Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. April 2017
Midori Seiler unterrichtet wieder in Weimar
Die international renommierte Geigerin Midori Seiler ist zur Weimarer Professorin für Barockvioline berufen worden. Wie die Musikhochschule mitteilte, wird die Bach-Spezialistin den Lehrstuhl ab dem Sommersemester unbefristet übernehmen. Der Ausbildungsbereich "Alte Musik" erhalte damit prominente Verstärkung, heißt es. Die Professur für Barockvioline hatte Midori Seiler bereits in den Jahren 2010 bis 2013 an der Liszt-Hochschule inne. -
Die bayerisch-japanische Tochter zweier Pianisten ist in Salzburg aufgewachsen und hat in Basel, London und Berlin studiert. Sie ist Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin und künstlerische Leiterin des "BachCollektivs" der Köthener Bachfesttage. Am Karfreitag ist Midori Seiler in der Jakobskirche mit Bach-Werken zu erleben. (wk)
Staatskapelle gastiert mit Opernchor in München
Die Staatskapelle Weimar und der DNT-Opernchor bestreiten in der kommenden Stunde ein gemeinsames Gastspiel in der Münchener Philharmonie im Gasteig. Geboten wird ein Abend mit großen Opernchorwerken. Zu Gehör kommen sollen unter anderem Sätze aus Webers "Freischütz", Wagners "fliegendem Holländer" und Bizets "Carmen". Von Verdi sind "Nabucco" und "Der Troubadour" dabei. Die musikalische Leitung hat der 26-jährige Absolvent der Weimarer Dirigentenschmiede Dominik Beykirch. Als nächstes Gastspiel der Staatskapelle ist die Teilnahme bei den Richard Strauss-Festspielen in Garmisch-Partenkirchen am 27. Juni angesagt. (wk)
B.U.N.D. untersucht "Ökologie von rechts"
Der Naturschutzbund lädt zur kommenden Stunde zu einer Diskussionsveranstaltung über rechtsextreme Ökologie. Der Journalist und Buchautor Andreas Speit erklärt im "mon ami", daß Umweltschutz nicht gleich demokratisch bedeutet. In seinem Vortrag werden laut Veranstalter aktuelle Öko-Projekte aus rechter Gesinnung vorgestellt. Dabei verweise Speit auf die lange Tradition ökologischen Denkens in der rechten Bewegung. In der Szene setzten sich NPD, Kameradschaften und "Identitäre Bewegung" für Umwelt- und Naturschutz ein. Nach dem Vortrag sind die Zuhörer zur Diskussion gebeten. (wk)
Meldung vom Sport
In Erfurt muß sich ab der kommenden Stunde der Fußballclub Rot-Weiß gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen behaupten. Beide stehen in der dritten Liga auf abstiegsgefährdeten Rängen. Erfurt nimmt Platz 16, Bremen Platz 17 ein.
