Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Juni 2002
Justizminister tagen in Weimar
Gestern sind die Teilnehmer der 73. Justizministerkonferenz in Weimar zusammengetroffen. Auf der Tagesordnung stehen unter anderem Fragen zum europäischen Recht. Die Minister sind der Ansicht, dass die Justiz ihre Funktionen auf EU-Ebene bislang nur unzureichend erfüllen kann. Die Minister setzen sich auch für eine Verschärfung des Paragraphen zur Gewaltdarstellung in Medien ein. Thüringens Justizminister Andreas Birkmann verweist in diesem Zusammenhang auf den Erfurter Amoklauf: [O - Ton] Im allgemeinen wird ein Konsens zwischen den Justizministern der Länder erwartet. Am frühen Nachmittag werden die Beschlüsse der Minister der Öffentlichkeit bekannt gegeben. (ng)
Opposition im Thüringer Landtag fordern Nachtragshaushalt
Einen dritten Nachtragshaushalt für 2002 fordern morgen die Oppositionsparteien im Thüringer Landtag. Zudem wollen sie eine Rückkehr zu den üblichen Ein-Jahres-Etats verlangen. SPD-Fraktionschef Gentzel sagte: "Der Doppelhaushalt ist endgültig gescheitert". Finanzminister Trautvetter lehne einen weiteren Nachtragshaushalt ab und will die 400 Mio. Euro Steuerausfälle allein durch Einsparungen per Haushaltssperre ausgleichen. PDS-Fraktionschef Ramelow bezeichnete es als "unerträglich, dass das Parlament hier außen vor bleibt". (gh)
Humboldt-Straße wird gesperrt
Der Nordhäuser Stadtrat entscheidet heute über die Zukunft der Schauspielsparte am Theater der Stadt. Ende Mai fasste bereits die Theater Nordhausen/Loh-Orchester Sondershausen GmbH den Beschluss, die Sparte zum 31. Juli 2004 aufzugeben. Der Aufsichtsrat begründete, ohne den Spartenabbau sei das Theater in seiner Existenz nicht zu sichern. Man folge einem Vorschlag der Geschäftsleitung. Nach dem Sparten-Ende sollen bundesweit Gastspiele eingekauft werden. Weiter gesichert sei die Arbeit des Kinder- und Jugendtheaters. Die Zuschüsse sollen bis 2008 zwar konstant halten. Angesichts steigender Personalausgaben läuft das aber auf eine Kürzung hinaus. Laut Aufsichtsrat ergäben die Tarifanpassungen bei unveränderter Mitarbeiterzahl bis 2008 einen Mehrbedarf von 2,5 Millionen Euro. Selbst bei Schließung der Schauspiel-Sparte sieht der Aufsichtsrat die Notwendigkeit, einen Haustarifvertrag einzuführen. 85 Prozent der Gesamtkosten des Hauses sind Personalausgaben.
Entlassung von Kultusminister Krapp gefordert
Die Oppositionsparteien im Thüringer Landtag werden morgen die Entlassung von Kultusminister Krapp fordern. PDS-Fraktionschef Ramelow sagte, die PDS werde einen entsprechenden Entschließungsantrag einbringen. Der jüngste Skandal im Weimarer Schulamt, wo gescheiterten Zehntklässlern über Jahre die Wiederholung der Klasse verwehrt wurde, habe "das Fass zum Überlaufen gebracht", begründete Ramelow. SPD-Fraktionschef Gentzel kündigte die Unterstützung des Antrages an. Der Fraktionschef der Thüringer CDU, Althaus, wies die Forderung hingegen als "Blödsinn"zurück. (gh)
Jugendliche bei Explosion eines Sprengkörpers verletzt worden
Fünf Jugendliche sind bei der Explosion eines Sprengkörpers im Landkreis Schmalkalden-Meiningen verletzt worden. Das teilte die Polizei mit. Die Jugendlichen hatten den Sprengsatz auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz in Kühndorf gefunden. Beim Wegwerfen soll der Sprengkörper explodiert sein. Um was für eine Art von Sprengkörper es sich handelt, ist noch nicht bekannt. Umherfliegende Splitter verletzten einen 18jährigen schwer. Er musste zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden. (gh)
Landesbischof Kähler fordert "Kultur des Aufwachens"
In der Bildungsdebatte nach dem Amoklauf von Erfurt hat der Thüringer Landesbischof Kähler eine neue "Kultur des Aufwachens"gefordert. Zur Überwindung der offenkundigen Defizite im Bereich der Bildung und Erziehung sei "ein ganzes Bündel von Maßnahmen erforderlich", so Kähler. Der Unterricht an den Schulen müsse durch langfristige und gezielte Sozialarbeit ergänzt werden. Zudem sagte er, dass Leistungsdruck und materieller Verzicht vor allem für junge Eltern Zerreißproben seien. (gh)
