Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. April 2017
Gysi und Zimmer geben Linke Antworten auf Rechtsruck
Die Europapolitiker Gregor Gysi und Gabi Zimmer geben zur Stunde in Weimar "Linke Antworten auf den europäischen Rechtsruck". So lautet der Titel der soeben in der Weimarhalle begonnenen Podiumsdiskussion - moderiert von der Linke-Bundestagsabgeordneten Martina Renner. Die Europäische Union habe sich "unsolidarisch, unsozial, und undemokratisch entwickelt, sei ökologisch nicht nachhaltig, intransparent und bürokratisch, demnächst auch noch militärisch", erklärte der Vorsitzende der Europäischen Linken Gregor Gysi den Rechtsruck vorab bei RadioLOTTE Weimar. Überdies verunsichere die Flüchtlingssitiuation die Menschen. Dies biete den rechtspopulistischen Parteien die Chance für einfache Antworten. Gysi betonte, die Linke sei nicht gegen Europa, sondern wolle die Europäische Union besser machen. Sie müsse "das Europa der Völker und nicht der Regierungen sein."
Verwaltung erinnert an Umweltpreis
Die Stadtverwaltung erinnert an den Bewerbungsschluss für den 27. Umweltpreis. Nur noch bis zum 2. Mai können die nachhaltigen Initiativen und Projekte eingereicht werden. Diesmal geht es um die "Innovation im Kleinen". Ausgezeichnet werden sollen Menschen, die wirksame, originelle und vorbildhafte "Ideen zur Ressourcenschonung" haben. Gefragt sei, was noch getan werden kann im Alltag, außer sorgsam mit Wasser, Strom, Heizöl und Gas umzugehen. Aufgerufen sind wieder Weimarer Betriebe, Einrichtungen und Verbände sowie Gruppen und Einzelpersonen. Das Preisgeld beträgt 1.500 Euro. -
Verliehen wird der 27. Umweltpreis vom Oberbürgermeister in einer Festveranstaltung am 8. Juni. (wk)
Polizei sucht Zeugen eines bewaffneten Raubüberfalls
Die Polizei sucht Zeugen eines bewaffneten Raubüberfalls in
Bad Berka. Wie heute mitgeteilt, betrat gestern gegen halb zehn Uhr abends ein maskierter Mann den Verkaufsraum der Aral-Tankstelle und forderte mit vorgehaltener Waffe Bargeld. Der Täter erbeutete rund 700 Euro und flüchtete zu Fuß in Richtung Stadt. Er wird von der Angestellten beschrieben als schlank zwischen 20 und 30 Jahre alt, dunkel gekleidet, mit einer Wollmütze und Schlauchschal über seinem Gesicht. Er habe Deutsch gesprochen ohne Akzent. Bei der Waffe handele es sich vermutlich um einen Trommelrevolver. Personen wurden nicht verletzt. -
Hinweise sind erbeten unter der Weimarer Polizeiinspektions-Nummer 88 20. (wk)
Apolda übernimmt saniertes Bahnhofsareal
In Apolda ist jetzt das neu gestaltete Bahnhofsgelände übergeben worden. Laut Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand wurden Zufahrtsstraßen erneuert, Pflanzinseln angelegt und ein alter Güterschuppen abgerissen. Auf einer Brachfläche wurde nach Schuttbeseitigung eine Wiese angelegt. Die Bauarbeiten haben neun Monate gedauert. Gekostet hat die Umgestaltung über eine Million Euro. Fast 90 Prozent davon haben Bund und Land bezahlt. (wk)
Gutenberg-Gymnasium erhält Erinnerungs-Glocke
Das Erfurter Gutenberg-Gymnasium kann jetzt an das Schulmassaker mit einer eigenen Glocke erinnern. Der zweite Anlauf für den Glockenguß in Karlsruhe ist nach MDR-Bericht geglückt. Der erste Versuch Ende März, ein öffentliches Glockengießen vor dem Gymnasium in Erfurt, war der Karlsruher Firma mißlungen. Die Lehmform hatte beim Transport einen Haarriß erlitten. -
Die 50 Kilo schwere Bronzeglocke soll erstmals am 26. April zum 15-jährigen Gedenken geschlagen werden. 16 Glockenschläge erinnern jährlich an die 16 Todesopfer. Die Glocke dafür hatte sich das Gymnasium bislang ausgeliehen. Nach einer Spendensammlung soll nun eine eigene Glocke erklingen. (wk)
Neuer Uni-Präsident will "mehr Bauhaus wagen"
Der neue Präsident der Bauhaus-Uni Winfried Speitkamp will in seiner Amtszeit den Bauhaus-Gedanken stärker in den Studiengängen verankern. "Mehr Bauhaus wagen, mehr Universität wagen, mehr Weimar wagen!", rief Speitkamp in seiner Antrittsrede aus. Der 59-jährige Nachfolger von Rektor Karl Beucke ist gestern feierlich in sein Amt eingeführt worden. Dazu hatte die Hochschule zum Nachmittag in das Audimax eingeladen. Begrüßt wurden hochrangige Gäste aus Politik, Wissenschaft und Kultur sowie Professoren, Studenten und Mitarbeiter. -
