Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 31. Januar 2013
Arbeitsagentur meldet deutlich gestiegene Arbeitslosenzahlen
Die Zahl der Arbeitslosen in Weimar ist im Januar deutlich angestiegen. Wie die Arbeitsagentur heute mitteilte, waren in der Kulturstadt zur Mitte des Monats genau 2.865 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 206 mehr als im Dezember aber noch 308 weniger als Ende 2011. Die Arbeitslosenquote stieg damit von 8,7 auf 9,4 Prozent. -
Auch insgesamt in Thüringen ist die Zahl der Arbeitslosen wieder deutlich angestiegen. Zum Jahreswechsel seien viele Befristungen ausgelaufen oder Kündigungen ausgesprochen worden, hieß es zur Begründung von der Arbeitsagentur. Hinzu käme eine erhöhte saisonale Arbeitslosigkeit durch Auftragseinbrüche in Außenberufen.
(wk)
Evangelische Akademie beginnt Johannes-Falk-Kongress
Der Johannes-Falk-Kongress der Evangelischen Akademie beginnt heute in der Weimarhalle. Eingeladen sind Sozialwissenschaftler, Pädagogen, Sozialarbeiter und -politiker. Sie sollen sich bis Samstag darüber austauschen, welche Impulse für Sozialpädagogik, Diakonie und Sozialpolitik heute noch von Johannes Daniel Falk ausgehen können. Hintergrund des Kongresses ist der 200. Geburtstag der von Falk in Weimar gegründeten "Gesellschaft der Freunde in der Not". Unterdessen teilte die Sparkassenstiftung mit, das Falkjahr mit 15.000 Euro zu unterstützen. 2.000 stehen für den Kongress bereit, 13.000 Euro gehen an das Hilfsprojekt "Weimarer Tafel plus". Kinder von Tafelbesuchern sollen davon kostenlose Schüler- und Hausaufgaben-Nachhilfe erhalten.
(wk)
Bahn bietet Jugendtheater Mietfreiheit an
Der angesagte Umzug des stellwerk-Theaters ins "mon ami" könnte wieder abgesagt werden. Wie aus dem Rathausbestätigt, hat jetzt die Bahn AG dem Jugendtheater das Angebot gemacht, die Räume im Bahnhof künftig mietfrei zu nutzen. Lediglich die Nebenkosten sollen noch berechnet werden. Zuvor war der städtisch geförderten Theatertruppe die Miete heraufgesetzt worden. Die Stadt verfügte deshalb den Umzug ins "mon ami", der dort allerdings an die Viertel-Million-Euro Umbaukosten verursachen würde. Gleichzeitig soll das "mon ami" aber auch in eine freie Trägerschaft überführt werden. Dazu sah sich das D.A.S.-Jugendtheater berufen und erarbeitete eine Konzeption. Die nun wieder läßt einige Künstler und Kulturprojekte, die derzeit das "mon ami" nutzen, um ihre Zukunft fürchten. Sie trafen sich gestern im Theatercafé, um eine Bürgerinitiative gegen das Konzept zu gründen. Das Jugendtheater hatte ein Thüringer Zentrum für kulturelle Bildung von jungen Leuten vorgeschlagen. -
Bisher ist das "mon-ami" in kommunaler Trägerschaft und gehört zum Eigenbetrieb Volkshochschule.
(wk)
Bündnis gegen Rechts erinnert an Beginn der Nazi-Diktatur
Das Bündnis gegen Rechtsextremismus hat gestern an den Beginn der Nazi-Diktatur vor 80 Jahren erinnert. Weimar habe eine zentrale Rolle im Nationalsozialismus gespielt, hieß es in einer Veranstaltung vor dem "mon ami". Umsomehr sollten sich die Weimarer heute gegen Rechtextremismus stellen. So wurde erneut zu Protestaktionen gegen den für den 9. Februar in Weimar angekündigen Neonazi-Aufmarsch aufgerufen. Anschließend gab es unter den "mon ami"-Arkaden Ausschnitte aus dem Anti-Nazi-Film "Blut muß fließen". Die Dokumentation über Nazi-Rock-Konzerte zeige, daß die Nazi-Ideologie auch nach 80 Jahren nicht überwunden ist, so das Bündnis. -
Buchenwald-Gedenkstättendirektor Volkhard Knigge sagte, der 30. Januar habe scheinbar keine Bedeutung mehr. Die Erinnerung habe sich auf die zweite Hälfte der NS-Zeit mit Holocaust und Zweitem Weltkrieg verlagert. Ohne Vorgeschichte seien die Verbrechen des Nationalsozialismus aber nicht zu verstehen, so der Historiker. -
Am 30. Januar 1933 war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden.
