Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Mai 2002
Anzeige gegen Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums
Im Zusammenhang mit dem Amoklauf in Erfurt hat die Staatsanwaltschaft drei Anzeigen gegen Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums erhalten. Das schreibt das Nachrichtenmagazin "Focus". Den Lehrern werde vorgeworfen, sich nach dem Schulverweis nicht mehr um Robert Steinhäuser gekümmert zu haben. Damit seien Dienstpflichten verletzt worden. Am 26. April hatte der ehemalige Schüler 16 Menschen und sich anschließend selbst erschossen. (gh)
Kontroverse um Schüler-Demo in Eisenach
Die SPD hat Wissenschaftsministerin Schipanski aufgefordert, die Schüler- Demonstration während der Kultusministerkonferenz in Eisenach doch noch zuzulassen. Platzmangel reiche als Begründung einer Ablehnung nicht aus, teilte die SPD- Fraktion Schipanski mit. Die Ministerin hatte mit dem Verweis darauf, dass täglich 4000 Touristen die Wartburg besuchten und gleichzeitig das Burschenschaftstreffen stattfinde, die Schülerproteste verboten. Zu der Demonstration am 23. Mai gegen Mängel im Bildungssystem hatten Thüringer Jugendvertreter verschiedener Gewerkschaften aufgerufen. (gh)
Landtagwird über Konsequenzen aus Amoklauf beraten
In einer Woche wird in einer Landtagssitzung über die Konsequenzen aus dem Amoklauf im Erfurter Gutenberg-Gymnasium gesprochen. Deshalb haben die PDS-Fraktion und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft jetzt ihre schulpolitischen Konzepte vorgestellt. Beide fordern sechs bzw. acht gemeinsame erste Schuljahre, bevor sich die Schüler auf weiterführende Schulen verteilen. (gh)
Festakt zum Jubiläum der Staatskapelle
Mit einem Festakt wurde gestern die Gründung der Weimarer Staatskapelle vor 400 Jahren gefeiert. Unter den Gratulanten war auch Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel: O-Ton Auch der Präsident der Stiftung Weimarer Klassik, Hellmut Seemann, lobte das Orchester in seiner Festrede. Die Musiker seien eine verschworene Klanggemeinschaft, die für Sternstunden sorge. Zum Jubiläum dirigierte Generalmusikdirektor George Alexander Albrecht die Ouvertüre zu Richard Wagners "Tannhäuser". Die komplette Wagner-Oper um den Sängerkrieg auf der Wartburg wird bei der Premiere am Sonnabend zu erleben sein. Regie führte Heinz Lukas-Kindermann. (gh)
Erneute Selbstmord eines Thüringer Polizisten
Der erneute Selbstmord eines Thüringer Polizisten soll Thema bei der nächsten Sitzung des Innenausschusses sein. Das forderte der SPD-Innenpolitiker Günter POHL heute in Erfurt. Innenminister Köckert müsse unverzüglich die Hintergründe der Tat aufklären, so Pohl. Nötig sei außerdem eine bessere psychologische Betreuung der Polizeibeamten im Dienst. Es könne nicht sein, dass Polizisten immer öfter keinen anderen Ausweg aus ihren Problemen wüssten als sich das Leben zu nehmen. Der 23-Jährige Polizist hatte sich am Donnerstag in Jena erschossen. In den vergangenen 12 Monaten haben damit insgesamt 5 Beamte der Thüringer Polizei mit ihrer Dienstwaffe Suizid begangen.
Weimarer Hotels mit "Five Star Diamond Award"geehrt
Zwei Weimarer Hotels werden hoch geehrt: Der "Russische Hof"und der "Elefant". Sie bekommen eine der höchsten internationalen Auszeichnungen für das Hotelgewerbe: den "Five Star Diamond Award"der American Academy of Hospitality and sciences. Diese Auszeichnung erhalten Unternehmen, die sich deutlich durch ihre Gastlichkeit und ihren Service hervorheben. In Deutschland erhielten bisher nur neun Hotels diesen Preis. Eines davon ist das Adlon in Berlin. (gh)
DRK-Kreisverband will endgültige Trennung von Ralf Göbel
Der DRK-Kreisverband will am 15. Juni auf einer Vollversammlung die endgültige Trennung von Ralf Göbel vollziehen. Seine Abberufung als stellvertretender Vorstandsvorsitzender und damit von seinem letzten DRK-Amt ist ein Thema der Versammlung. Unter den 4500 eingeladenen Mitgliedern ist auch Göbel selbst. Denn er ist noch immer Mitglied des DRK, was die DRK-Spitze schnellstmöglich ändern will. (gh)
Wohngebiet Weimar Nord wird weiter erneuert
Das Wohngebiet Weimar Nord wird weiter erneuert. Bürgermeister Stefan Wolf übergab gestern sanierte Wohnhöfe. Der Zustand der Plätze war nach über 30 Jahren katastrophal. Hecken, Bäume, neue Wege und ein Spielgelände geben nun den Innenhöfen ein neues Gesicht. Die Baukosten des Projektes beliefen sich dabei auf 642 000 Euro, die zu 75 Prozent mit Städtebaufördermitteln finanziert wurden. 9 Monate hatten die Bauarbeiten gedauert. (gh)