Speitkamp war im vergangenen Sommer vom Universitätsrat für sechs Jahre gewählt worden. Der Historiker war zuvor Professor an der Universität Kassel für Neuere und Neueste Geschichte. In Weimar übernimmt er neben seiner Leitungstätigkeit die Professur für "Kulturgeschichte der Moderne". -
Den Titel "Präsident" statt "Rektor" trägt Speitkamp, weil er zuvor nicht an der Bauhaus-Uni lehrte. (wk)
Symbolischer Spatenstich markiert Baubeginn Lützendorfer Straße
Mit einem symbolischen Spatenstich ist gestern offiziell der Baubeginn für das neue Nord-Viertel oberhalb Lützendorfer Straße markiert worden. Den feierlichen Akt vollzog am Nachmittag der Chef der Landesentwicklungsgesellschaft Andreas Krey gemeinsam mit Oberbürgermeister Stefan Wolf und Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Die Erschließungsarbeiten haben bereits Anfang März begonnen, sie sollen für den ersten Bauabschnitt am 24. Mai beendet sein. -
Auf dem ehemaligen Kasernengelände sollen vor allem Einfamilienhäuser in Wohneigentum gebaut werden. Dies bemängelten gestern erneut die Stadtrat-Grünen. Sie hatten zwar erreicht, daß mehrgeschossige Mietshäuser errichtet werden dürfen, wollten aber, daß damit mindestens die Hälfte der Fläche bebaut wird. Es müsse der künftige Bedarf an bezahlbarem Wohnraum berücksichtigt werden, so ihre Argumentation. Da sei Geschosswohnungsbau eindeutig die bessere Wahl. (wk)
Shakespeare-Freunde treffen sich zur Frühjahrstagung
An die 100 Shakespeare-Freunde, Literaturwissenschaftler und Anglisten aus aller Welt sind gestern in Weimar eingetroffen, um über "Shakespeare und die Reformation" zu diskutieren. So heißt das Thema der am Nachmittag begonnenen Frühjahrs-Tagung der hier ansässigen Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. Untersucht werden soll, wie Shakespeare die Umbruchzeit des 16. Jahrhunderts in seinen Werken verarbeitete. Außerdem gehe es vor dem Hintergrund der Dramen um aktuelle Fragen von Theater und Gesellschaft im Zeichen der Reformation, heißt es in der Einladung. Als Vortragende sind international führende Shakespeare-Forscher geladen. An einem "Theater-Kirche-Politik"-Forum will neben Landesbischof Gerd Ulrich und DNT-Intendant Hasko Weber auch Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow teilnehmen. Im Theater-Besuchsprogramm der Shakespeare-Tage wird morgen die aktuelle "Hamlet"-Inszenierung des DNT geboten. (wk)
Weimar-GmbH erweitert Touristen-Leitsystem
Weimars Tourismuswegweiser sind jetzt um fünf ausführliche Informationstafeln erweitert worden. Wie die weimar-GmbH mitteilt, wurden sie am Atrium, auf dem Goetheplatz, am Frauenplan, am Platz der Demokratie und am Herderplatz aufgestellt. Die 2 Meter 20 mal 1 Meter großen Tafeln enthalten einen Stadtplan mit weiterführenden Informationen zum UNESCO-Welterbe in Deutsch und Englisch. Sie ergänzen das bisherige System aus über 200 Wegweisungsschildern an 34 Masten. Das moderne Info-Projekt wurde hauptsächlich aus dem Bundestopf für UNESCO-Welterbestätten bezahlt. (wk)
Polizei meldet von "Blitzermarathon" 36 Verstöße
Beim Blitzer-Marathon am Mittwoch sind im Polizeibereich Weimar 36 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt und geahndet worden. Spitzenreiter war laut Polizei ein Fahrer, der bei zugelassenen 50 mit 70 km/h unterwegs war. Für ganz Thüringen wurden
wieder mehr als 2.000 Temposünder zur Kasse gebeten. Insgesamt seien rund 125.000 Fahrzeuge an mehr als 100 mobilen und stationären Blitzern kontrolliert worden. Als schlimmster Raser wurde ein Autofahrer erwischt, der auf der A 9 bei erlaubten 130 fast 200 Stundenkilometer fuhr. Außer Geschwindigkeitsverstößen ahndeten die Beamten auch Fahren ohne Gurt, Handy-telefonieren während der Fahrt und Fahren unter Drogeneinfluss. Die europaweite Aktion war gestern früh zu Ende gegangen. (wk)