Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. Juni 2001
Das Haus für Soziokultur in der Gerberstraße drei wird für 184-tausend Mark saniert.
Das Haus für Soziokultur in der Gerberstraße drei wird für 184-tausend Mark saniert. Das beschloß gestern abend der Weimarer Stadtrat mit dreißig Stimmen. Gegen den Antrag der Stadtverwaltung stimmten zwei Wfu- Stadträte und der Weimarer Vorsitzende der Jungen Union, Uli Walter. Enthalten haben sich sechs Abgeordnete. Damit kann das Haus auch weiter als Kneipe und Kino genutzt werden. Im Stadtrat wurde darüber informiert, daß das Bundesvermögensamt als Eigentümer der Gerberstraße eins jetzt feststeht. Der Verein Gerber eins soll beim Kauf des Hauses unterstützt werden. Für die Sanierung könnten auch Städtebaumittel eingesetzt werden. Für die Zeit von Umbau und Sanierung soll ein Ausweichquartier gesucht werden. Im Gespräch ist die Gerberstraße sieben.
Weimarer Stadtrat hat den Träger des Weimarer Menschenrechtspreises 2001 ermittelt.
Der Weimarer Stadtrat hat gestern abend in nichtöffentlicher Sitzung den Träger des Weimarer Menschenrechtspreises 2001 ermittelt. Wer den mit 5000 Mark dotierten Preis erhält, wird heute vormittag im Rathaus bekanntgegeben. Der Preis wird an Persönlichkeiten vergeben, die wegen ihres Einsatzes für die Menscherechte an Leib und Leben gefährdet sind.
Sophien- und Hufeland- Klinikum wurde die Entlastung für das vergangene Jahr versagt.
Der Weimarer Stadtrat hat gestern als Gesellschafter des Sophien- und Hufeland- Klinikums der Geschäftsführung mehrheitlich die Entlastung für das vergangene Jahr versagt. Das wurde am Rande der nichtöffentlichen Sitzung bekannt. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Geschäftsführer Gebhardt Kauer sollen erst abgewartet werden. Kauer und Hans- Joachim Doerfert von der Trierer Caritas- Trägergesellschaft sollen gegenseitig Beraterverträge im Wert von mehreren hunderttausend Mark pro Jahr abgeschlossen haben, ohne dafür eine Gegenleistung zu erbringen. Dörfert ist schon rechtskräftig verurteilt und sitzt wegen Betrugs und Untreue in Haft.
Antrag zur Übernahme des Semesterbeitrages für Studenten in der Regelstudienstudienzeit abgelehnt.
Die Beigeordneten Stefan Wolf und Norbert Michalik haben gestern einem Antrag von Oberbürgermeister Volkhardt Germer im Stadtrat die Unterstützung verweigert. Der OB hatte beantragt, die Stadt solle den Semesterbeitrag für Studenten in der Regelstudienstudienzeit zu übernehmen. Außerdem solle mit dem Verkehrsbetrieb über ein Semester- Busticket verhandelt werden. Mit diesen Anreizen sollten die Studenten angeregt werden, ihren ersten Wohnsitz in Weimar anzumelden. Wirtschaftsdezernent Wolf sagte, dies werde immer ein Zuschußgeschäft bleiben. Der Antrag des OB wurde gemeinsam mit einem ähnlichlautenden von Bündnis 90-Die Grünen in den Finanzausschuß überwiesen.
Die Pakistanerin Shannaz Bokhari soll den Weimarer Menschenrechtspreis 2001 erhalten.
Die Pakistanerin Shannaz Bokhari soll den Weimarer Menschenrechtspreis 2001 erhalten. Das beschloß der Weimarer Stadtrat gestern abend. Shannan Bokhari gründete in der Großstadt Rawalpindi ein Frauenhaus der "Progressive Women's Association". Darin finden vor allem von männlicher Gewalt bedrohte Frauen Zuflucht. Sie gilt als Gegnerin der in Pakistan üblichen traditionellen Ehrenmorde, denen viele Frauen zum Opfer fallen oder dabei grausam verstümmelt werden. Außerdem betreut sie Frauen, die sich in dem islamischen Land scheiden lassen wollen. In diesem Zusammenhang wird sie ständig bedroht und ihr Leben gilt als gefährdet. Shannan Bokhari wurde vom SPD-Bundestagsabgeordneten Rudolph Bindig vorgeschlagen.
Der Stadt droht erheblicher Schaden durch Reduzierung des DNT zum Einspartentheater mit Musikbespielung.
Die Stadt Weimar werde erheblichen Schaden erleiden, wenn das Deutsche Nationaltheater Weimar zu einem Einspartentheater mit Musikbespielung reduziert werden würde. Das sagte gestern abend ein Vertreter des DNT-Personalrates auf einer Podiumsdiskussion. Auch Vertreter des sogenannten Weimarer Marketingpools "5+1"befürchten wirtschaftlichen Schaden, wenn die Pläne des Kunstministeriums verwirklicht würden. Die sehen vor, in Erfurt ein Musiktheater zu etablieren und Weimar auf das Schauspiel zu beschränken. Die Inszenierungen beider Häuser müßten dann ausgetauscht werden. Unterdessen wies Rolf Lettmann aus dem Kunstministerium Befürchtungen zurück, Ministerin Dagmar Schipanski werde ab 2004 das Geld sperren, wenn sich Erfurt und Weimar nicht einigen würden.
Weimarer Haushalt soll in zwei Jahren durch Verkäufe um 60 Millionen Mark entlastet werden.
Durch Zusammenführen Städtischer Unternehmen und Verkauf von Beteiligungen soll der Weimarer Haushalt in zwei Jahren um 60 Millionen Mark entlastet werden. Über einen entsprechenden Vorschlag der Verwaltung wird heute abend der Weimarer Stadtrat beraten. Unter anderem ist vorgesehen, die profitablen Stadtwerke in das Zuschußunternehmen Verkehrsbetriebe einzugliedern. Die könnten dann auch bei einer EU-weiten Ausschreibung der Buslinien im Wettbewerb mithalten.
Totes Baby am Montag in einer Weimarer Wohnung in der Marktstraße gefunden worden.
Ein totes Baby ist am Montag in einer Weimarer Wohnung in der Marktstraße gefunden worden. Das Neugeborene steckte in einem Toilettenbecken, wie die Staatsanwaltschaft Erfurt gestern mitteilte. Handwerker waren bei Reparaturarbeiten in der zwangsgeräumten Wohnung auf die Leiche gestoßen. Die Staatsanwaltschaft hat angeordnet, die Leiche zu obduzieren. Noch ist unklar, ob eine Straftat vorliegt. Die letzte Mieterin war schon seit mehreren Wochen nicht mehr in der Wohnung gesehen worden.
In Weimar leben zur Zeit etwa 1600 Ausländer aus 43 Ländern.
In Weimar leben zur Zeit etwa 1600 Ausländer aus 43 Ländern. Das teilte die Ausländerbeauftragte Helena Mühe gestern mit. Weimar steht damit hinter Erfurt und Jena auf Platz drei in Thüringen. Die Quote des Ausländeranteils an der Bevölkerung liegt bei 2,6 Prozent.