Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Januar 2003
Weimar bewirbt sich um Sitz von Beutekunst-Stiftung
Weimar will sich eventuell um den Sitz einer deutsch-russischen Stiftung Beutekunst bewerben. Den Auftrag, die Voraussetzungen dafür zu prüfen, erhielt vorgestern Abend der Stadtkulturdirektor vom Kulturausschuss. Die sogenannte Stiftung Beutekunst soll die Aufgabe bekommen, im zweiten Weltkrieg geraubte Kunstwerke ausfindig zu machen und für die Rückgabe selbiger in beide Richtungen einzusetzen. (shg)
Stadt ist noch nicht behindertengerecht
Anlässlich des "Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen"beklagt Weimars Beauftragte für Behinderte und Senioren, dass die Stadt nicht behindertengerecht ist. So seien beispielsweise lediglich am Frauenplan Toiletten für Behinderte zu finden, so Elisabeth Kierock. Die WCs am Graben und am Palais seien aufgrund von steilen Treppen für behinderte Mitbürger nicht zugänglich. Zudem seien die WCs nur zu den Ladenöffnungszeiten offen. Ähnlich schlecht bestellt steht es um behindertengerechte Unterkünfte: Nur in teuren Hotels stünden entsprechende Räumlichkeiten zur Verfügung. Preiswerte Unterkünfte fänden sich nur im Jugendgästehaus "Maxim Gorki". Allerdings biete es lediglich 5 Körperbehinderten Platz. Deshalb will die Behinderten-Beauftragte zusammen mit der Tourist-Info beispielsweise Weimarer Pensionswirte verstärkt auf die Belange behinderter Besucher aufmerksam machen. (ne)
Keine Entspannung der Haushaltslage in Sicht
Das Loch in der Weimarer Stadtkasse ist noch weiter aufgerissen. Im letzten Monat des vergangenen Jahres haben sich die erwarteten Lohn- und Einkommenssteueranteile verringert. Damit stieg der Fehlbetrag auf etwa fünfeinhalb Millionen Euro an. Auch die Prognose für das Jahr 2003 fiel daher weniger optimistisch aus. Die noch im letzten Herbst angestrebten 5 Millionen Euro werden wohl in diesem Jahr kaum aufgebracht werden können. Derzeit geht die Stadtverwaltung von lediglich 1.2 Millionen Euro aus. In diesem Jahr wird es daher, abgesehen von langfristig gebundenen Mitteln, wohl kaum neue Investitionen geben. (shg)
Der Kulturausschuss des Stadtrates verlangt die baldige Vorlage eines definitiven Haushaltsentwurfes für 2003, um die Finanzlage konkret beurteilen zu können. Diese sei prekär, da die ursprünglich im Bereich Kultur geforderten Einsparungen nach den Beschlüssen zum DNT, zur erweiterten Stiftung und zum Kunstfest nicht mehr erreicht werden können. Lediglich die Zuschuss-Probleme für die Shakespeare-Gesellschaft seien geklärt, da die Förderung der Deutsch-Italienischen Gesellschaft reduziert werden kann. Demnächst entscheidet der Stadtrat auch, was mit dem Sockel des Carl-Alexander-Denkmals geschehen soll. Der Ausschuss hat sich mehrheitlich für einen dauerhaften Standort auf dem Beethovenplatz ausgesprochen. (ne)
Arbeitgeber und Gewerkschaften im öffentlichen Dienst kommen heute in Potsdam noch einmal zu einem letzten Einigungsversuch zusammen. Auch hier in Weimar wird das Ergebnis mit Spannung erwartet. Die Stadt verfügt derzeit über rund 800 Angestellte und hat einen jährlichen Personalkostenaufwand von etwa 31 Millionen Euro. Nach einer eventuellen Steigerung der Tarife müsste die Stadt eine zusätzliche Million aufbringen. Dies scheint angesichts der angespannten Haushaltlage jedoch kaum leistbar. (shg)
