(06.45) Hass-Mails und Anrufe gegen Mitarbeiter der Buchenwald-Gedenkstätte
Nachricht vom 29.November 2021
Die Gedenkstätte Buchenwald ist seit kurzem Ziel aggressiver Anrufe und Hass-Mails. Darauf hat der Direktor der Gedenkstätten-Stiftung, Jens-Christian Wagner, aufmerksam gemacht. Der Anlass ist, dass für den Besuch der Ausstellungen die 2G-Regel gilt. Die in den Anrufen und Mails auftretende Aggressivität zeuge von einer erschreckenden Verrohung, schildert Wagner. Besonders kritisiert er, dass dabei die Corona-Schutzmaßnahmen mit den NS-Verbrechen gleichgesetzt werden. Wer sich mit den im Nationalsozialismus verfolgten Juden und Jüdinnen gleichsetzt, verhöhnt damit die Opfer der Verbrechen des NS-Regimes, so Wagner. Außerdem werden Ungeimpfte in keinerlei Weise bedroht und müssen nicht um ihr Leben fürchten, - außer durch eine Corona-Infektion. Zudem werden die Verbrechen des Nationalsozialismus durch diesen Vergleich verharmlost und spielen dem Geschichtsrevisionismus und antisemitischer Hetze in die Hände. Der Leiter der Gedenkstätte weist darauf hin, dass nur die Ausstellungen von den Einschränkungen betroffen sind. Die übrigen Bereiche sind zugänglich. (mt)
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