Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. August 2003
Vertrag über Gütliche Einigung wurde unterzeichnet
Der Vertrag über die Gütliche Einigung zwischen dem Freistaat Thüringen und dem Adelshaus "Sachsen-Weimar und Eisenach" ist gestern im Schloß unterzeichnet worden.
Danach verzichtet das Adelshaus auf die Rückübertragung von Kulturgütern wie dem Goethe-Schiller-Archiv, Teile der Anna-Amalia-Bibliothek sowie des Inventars von Wartburg, Wittumspalais und Schloß Tiefurt.
Als Ausgleich zahlt der Freistaat Thüringen der Familie Sachsen-Weimar und Eisenach 15,5 Milionen Euro. Die erste Rate von zwei Millionen Euro ist bis Ende September fällig. Das Geld wird hauptsächlich durch den Verkauf von Staatswald aufgebracht. Außerdem müssen die Stiftungen Weimarer Klassik und Wartburg Kunstwerke für 4,5 Millionen Euro verkaufen.
Die Rückübertragungsansprüche des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach ergaben sich aus dem sogenannten Ausgleichs-Leistungsgesetz. Darin wurde die Wiedergutmachung sogenannter unrechtmäßiger Enteignungen aus den Jahren 1945 bis 1949 geregelt.
Mit der gütlichen Einigung gilt das Weimarer Klassikerbe als dauerhaft für die Öffentlichkeit gesichert. Prinz Michael wird das Haus Sachsen-Weimar und Eisenach künftig im Stiftungsrat der Stiftung Weimarer Klassik vertreten.
(jm)
Die Polizei will jetzt Verkehrsrowdies härter verfolgen. Das wurde aus der Verkehrspolizei-Inspektion Jena mitgeteilt. So wurden für den Herbst mehrere Verkehrskontrollen für Weimar und Umgebung angekündigt. An der Humboldtstraße wurden gestern innerhalb einer Stunde über 50 Temposünder ermittelt. Am schnellsten war ein Mitsubishi-Fahrer, der statt der erlaubten 50 Kilometer pro Stunde Tempo 90 fuhr. Kontrolliert wurde auch vor zwei Weimarer Schulen. Hier verzeichnete die Verkehrspolizei insgesamt über 60 zu schnelle Fahrer. Darüberhinaus waren fast 80 Kraftfahrer nicht angeschnallt. Ein Polizeisprecher nannte die Ergebnisse der gestrigen Verkehrskontrollen den "ganz normalen Wahnsinn". (jm)
Udo Lindenberg spielt für Schüler
Udo Lindenberg wird heute abend vor 1400 Schülern aus ganz Thüringen spielen. Auf dem Programm steht seine Revue "Atlantic Affairs". Das Konzert ist Teil eines von der Gedenkstätte Buchenwald veranstalteten Projekttages zum Thema "Verfolgung von Kunst und Künstlern im Nationalsozialismus".
Vor dem Lindenberg-Konzert in der Mehrzweckhalle können sich die Schüler an selbstgewählten Stationen in der Gedenkstätte über Formen des geistigen Widerstandes in Kunst, Literatur und Musik informieren.
Auch die Lindenberg-Revue "Atlantic Affairs" handelt von Künstlern, die vor den Faschisten fliehen mußten.
(jm)
Überwachungskameras auf dem Goetheplatz montiert
Die ersten Überwachungskameras sind jetzt auf dem Geothe- und dem Theaterplatz installiert worden. Das meldete heute die TLZ. Die insgesamt fünf Kameras sind Teil eines Pilotprojektes, durch das im Innenministerium die Wirksamkeit von Video-Überwachungen getestet werden soll.
Wie es hieß, sollen die Kameras spätestens zum Zwiebelmarkt die ersten Bilder in die Weimarer Polizeiinspektion übertragen. Die Daten werden dort ausgewertet und sollen nach 15 Tagen gelöscht werden.
Die Video-Überwachung wird von Datenschützern kritisiert.
(jm)
In seiner gestrigen Sitzung hat der Bauausschuß dem Stadtrat empfohlen, der Erweiterung und Sanierung der Wieland-Schule zuzustimmen. Die Kosten für das Bauprojekt werden zu 90 Prozent vom Freistaat Thüringen getragen. Während der Baumaßnahmen sollen die Schüler in der Eckermann-Schule - auf dem gleichen Gelände - unterrichtet werden. (dom)
Weiterhin hat der Bauausschuss den geplanten Verwaltungsneubau in der Schwanseestraße 17 befürwortet. Das Gebäude soll die Räumlichkeiten der Stadtverwaltung ergänzen. Dadurch soll es ermöglicht werden, verschiedene Außenstellen aufzugeben und dadurch Miet-, Telefon- und Wegkosten einzusparen. Berechnungen haben ergeben, dass sich die durch Kredite zu finanzierende Maßnahme aufgrund der Einsparungen rentieren soll. Nach Abschluss der Baumaßnahmen sollen unter anderem das Sozialamt, das Schulverwaltungsamt und das Kulturamt in die Schwanseestraße 17 ziehen. (dom)