Oberbürgermeister weist 3Sat-Kulturfazit als ungerechtfertigt zurück
Nachricht vom 19.August 2003
Die Kulturstadt Weimar hat bei einem Test des Fernsehsenders 3-Sat schlecht abgeschnitten. Die Redaktion der Sendung "Kulturzeit" kritisierte insbesonder das Verharren der Weimarer Kultur bei den Kulturgrößen der Geschichte. Es falle den Verantwortlichen schwer, "der Übermacht der Unsterblichen Gegenwärtiges entgegenzusetzen", heißt es in der Erklärung der Redaktion. Zwar habe die Stadt erst 1999 als Kulturhauptstadt Europas viel Geld erhalten, doch habe man die Chance, der Klassik mit Neuem entgegenzutreten, vertan. Das Urteil der Fernsehredakteure bezeichneten inzwischen sowohl Oberbürgermeister Germer, als auch Stadtkulturdirektor Felix Leibrock als ungerechtfertigt. Die Recherchen der "Kulturzeit"-Redaktion stammen aus dem Monat Mai und sind aus Sicht der Stadt nur als sehr oberflächlich zu bezeichnen, erklärte Germer heute Vormittag. Zudem würden die verwendeten Zahlen nicht korrekt sein. Leibrock sagte in einem Radio LOTTE-Interview, nach bisherigen Erfahrungen kämen viele Touristen gerade auch wegen verschiedener Angebote der Gegenwartskultur in die Stadt. Außerdem würden, gerade über das Kunstfest, Mittel an die moderne und freie Kunst weitergegeben. Insgesamt testet die 3Sat-Redaktion für ihre Magazinsendung zehn Städte in Deutschland, der Schweiz und Österreich auf ihren kulturellen Reiz und Anspruch. Gegenüber Weimar haben Saarbrücken, Bochum und Cottbus den so genannten Kultur-TÜV bereits bestanden. (shg)
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