An der Bauhaus-Universität wird es ein neues Weiterbildungsstudium zum Thema Baustoffrecycling geben. Der berufsbegleitende Studiengang beginnt im September diesen Jahres und läuft jeweils über zwei Semester. Der Studiengang wird für Architekten, Bauingenieure und Anlagenbauer sowie Mitarbeiter von Recyclingfirmen und Ämtern eingerichtet sich. Schwerpunkte sind neben Informationen über Abbruch und Kreislaufwirtschaft auch die Vermarktung der Bauabfälle eine Rolle. (ne)
Im Rahmen des 4. Spielkulturfestes "Weimar total verspielt"unter dem Motto "Ganoven, Gauner, Detektive"können sich Möchtegern-Spürnasen zu echten Profis ausbilden lassen. Am Samstag findet im "mon ami"von 14-18 Uhr die Detektivschule statt, die die 8-12-jährigen Sherlock Holmes mit einer Prüfung abschließen. Am Sonntag müssen die frisch gebackenen Detektive im Weimarer Stadtgebiet einen Fall lösen. Anmeldungen für die Veranstaltung werden ab sofort im "mon ami"angenommen. (ne/syl)
Die Programmprobleme im Kabelnetz sind offenbar gelöst. Seit ein paar Tagen ist der Fernsehkultursender Arte in Weimar auf der Kabelfrequenz des französischen Gemeinschaftsprogramm "TV5 Europe"zu empfangen. Dabei handelt es sich konkret um den Kanal S 15. Jeden Tag ab 14 Uhr, wenn Arte mit seinem Programm beginnt, kann dort das europäische Kulturfernsehen empfangen werden. In der sonstigen Zeit läuft wie gewohnt TV5. (shg)
Die Zusammenarbeit zwischen der US-Weltraumbehörde NASA und der amerikanischen Tochterfirma Analytik Jena USA, soll ausgebaut werden. Das Jenaer Unternehmen arbeitet seit Jahresbeginn mit der Weltraumbehörde zusammen. Beide Unternehmen wollen Nahrungsmittel für Astronauten weiterentwickeln und verbessern. Dazu werde künftig ein Gerätesystem eingesetzt, das unterschiedliche Lebensmittelprodukte und deren Zusammensetzung überprüft. (shg)
Phänomene aus Natur, Wissenschaft, Technik und Gesellschaft kindgerecht aufbereitet - das bietet ab heute ein neues Wissensmagazin des KiKa. Das Programm "Staun TV"wendet sich an Kinder zwischen 10 und 14 Jahren und behandelt Themen wie zum Beispiel Roboter, Farben und Zeit. Im Mittelpunkt der heutigen ersten Folge stehen Insekten. Die halbstündige Sendung wird immer Mittwochs um 19 Uhr 25 ausgestrahlt. Zunächst sind neun Folgen angesetzt. (ne)
Die Evangelische Landeskirche Thüringen lehnt einen Krieg im Irak entschieden ab. Dies sagte Oberkirchenrat Peter Zimmermann am Dienstagabend in Eisenach. Ein Angriff der USA auf den Irak dürfe von den Vereinten Nationen nicht unterstützt werden, da nicht auszuschließen sei, dass die USA mit dem Krieg lediglich eigene wirtschaftliche Interessen verfolge, so der Kirchenmann. (shg)
Die Universität Erfurt will die Ausbildung für künftige Pädagogen umgestalten. Wie der Vizepräsident für Studium und Lehre, Dietmar Herz, erklärte, möchte die Uni ab dem Wintersemester 2003 zunächst für angehende Grund- und Regelschullehrer die Abschlüsse als Bachelor und Magister anbieten. Auch Magister-Studenten hätten erstmals nach Abschluss ihres Studiums die Möglichkeit, im Lehramt weiter zu machen. Dafür müssten sie weitere 3 Semester studieren, in denen pädagogische Fächer wie Erziehungswissenschaften und Didaktik zu belegen sind. Nach der Magisterarbeit sollen sie ihre Ausbildung wie bisher mit dem Referendariat an einer Grund- oder Regelschule beenden. Entsprechende Regelungen für Lehrer an berufsbildenden Schulen könnten später nachfolgen. Zur Verwirklichung des Konzeptes bedarf es noch des Beschlusses seitens des Senats und der Zustimmung vom Kultus- und Wissenschaftsministerium. (ne)