Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. Januar 2003
Potsdamer Tarifabschlüsse haben auch in Weimar Auswirkungen
Die Tarifverträge im öffentlichen Dienst haben auch ihre Auswirkungen auf den Weimarer Finanzhaushalt. Die Stadtverwaltung hat bereits im vergangenen Jahr rund 3 Millionen Euro Sach- und Personalkosten eingespart. Das passierte allerdings unabhängig von den Potsdamer Tarifverträgen. 37 Stellen müsste die Verwaltung allein streichen, um nach Greifen der Verträge auf das Jahresausgangsniveau zu kommen. Da sich der Stadtrat aber eigene Sparrichtlinien gesetzt habe müssten nun rein rechnerisch 58 Stellen abgebaut werden. Eine Alternative wäre der Ausstieg aus dem Tarifverbund. Allein sei dies jedoch nicht zu bewerkstelligen. Über die Möglichkeit eines Ausstiegs äußerte Oberbürgermeister Germer gegenüber Radio LOTTE: o-ton (shg)
Trautvetter übernimmt Leitung der Innenministerkonferenz
Seit dem ersten Januar hat das Thüringer Innenministerium den Vorsitz der bundesweiten Innenministerkonferenz inne. Zur Übergabe der Amtsgeschäfte treffen sich heute der letztjährige IMK-Vorsitzende, Bremens Innensenator Kuno Böse, und Innenminister Trautvetter in Erfurt. Trautvetter hebt für die im Mai in Erfurt statt findende Frühjahrskonferenz zwei Themen zur Inneren Sicherheit hervor. Zum einen sei die Verbesserung des Katastrophenschutzes angesichts der jüngsten Hochwassersituation eine vorrangige Aufgabe. Als zweiten Punkt nannte Trautvetter die Rolle der Bundeswehr zur Gefahrenabwehr. Die Bedrohung der Bevölkerung in Frankfurt durch die Flugzeugentführung am 5. Januar habe deutlich gemacht, dass die Rolle der Bundeswehr in solchen Situationen neu definiert werden müsse. In diesem Zusammenhang, so der Innenminister, müsse die Aufteilung der Zuständigkeit zwischen Zivil- und Katastrophenschutz auf den Prüfstand. (shg)
Stadtsportbund startet Spendenaktion für Dreifelderhalle
Der Stadtsportbund Weimar (SSB) hat am Freitag Vormittag im Insel-Bistro den offiziellen Startschuss zur Spendenaktion für die Dreifelderhalle gegeben. Am 30. Dezember hat das Sozialministerium den Sportbund zur förmlichen Antragstellung auf Sportstättenbauförderung aufgefordert. Um dabei die Bedarfszuweisung des Innenministeriums zu sichern, sind allerdings Gemeindemittel in Höhe von 350.000 Euro als Eigenanteil notwendig. Dieser Anteil muss in den nächsten fünf Monaten durch die Kommune aufgebracht werden. Aus diesem Grund rief der SSB alle Weimarer Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Spendenaktion zu beteiligen. In Weimar ist der Bau einer Dreifelderhalle für Schul- und Vereinssport seit mehr als einem Jahrzehnt überfällig. (shg)
Die neue Kulturstaatsministerin, Christina Weiss, hat auf die Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Vera Lengsfeld mit einer Absage reagiert. Lengsfeld hatte die Ministerin zu einem Gespräch eingeladen, in dem es um die Beteiligung des Bundes an der Finanzierung der Weimarer Kultur gehen sollte. Die Ministerin verwies in ihrer Absage darauf, dass die Grenze der Bundesmittel erreicht sei und alles weitere in der Verantwortung der Stadt und des Landes liege. Schon in einer Sitzung des Kulturausschusses im Bundestag hatte Christina Weiss darauf hingewiesen, dass der Bund seinen finanziellen Verpflichtungen für die Kultur in Weimar nur nachkommen werde, wenn die Stadt ihren vertraglich eingegangenen Anteil weiterhin in voller Höhe erbringe. (shg)
Die Explosion eines Wohnhauses erschütterte am Sonnabend Nachmittag die Bewohner von Mönchenholzhausen. Die sofort alarmierten Rettungskräfte konnten drei Personen schwer verletzt aus den Trümmern bergen. Alle liegen derzeit mit lebensgefährlichen Verletzungen in einer Leipziger Klinik. Die Bewohner der an die Unglücksstelle angrenzenden Gebäude wurden zunächst für mehrere Stunden evakuiert. Ersten Ermittlungen nach war im Keller des Hauses Gas ausgeströmt und hatte die Explosion verursacht. (shg)