Stadt übergibt neue Ilm-Brücke in Oberweimar
Die erneuerte Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Ilm in Oberweimar ist gestern offiziell übergeben worden. Zur Feier des Tages sangen Schüler der Waldorfschule. Die Brücke verbindet deren Hauptgebäude mit Schulgarten und Spielplatz. Das verrostete alte Brückenbauwerk war im Juli vergangenen Jahres abgerissen worden. Immer wieder waren für Notinstandsetzungen Vollsperrungen erforderlich. Nach der Stahlkonstruktion mit Mittelpfeiler ist nun eine Spannbetonbrücke in vier Metern Breite entstanden. Sie liegt auf totalerneuerten Natursteinpfeilern und überspannt gut 16 Meter. Die 240.000 Euro Baukosten wurden zu drei Vierteln vom Freistaat gefördert. -
Die Brücke liegt im Überschwemmungsgebiet der Ilm und gilt als beliebter Verbindungsweg zwischen den Ortsteilen Oberweimar und Ehringsdorf. Über sie führen vier regionale Radwege, die an das deutschlandweite Fahrradwegenetz angebunden sind. Das sind der Ilmtal-, der Feininger und der Radweg der Thüringer Städtekette sowie die "D4 Route".(wk)
Weimarer Musik-Eleven spielen an der Berliner Philharmonie
Junge Bratscher des Musikgymnasiums Belvedere musizieren heute Mittag an der Berliner Philharmonie. Die Eleven des Hochbegabtenzentrums der Weimarer Musikhochschule treten in Duos, Trios und Quartetten auf. Sie werden im Foyer des Scharoun-Baus in der Herbert-von-Karajan-Straße von mehr als 1.000 Zuhörer eines sogenannten Lunchkonzertes erwartet. Vorbereitet auf den Auftritt hat sie der Bratschist der Berliner Philharmoniker Ulrich Knörzer. Er gab dazu Mitte März eigens einen Meisterkurs am Belvederer Gymnasium. Ende September ist auch wieder ein Schülerkonzert im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie geplant. (wk)
Klassik-Stiftung lädt in die Parkhöhle
Zum 200-jährigen Bestehen der Senckenberg-Gesellschaft lädt die Klassik-Stiftung heute in die Parkhöhle zum "Dialog mit der Erde". Der Weimarer Eiszeit-Botaniker Frank Kienast spricht über Spuren fossiler Pflanzenwelten in Nordsibirien. Die Taiga und Tundra bestand vor der Eiszeit aus offenen und trocken-kalten Steppen, heißt es, die von Mammuts und Bisons bewohnt waren. Pflanzenreste, die im Frost überdauert hätten, gäben Einblick in die wechselvolle Vegetationsgeschichte Jakutiens.
In der 1817 in Frankfurt am Main gegründete Senckenberg- Gesellschaft für Naturforschung arbeiten heute mehr als 250 Wissenschaftler an 10 verschiedenen Standorten - so auch in Weimar. An der Gründung war Johann Wolfgang von Goethe beteiligt. (wk)
Oberverwaltungsgericht entscheidet Klage gegen Bauhausmuseum
Das Thüringer Oberverwaltungsgericht in Weimar verkündet zur Stunde seine Entscheidung zur Klage eines Grundstücksbesitzers gegen das neue Bauhausmuseum. Ob zum heutigen Termin ein Urteil gesprochen oder weiter verhandelt wird, hatte das Gericht nach der mündlichen Anhörung offengelassen. -
Der Immobilienbesitzer an der Thälmann-Straße fürchtet zusätzlichen Verkehrslärm durch die veränderte Straßenführung. Außerdem monierte der Kläger, daß mit dem Bau ohne Ausgleich in das Landschaftsbild eingegriffen werde. Drittens verklagte er die Stadt, weil sie sich durch den Vertrag mit der Bauherrin Klassik-Stiftung unzulässig an den Standort gebunden habe. Letzteres hatten die Richter in der Anhörung bereits verneint. Fraglich sei allerdings, ob es bei der Öffentlichmachung der Baupläne zum Museumsumfeld Fehler gegeben habe. (wk)
Gutenberg-Gymnasium erwartet Glocken-Ersatzguß
Für die Glocke des Erfurter Gutenberg-Gymnasium haben jetzt in Karlsruhe die Vorbereitungen für den Ersatz-Guß begonnen. Der erste vor der Schule öffentlich zelebrierte Glockenguß war am Freitag mißlungen. Laut Karlsruher Gießerei hatte die Lehmform beim Transport nach Erfurt einen Haarriß erlitten. Die Arbeiten fingen bei Null wieder an, heißt es von der Firma. Zunächst müsse die Lehmform austrocken. Davon hänge ab, ob die Glocke rechtzeitig zum 26. April fertig werde. -
An dem Tag soll die 50 Kilo schwere Bronzeglocke zum 15-jährigen Gedenken an das Schulmassaker erklingen. An die 16 Todesopfer erinnern jährlich 16 Glockenschläge. Die Glocke dafür hatte sich das Gymnasium bislang ausgeliehen. Für die nun eigene Glocke haben Schule und Schulförderverein rund 8.000 Euro Spenden gesammelt. (wk)