Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. Juni 2002
Nitrofen-belastetes Getreide in Kölleda gefunden
Bei einem Thüringer Händler ist erstmals Getreide mit einer Nitrofen-Belastung über dem Grenzwert nachgewiesen worden. Der Fund wurde in Kölleda gemacht. Der Gerstenschrot stammt nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums aus dem sächsischen Mischfutterwerk Ruppendorf. Von den nach Kölleda gelieferten 30 Säcken wurden acht bereits verkauft. Das Ministerium will nun die Käufer ermitteln und stellte die übrigen Säcke sicher.
Thüringen will Ryanair nach Altenburg holen
Thüringen will mit Millioneninvestitionen die irische Billigfluglinie Ryanair an den Flughafen Altenburg-Nobitz lotsen. Nach Aussagen der "Leipziger Volkszeitung"stehen dafür rund 28 Millionen Euro aus einem Infrastruktur-Sonderprogramm zur Verfügung. Thüringens Wirtschaftsminister Schuster sagte, man sei auch flexibel genug, erforderliche Maßnahmen bereits in diesem Jahr zu bewilligen. Wenn Ryanair beispielsweise eine längere Start- und Landebahn benötige, dann werde diese Verlängerung erfolgen. Sollte Ryanair sich für Altenburg-Nobitz entscheiden, würde Dresden und Leipzig/Halle ein weiterer Passagierverlust drohen. Der einstige Militärflugplatz liegt geografisch in der Mitte. Der Dresdner Flughafen hat in diesem Jahr bislang rund 15 Minus gemacht, Leipzig/Halle rund zwölf Prozent. (id)
Rechnungshof legt Prüfbericht vor
Der Thüringer Rechnungshof legt heute in Rudolstadt den Prüfbericht für das Jahr 2000 vor. Unter die Lupe genommen haben die Finanzkontrolleure die Verwendung oder Verschwendung von Steuergeldern in Landesbehörden, Ministerien oder Kultureinrichtungen. Aufmerksam machen will der Rechnungshof erneut auf die hohe Staatsverschuldung. Thüringen hat seit 1991 rund 11 Milliarden Euro an Krediten aufgenommen, um die Landesausgaben zu decken. Die Schulden sind damit höher als die im Haushalt in diesem Jahr vorgesehenen Ausgaben. (id)
Arbeitskämpfe im Thüringer Groß- und Außenhandel
Heute beginnen im Thüringer Groß- und Außenhandel erstmals Arbeitskämpfe. Die Arbeitgeber konnten in der zweiten Tarifverhandlungsrunde keine zufriedenstellenden Angebote auf den Tisch legen. Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di verlangt neben einer Anhebung der Festbeträge auch höhere Ausbildungsvergütungen. Wenn auf die Forderungen der Gewerkschaft am Donnerstag nicht eingegangen wird, sollen die Arbeitskampfmaßnahmen ausgeweitet werden. In Erfurt-Linderbach streikt heute unter anderem der Selgros Großhandelsmarkt; die Belegschaft der Metro C+C hält Betriebsversammlungen ab. Am Nachmittag findet vor dem Landesverband für Groß- und Außenhandel eine Protestaktion statt.
Elton John spendete 170.000 Euro
Der britische Pop-Star Elton John hat nach seinem Konzert am Sonntag in Erfurt 170.000 Euro gespendet. Das Geld ging an die Angehörigen der Opfer des Amoklaufs am Gutenberg-Gymnasium. Rund 7500 Musikfans hatten das Konzert in der Messehalle verfolgt. 640 Schüler, Eltern und Lehrer der Schule waren der persönlichen Einladung Elton Johns zu dem Konzert gefolgt. Auf den Spendenkonten der Opferschutzorganisation "Weißer Ring"und der "Thüringer Allgemeinen"sind bislang rund 300.000 Euro eingegangen.