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland BUND hat vor einer übermäßigen Verwendung von Streusalz auf Thüringer Straßen gewarnt und auf die möglichen schädigenden Auswirkungen auf die Umwelt hingewiesen. Der Einsatz von Streusalz sei zum Teil völlig übertrieben, hieß es von Seiten des BUND. Durch das viele Salz seien viele Alleebäume inzwischen so stark geschädigt, dass sie die nächsten zwei Jahre kaum überstehen werden. Die Thüringer Straßenwartungs- und Instandsetzungsgesellschaft TSI rechtfertigt den Einsatz von Streusalz. Man sei jedoch bestrebt, die verwendete Menge stetig zu reduzieren. Im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2002 habe das Unternehmen rund 18.000 Tonnen Salz auf die Straße gebracht. Das sind rund 10.000 Tonnen weniger als ein Jahr zuvor. Die TSI betreibt den Winterdienst in 15 von 17 Thüringer Landkreisen. (shg)
Die regionalen Sparkassen von Erfurt, Weimar und Sömmerda planen zu fusionieren. Ein Konzept, das auf Kreis- und Stadtebene so gut wie abgesprochen sei, sieht ein Zusammengehen der drei Banken bis 2004 vor. Zu klären seien jedoch noch die Besetzung der Geschäftsleitung sowie das jeweilige Mitspracherecht. Bankkreise nannten als vorrangige Ziele dieser Allianz "die höhere Schlagkraft bei der Kreditvergabe für den Mittelstand, Rationalisierungseffekte sowie eine bessere Einstellung auf die Kriterien von Basel II". "Basel II"ist ein so genanntes Rating-Modell zur Einstufung der Kreditwürdigkeit von Firmen. (ne)
Ein Benefizkonzert für die katholische Herz-Jesu-Kirche brachte am Sonntag rund 500 Euro ein. Am dritten Advent hatten Unbekannte in der ständig geöffneten Kirche ein neugotisches Halbrelief stark beschädigt. Der entstandene Schaden hatte sich im Nachhinein als nicht so gravierend herausgestellt, wie anfangs befürchtet. Schon am Weihnachtsabend hingen die Figuren wieder an ihren Plätzen. Das gespendete Geld sei dennoch notwendig, da die Gemeinde die Figuren vollends wieder herrichten lassen möchte. (shg)
Die Stadt Mühlhausen lädt zur 12. Thüringer Laubholzauktion am 15. Januar ein. Traditionsgemäß werden bei der Auktion Laubhölzer aus den nordwest-thüringischen Wäldern angeboten. Insgesamt kommen 820 Festmeter davon unter den Hammer. Neben dem Thüringer Staatsforst hoffen auch 43 Privatwaldbesitzer und Waldgenossenschaften, sowie 7 Kommunen auf gute Preise. Seit mehreren Wochen haben Interessenten die Möglichkeit, das Holz auf einem Lagerplatz zu begutachten. Das höchste Gebot des letzten Jahres erging für einen Stamm Bergahorn, der für beachtliche 2600 Euro pro Festmeter einen neuen Besitzer fand. (shg)
Seit Anfang Januar können sechs Thüringer Hochschulbibliotheken ihren Nutzern die Texte der deutschen Industrienormen in elektronischer Form anbieten. Die Informationen sind demnach über die entsprechenden Hochschulnetze an den Arbeitsplätzen der jeweiligen Wissenschaftler direkt abrufbar. Das Paket mit den Normenvolltexten und eine dazugehörige Recherchedatenbank sind auf einem Server der Unibibliothek in Ilmenau gespeichert. Die Bereitstellung des elektronischen Nachschlagewerkes hat zur Folge, dass die Auslage der gedruckten Fassung in Weimar und Ilmenau eingestellt wird. Mit der Neuerung stellen die Universitätsbüchereien unter Beweis, dass sie sich zu Kompetenzzentren ihrer jeweiligen Hochschulen entwickeln, heißt es in einer Presseinformation der Bauhaus-Universität. (shg)
Ein Goethe-Porträt des Malers Johann Joseph Schmeller ist nach mehr als 100 Jahren an seinen Ursprungsort Weimar zurückgekehrt. Das Goethe-Nationalmuseum habe das Bild mit Unterstützung seines Freundeskreises aus Privathand erwerben können, wie von der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen zu erfahren war. Die Kreidezeichnung aus dem Jahr 1830 ist das letzte Bild einer von Schmeller geschaffenen Porträtreihe Goethes. Das Bild war aus dem Besitz von Schmellers ältestem Sohn verkauft worden. In Weimar wird damit nun eine Sammlung von cirka 150 Kreide-Porträts komplettiert. Eine Auswahl wird die Stiftung vom Goethe-Geburtstag, dem 28. August an in einer Ausstellung im Goethehaus am Frauenplan präsentieren. (shg)