Stadt läßt Zwangsarbeiter-Geschichte erforschen
Nachricht vom 06.April 2017
Das Stadtarchiv ist dabei, die Zwangsarbeiter-Geschichte Weimars aufzuarbeiten und bittet um Unterstützung bei der Bevölkerung. Wer dazu schon einmal privat geforscht habe oder mit ehemaligen Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in Kontakt stand, werde gebeten, dies mitzuteilen, heißt es in dem aktuellen Aufruf. Ebenso könnten Bürger zur Erforschung beitragen, die sich aus ihrer Kindheit und Jugend an Begegnungen mit in der Stadt eingesetzten Zwangsarbeitern erinnern oder in deren privaten Bildersammlungen Fotos von Zwangsarbeitern und ihren Lagern zu finden seien. - Neben Buchenwald-Häftlingen, die im Stadtgebiet arbeiteten, waren laut Stadtarchiv seit 1939 auch zahlreiche zivile Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in Weimar im Einsatz. Obwohl hier ab der zweiten Kriegshälfte an die 5.000 von ihnen allgegenwärtig waren, sei über ihr Schicksal, ihren Alltag und die Reaktion der deutschen Zivilbevölkerung auf die Deportierten bis heute wenig bekannt. Federführend bei der Erforschung ist der Jenaer Historiker Marc Bartuschka. Der Beauftragte habe bereits erfolgreich ähnliche Projekte für das Land Thüringen sowie die Städte Altenburg und Jena geführt. (wk)
Weitere Nachrichten vom Tage