsarbeit ist unter Leitung der Gedenkstätten-Stiftung Buchenwald entstanden. Die Präsentation gilt als die bislang umfassendste Ausstellung über Zwangsarbeit in der NS-Zeit. Sie ist in Berlin bis Ende Januar im Jüdischen Museum zu sehen und wird anschließend auch in anderen Städten Europas gezeigt. Ausstellungs-Kurator Volkhard Kingge verglich das NS-Zwangsarbeiter-Regim mit der Apartheid. Sogenannte Herrenmenschen erklärten andere zu Untermenschen, um sie sich als Sklaven zu halten, sagte Knigge der ARD. -
Zur Zwangsarbeit wurden über 20 Millionen Zivilisten, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge befohlen. Rekrutiert wurden die Ausgebeuteten aus fast allen Ländern Europas.
(wk)
Arbeitsloseninitiative kritisiert Hartz-IV-Erhöhung als blanken Hohn
Die in Weimar ansässige Thüringer Arbeitsloseninitiative hat die angekündigte 5-Euro-Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge als "blanken Hohn" bezeichnet. Die Entscheidung offenbare eine soziale Kälte, die sie von einer demokratisch gewählten Regierung nicht für möglich gehalten habe, sagte Geschäftsführerin Ingrid Schindler. Vor allem die Kaltschnäuzigkeit, mit der Leistungen für Kinder von ALG II-Beziehern gedeckelt werden, stießen auf völliges Unverständnis. Gegen Armut und prekäre Beschäftigung seien die Schaffung von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen und die Einführung von Mindestlöhnen notwendig, so Schindler weiter. Die Arbeitsloseninitiative bleibe bei ihrer Forderung nach einem Hartz IV-Mindestsatz von 400 Euro, der Nichteinberechnung des Kindergeldes und kostenlosem Mittagessen in Kindergärten und Schulen.
(wk)
"Lebenshilfe"-Experten beraten schwierige Kassenlage
Rund 300 Experten der "Lebenshilfe" haben gestern in Weimar einen dreitägigen Fachkongress zur Lage der Behinderten-Werkstätten begonnen. Im Mittelpunkt der Beratungen steht die schwierige Finanzlage der Einrichtungen. Außerdem wollen sich die Fachleute mit drohenden Kürzungen bei den Sozialhilfeträgern befassen. Das 13. Führungskräftetreffen Arbeitswelt steht unter dem Motto "Werkstätten unter Druck - Veränderungen aktiv gestalten". Etwa 280-tausend behinderte Menschen arbeiten bundesweit in speziellen Werkstätten. Mehr als die Hälfte davon in Einrichtungen der Lebenshilfe.
(wk)
Stadtmuseum erhält Qualitätssiegel
Das Stadtmuseum hat als erstes Weimarer Museum das Qualitätssiegel des Thüringer Museumsverbandes erhalten. Die Auszeichnung wurde zum Verbandstag am vergangenen Donnerstag in Erfurt vergeben. Zu den weiteren prämierten Museen gehören das Phyletische in Jena und das Metallhandwerksmuseum Steinbach-Hallenberg. Insgesamt gibt es in Thüringen über 200 museale Einrichtungen. Das Qualitätssiegel wurde vom Verband zum dritten Mal an Museen verliehen, die internationalen Standards gerecht werden. -
Morgen wollen Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf und Museumsleiter Alf Rößner das Siegel den Medien vorstellen und Hintergründe für die Auszeichnung verdeutlichen.
(wk)