Sarkophag von Maria Pawlowna wird eingesegnet
Der Sarkophag von Großherzogin Maria Pawlowna soll am Sonntag eingesegnet werden. Nach mehrwöchiger Restaurierung war der schlichte Holzsarg mit samtenem Bezug wieder an seinen ursprünglichen Standort unter der russisch-orthodoxen Kapelle zurück gekehrt, die durch einen Durchbruch mit der Gruft verbunden ist. - An der Finanzierung der Arbeiten im Wert von rund 10 000 Euro hat sich auch Weimars russisch-orthodoxe Kirchgemeinde beteiligt. Zur Einsegnung gibt es einen russisch-orthodoxen Gottesdienst.
EC-Betrug. Polizei bittet um Mithilfe
Die Weimarer Polizei bittet um Mithilfe. Gestern Mittag hat ein Mann im Antiquitätengeschäft in der Brauhausgasse mit einer gestohlenen EC-Karte bezahlt. Der Täter wird wie folgt beschrieben: 30 bis 40 Jahre alt, 180 bis 185 cm groß, sehr kräftig dunkle Haare und rundes Gesicht. Bekleidet war er mit einem blau-weiß gestreiften T-Shirt mit Lacoste - Krokodil und dunkler Hose. Auffällig war, dass er an beiden Armen tätowiert war und viel Schmuck trug. Sachdienliche Hinweise zur Identität des Täters können unter der Rufnummer 8820 an die Kripo Weimar gegeben werden.
Forschungsprojekt "Biodiversität"begonnen
In den Saaleauen von Jena hat das Forschungsprojekt "Biodiversität"begonnen. Es ist das größte in Europa, es nehmen mehr als 30 Biologen, Gärtner und Techniker teil. Sie wollen die Artenvielfalt im Ökosystem prüfen und die Auswirkungen von Artenverlust durch Umweltschadstoffe untersuchen. Die Arbeiten werden sich auf Grünflächen im Saale-Tal rund um Jena konzentrieren. Zu diesem Zweck wurden in den letzten Wochen auf etwa 500 Versuchsflächen spezielle Pflanzenmischungen ausgesät. An dem Projekt nehmen Hochschulen aus Deutschland und der Schweiz teil.
Kreistag diskutierte Fahrplan 2002/2003
Der Fahrplan 2002/2003 war gestern Thema im Kreistag. Mit nur je einer Gegenstimme und einer Enthaltung beschlossen die Politiker gestern, 15 207 Fahrplankilometer im neuen Fahrplan zu streichen. Vorgeschlagen hatte das die Verwaltungsgesellschaft des ÖPNV Sömmerda und Weimar mbH. Das Unternehmen hatte diesen Schritt damit begründet, dass von August bis Dezember 2002 mit einem weiteren Rückgang des Schülerverkehrs zu rechnen sei. Dadurch entstehe ein Verlust von etwa 52 000 Euro, der nur durch die Streichung einzelner Linien verrechnet werden könne.
Hotel in Friedrichroda weist AIDS- und HIV-Kranke ab
Offenbar aus Sorge um seinen Ruf hat ein Hotel in Friedrichroda den Aufenthalt von Aids- und HIV-Kranken abgelehnt. Wie die Aids-Hilfe Sachsen-Anhalt mitteilte, wies das Hotel eine Anfrage des Vereins für ein Wocheendseminar von Betroffenen und deren Angehörigen zurück. Die Begründung war, es müsse Rücksicht auf die anderen Gäste genommen werden. Die Aids-Hilfe sprach von einem ungeheuerlichen Vorgang und offener Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids.
Urlaubstipp für erholungsbedürftige Kinder
Zum Schluss noch ein Urlaubstipp für erholungsbedürftige Kinder. Wer von den Jüngsten Lust hat eine Ferienwoche im Riesengebirge zu verbringen, sollte sich schnellstmöglich bei der Weimarer Arbeiterwohlfahrt melden. Es gibt noch zwei freie Plätze für den 29. Juni bis zum 8. Juli.