(wk)
Menschenrechtspreisträger Walter Schilling ist tot
Weimars erster Menschenrechtspreisträger Walter Schilling ist tot. Der evangelische Pfarrer und DDR-Bürgerrechtler aus Braunsdorf starb am Dienstag im Alter von 82 Jahren im Kreis seiner Familie. Schilling hatte in Jena Theologie studiert und maßgeblich die kirchliche Jugendarbeit in der DDR geprägt. Sein Engegement für die "Kirche von Unten" schloß auch die Kirchenöffnung für bedrängte Jugendliche und politisch in Not geratene Menschen ein. "Unvergessen werde nicht nur sein Wirken in Thüringen, sondern auch in Berlin zur Zeit der Friedlichen Revolution bleiben", hieß es 1995 in der Weimarer Laudatio. Da ehrte die Stadt Schilling mit ihrem damals erstmals vergebenen Menschenrechtspreis für seinen Widerstand gegen die Missachtung der Menschenrechte in einer Diktatur. Den Preis erhielt er zusammen mit dem damaligen Oberbürgermeister der bosnischen Stadt Tuzla, Selim Beslagic. -
Die Trauerfeier für Walter Schilling soll an diesem Samstag in der Kirche in Braunsdorf bei Saalfeld stattfinden.
(wk)
Wissenschaftler halten "Weimarer Reden" zu Demokratie und Religion
Die 20. "Weimarer Reden" befassen sich in diesem Frühjahr mit dem Verhältnis von Demokratie und Religion. Nachdem zweimal "Europa" Thema war, solle jetzt die Brücke zum laufenden Thüringer Themenjahr "Reformation und Toleranz" hergestellt werden, hieß es zur Vorstellung am Dienstag. Unter anderem gehe es darum, was Menschen "heilig" ist, ob Blasphemie verboten werden muss und ob es der Debatte über die Beschneidung von Knaben bedurfte. Auch die Rebellion in arabischen Ländern und der religiöse Fundamentalismus sollen eine Rolle spielen. -
Gehalten werden die vier Reden vom Philosophen Eberhard Tiefensee, dem Soziologen Hans Joas, dem Historiker Heiner Bielefeldt und dem Islamwissenschaftler Bassam Tibi. Die Vorträge werden vom 3. bis 24. März, jeweil an einem Sonntag im Deutschen Nationaltheater gehalten.
(wk)
Stadtverwaltung verweigert GEZ-Gebühren
Die Stadtverwaltung will die jetzt neu berechneten GEZ-Gebühren vorerst nicht bezahlen. Für die 60 prozentige Erhöhung müßten erst die Berechnungsgrundlagen vorliegen, heißt es aus dem Rathaus. Auch Erfurt und Gera haben angekündigt, die Zahlung der Rundfunkgebühren auszusetzen, weitere Thüringer Städte wollen folgen. Begonnen hatte den Protest gegen die neue Gebührenberechnung am Dienstag die Stadt Köln. Grund für die drastischen Erhöhungen ist offenbar die Berechnung nach Dienststellen: Je mehr Einwohner eine Kommune hat, desto mehr ist zu bezahlen. Was gegen die neuen Gebühren getan werden kann, wollen die Thüringer Bürgermeister laut heutiger Presse Anfang März beraten.
(wk)
"Baedecker" nimmt RadioLOTTE auf
Im gerade neu erschienenen "Baedecker" ist jetzt auch RadioLOTTE Weimar erwähnt. Das Stadtradio habe seinen Sitz im ehemaligen Lesemuseum, heißt es unter dem Stichwort "Goetheplatz". Näher ist der Sender unter "Medien" beschrieben. Weimar habe mit RadioLOTTE ein hervorragendes Stadtradio, heißt es da. Dessen Nieveau liege deutlich über dem der Freien Radios vieler Großstädte.
(wk)