Rund 600 Demonstranten blockieren Marschroute von Neonazis
Nachricht vom 10.Februar 2014
Rund 600 Demonstranten haben am Samstag dafür gesorgt, daß der Aufmarsch der knapp 80 Neonazis auf den Bahnhofsvorplatz und die Thälmannstraße beschränkt blieb. Es sei gelungen, zwei Blockaden zu bilden und diese zu halten, heißt es vom organisierenden Bündnis gegen Rechtsextremismus. Bedauerlicherweise habe es aber auch Vorfälle gegeben, von denen sich das Bündnis distanziere. Flaschenwürfe seien kein Mittel des Protestes, heißt es. Kritik wird am Polizeieinsatz geübt. Während die meisten Beamten auf Konfliktvermeidung setzten, habe die Thüringer Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit BFE zur Verschärfung beigetragen. Die Polizisten hätten mitten aus der Menge von 400 Menschen einen Demonstranten festgenommen und ihn vor allen Augen über den Bahnhofsplatz geschleift. Damit habe die BFE klar gegen das Deeskalationsgebot des Bundesverfassungsgerichtes verstoßen, so das Urteil des Weimarer Bündnis gegen Rechts. Die Protestedemo soll morgen in der Volkshochschule ausgewertet werden. - Die Polizei teilte mit, daß insgesamt 20 Strafanzeigen aufgenommen wurden, unter anderem wegen Angriffs auf Polizeibeamte. Ein Neonazi hatte Polizeichef Ralf Kirsten angegriffen. Der Einsatzleiter wurde zu Boden gestoßen, nach dem er von dem rechtsextremen Rauchbombenwerfer verlangt hatte, die Vermummung abzunehmen. Kirsten erlitt mehrere Prellungen und eine Verletzung an der Hand. (wk)
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