Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. Januar 2003
Bauausschuss bewilligt Abrisspläne für das so genannte "Blechbüchsenviertel"
Das als so genanntes "Blechbüchsenviertel"bekannte Wohngebiet Landfried soll im nächsten Jahr abgerissen werden. Das befürwortete am Dienstag der Bauausschuss. Die für den Abriss erforderlichen Mittel kommen aus dem Förderprogramm "Stadtumbau Ost". Das Wohnviertel soll nach Angaben der Weimarer Wohnstätte einer Reihenhaussiedlung für den Mittelstand weichen. Zur Zeit seien die Häuser zu 90 Prozent leer gezogen. Der Ensembleschutz für das Quartier wurde inzwischen aufgehoben, da eine Sanierung als finanziell nicht tragbar galt. Die Wohnstätte ist auf der Suche nach Alternativen für die zum teil alten Bewohner des Viertels, von denen manche bereits 60 Jahre dort leben. Weitere Abrisspläne wurden vom Bauausschuss für die Wohnscheibe in der Warschauer Straße 30, sowie für das Eckhaus Musäusstraße/Rothäuserbergweg genehmigt. (shg)
Weimarer Reden werden fortgeführt
Trotz des Rückzuges von Random-House-Bertelsmann aus dem Sponsoring der Veranstaltungsreihe "Weimarer Reden"wird es auch in diesem Jahr eine weitere Auflage der Reihe geben. Der Stadt gelang es, die Vortragsreihe auf neuen Wegen zu erhalten. Wie aus dem Kulturamt zu erfahren war, wird dieser neue Weg, statt wie bisher von einem Hauptsponsor, von mehreren kleineren Sponsoren geebnet. In der kommenden Serie werden, wie auch schon in der Vergangenheit, hochkarätige Autoren und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens im DNT ihre Positionen zu aktuellen Zeitfragen darlegen. Über die Besetzung der Reihe wird es in der kommenden Woche genaueres zu erfahren geben. (shg)
Nutzung des Platzes der Demokratie zum Zwiebelmarkt ist noch in Frage gestellt
Die Bauarbeiten am Platz der Demokratie sollen in rund zwei Wochen soweit gediehen sein, dass mit ersten Arbeiten zur Oberflächengestaltung begonnen werden kann. Allerdings kann die Stadt erst dann über eine Vergabe der Aufträge mit einem Gesamtvolumen von rund 1,7 Millionen Euro entscheiden. Die Oberflächenarbeiten sollen nach ursprünglichen Plänen bis zum Zwiebelmarkt abgeschlossen sein. Ob dies allerdings zu schaffen ist, ist fraglich. Bisher wird davon ausgegangen, dass im Oktober zumindest der Straßenbereich begehbar ist. Der städtische Finanzierungsanteil von rund 400.000 Euro war erst am vergangenen Mittwoch vom Stadtrat genehmigt worden. (shg)
Die Thüringer Landeshauptstadt Erfurt wird im September den bundesweit ersten Theaterneubau im 21. Jahrhundert eröffnen. Das 60 Millionen Euro teure Haus werde eine gute Bühnentechnologie mit vielen Varianten bieten, sagte Stefan Ritter, Technischer Direktor des Hauses, am Mittwoch bei einem Baustellenrundgang. Das Theater nahe Mariendom und Severikirche werde 800 Zuschauern im großen Saal und 200 Zuschauern in der Studiobühne Platz bieten. Das alte Opernhaus war baupolizeilich gesperrt worden. Das neue Haus soll am 12. September mit einem Festakt und am 14. September mit der Opern-Uraufführung "Luther"des Berliner Komponisten Peter Aderhold übergeben werden. Es wird sich künftig auf Musiktheater und Konzerte konzentrieren. Die Sparten Schauspiel und Ballett werden aus Geldmangel geschlossen, es soll jedoch Gastspiele geben. Die Hauptbühne entspricht in ihren Abmessungen der des Deutschen Nationaltheaters in Weimar, um den Austausch von Inszenierungen zu erleichtern. (dpa)
Der im November vom Stadtrat beschlossene Flächennutzungsplan ist jetzt von der Höheren Bauaufsichtsbehörde genehmigt worden. Damit und mit der heutigen Bekanntmachung ist der Flächennutzungsplan wirksam. Nicht betroffen von der Genehmigung sind die Flächen des Dorfgebietes Holzdorf und das Gelände um das Gut Lützendorf im Norden der Stadt. Der Flächennutzungsplan liegt samt Erläuterungsbericht zur Einsichtnahme in der Stadtverwaltung aus. Die Unterlagen können von jedermann eingesehen und es kann Auskunft dazu verlangt werden. (shg)
Der Weimarer Theaterplatz wird ab Februar von der Polizei videoüberwacht. Zu diesem Zweck werden in Kürze eine mobile, sowie eine stationäre Kamera auf dem Platz installiert. Dies teilte das Thüringer Innenministerium auf Anfrage von Radio LOTTE mit. Die Überwachung findet im Rahmen eines Pilotprojektes statt, mit dem die Landesregierung neue Formen der inneren Sicherheit erkunden will. Der Theaterplatz ist Thüringenweit der einzige Standort für dieses Projekt. Zuvor waren Pläne zur Überwachung des Geländes um die Erfurter Krämerbrücke zurückgezogen worden. Die Auswahl des Theaterplatzes begründete das Innenministerium mit einer hohen Frequenz von Straftaten vor Ort. Im Gegensatz zu vergleichbaren Plätzen in Thüringen läge diese auf dem Theaterplatz überproportional hoch. (mh)
Das Land Thüringen hat an die Bundesregierung appelliert, das Programm "Kultur in den neuen Ländern"für 2003 nicht zu kürzen. Im Haushaltsentwurf seien nach Angaben der Kunstministerin Dagmar Schipanski nur noch 20 Millionen Euro Bundesmittel für das Programm eingestellt. Das bedeute allein für Thüringen eine Kürzung der mittel um rund 1,7 Millionen Euro. Auch sollen - entgegen bisheriger Absprachen - die 255 000 Euro Bundesmittel für das Kunstfest Weimar aus diesem Etat kommen. (shg)
Die Einrichtung von Freilaufflächen für Hunde ist in weite Ferne gerückt. Das erklärte gestern der Vorsitzende des Bauausschusses, Peter Koncinsky. Zum einen scheitere das Vorhaben an mangelnden finanziellen Mitteln. Andererseits verfüge die Stadt gar nicht über die notwendigen Flächen. Außerdem würden für die Unterhaltung immense Kosten entstehen. Die Fraktion der Parteilosen hatte vor längerer Zeit einen Antrag auf die Einrichtung von so genannten Hundefreilaufflächen gestellt. (shg)