Jenoptik-Chef Späth wird Jena verlassen
Jenoptik-Chef Späth wird Jena verlassen. Gestern hat er auf der Hauptversammlung des Konzerns in Jena vor rund 1000 Aktionären um Verständnis für seinen Wechsel in die Politik geworben. Beim Angebot von Unions-Kanzlerkandidat Stoiber habe er nicht Nein sagen können. Späth zog außerdem eine positive Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres. Die Hauptversammlung bestätigte wie erwartet die Dividende von 0,70 Euro pro Aktie. (gh)
Benefiz-Fußball-Turnier der Stadtverwaltung am Samstag
Die Aufstellung der Stadtverwaltungs-Mannschaft für das Benefiz-Fußball-Turnier am Samstag steht fest: Der Trainer hat für das Turnier im Wimaria-Stadion große Pläne. Er hofft, dass sein Team nach zwei Siegen den Wanderpokal nun für immer behalten kann. Die Verteidigung übernehmen der Leiter des Ordnungsamtes, Manfred Hiepel, Timo Gallmüller von der Rechnungsprüfung und Grünflächenchef Thomas Bleicher. Sie wollen helfen, dass Torwart Philipp Hein von der Abteilung Steuern möglichst geschont wird., zumal "Profi"Gallmüller als Libero die Abwehr organisiert. Die Mittelfeld-Regie übernimmt Marktmeister André Majewski. Dazu gibt es drei Stürmer: Der Brandschutzbeauftragte René Kaiser sowie Kai Wengefeld und Klaus Linke von der Sportverwaltung. Als Gegner treten ab 13.10 Uhr die Teams Schwarz-Weiß Beffchen, Juristen, SHK Ball-Cillus, Heberer, DNT, Rotary/Rotaract, VR Bank und Feinkost Hauffe an. Der Turnier - Erlös dient der Finanzierung des Menschenrechtspreises. (gh)
Stadtsportbund Weimar sagt auch Sportler-Gala 2002 ab
Auf seiner Sitzung am Montag hat der Vorstand des Stadtsportbundes Weimar auch die Sportler-Gala 2002 abgesagt. Die dabei eingesparten Mittel könne man für die Drei-Felder-Halle einsetzen, sagte der SSB-Vorstand. Da auch die Mittel für das demonstrativ abgesagte Innenstadt-Sportfest frei geworden sind, summiert sich der Betrag auf rund 7500 Euro. Die gemeinsame Veranstaltung war schon zur Tradition geworden. Doch der Stadt-Sportbund wird vor allem in der Frage der Drei-Felder-Halle seit vielen Monaten hingehalten und fühlt sich als Feigenblatt missbraucht. Herausragende sportliche Leistungen und ehrenamtliches Engagement werde der Sportbund deshalb in würdiger Form allein ehren. Der seit Jahren überfällige Bau einer Drei-Felder-Halle ist zum Symbol für die vernachlässigten Belange des Sports in der Kulturstadt geworden. Das hinterlässt seine Spuren sowohl im Vereins- als auch im Schulsport, wo dem Schillergymnasium und Berufsschulen seit Jahren eine Sporthalle fehlt, so der SSB. (gh/id)
Humboldt-Straße wird gesperrt
Die Humboldtstraße ist ab 5. August voll gesperrt. Von der Buswendeschleife am Steinhügelweg bis zur Anliegerstraße Silberblick werden die Instandsetzungsarbeiten fortgeführt. Bis zum Zwiebelmarkt soll der Abschnitt wieder befahrbar sein. Die Vollsperrung gilt für den Durchgangs-, Anlieger- und ruhenden Verkehr. Der Busverkehr wird allerdings nicht eingestellt. Für die Stadtbuslinie, Entsorgungsfahrzeuge und Notdienste entsteht parallel zur Straße eine provisorisch befestigte Fahrspur. (gh)
Die Arbeitsbedingungen für Thüringer Klinikärzte sind schlecht. Vor allem junge Mediziner kritisieren die Zustände in den Kliniken. In den Krankenhäusern gebe es viel zu viel Verwaltungsaufwand. Eine hohe Zahl von Überstunden und Bereitschaftsdiensten müsse geleistet werden, um die medizinische Versorgung gewährleisten zu können. In den Thüringer Kliniken sind derzeit 100 Arztstellen unbesetzt. (gh) Mehrere Landkreise und kreisfreie Städte haben am Dienstag ein Gerät zur Herz-Lungen-Wiederbelebung bekommen. Mit der Aktion "Kampf dem Herztod"möchte die Björn-Steiger-Stiftung die Todeszahl von jährlich 130.000 Menschen drastisch reduzieren. Ein so genanntes Frühdefibrillationsgerät erhalten unter anderem Weimar, Erfurt, Gera, Jena und Suhl. (gh)