Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Januar 2003
Hochwassersituation entspannt sich nur langsam
Tauwetter und heftige Regenfälle haben seit Donnerstag die Pegelstände vieler Flüsse bedrohlich ansteigen lassen. Betroffen davon sind auch zahlreiche Thüringer Gemeinden. Im Bereich der Ilm wurde vor wenigen Tagen teilweise die höchste Warnstufe ausgerufen. So waren im Weimarer Land nahezu alle an der Ilm gelegenen Ortschaften in Alarmbereitschaft versetzt. In Weimar-Ehringsdorf musste die Kippergasse zeitweilig gesperrt werden. In Nordthüringen lagen vier Pegelstände im Einzugsgebiet der Unstrut über den kritischen Marken. Zwischen Reinsdorf und Artern war am Sonnabend ein Deich an einem Flutkanal gesprengt worden. Nach einem neuerlichen Kälteeinbruch hat sich die Lage in den Hochwassergebieten allerdings wieder etwas entspannt. Thüringens Umweltminister Volker Sklenar hat unterdessen einen Bebauungsstopp in Überschwemmungsgebieten verlangt. Er appellierte an Kommunalpolitiker, bei denen die Zuständigkeit für Baugenehmigungen liege, Gewerbegebiete in gefährdeten Regionen künftig nicht mehr zuzulassen. Das Hochwasser seit Jahresbeginn habe erneut gezeigt, dass Überschwemmungsflächen in Ausnahmesituationen gebraucht würden, um größere Schäden abzuwenden. (shg)
Polizei ermittelt weiter zum Tod eines Säuglings
Die am 22. Dezember hinter dem Hauptbahnhof gefundene Babyleiche gibt der Polizei weiterhin Rätsel auf. Das Neugeborene war wenige Tage vor Weihnachten von einem Spaziergänger entdeckt worden. Zur Frage, ob das Kind erst am Fundort oder schon vorher verstarb, erklärte die Pressesprecherin der Polizeidirektion Jena, Schmelig: (o-ton Schmelig.mp3) Nach Untersuchungen in der Jenaer Gerichtsmedizin steht mittlerweile fest, dass das Kind bereits vor dem 22. Dezember zu Tode kam. Nach wie vor ermittelt die Polizei. (shg)
Erhöhung der Strompreise ist geplant
Etwa 5000 Energieabnehmer in Weimar müssen in diesem Jahr mit höheren Stromkosten rechnen. Als Gründe für den geplanten Preisanstieg nennt Helmut Büttner, Geschäftsführer der Stadtwerke, die Stromsteuer und wachsende Bezugskosten. Selbst für Großabnehmer wie die Stadtwerke hätten die Großhandelspreise für Energie angezogen. Die Stadtwerke Weimar hatten wie etliche andere Thüringer Energieversorger Strompreiserhöhung beim Wirtschaftsministerium des Freistaates beantragt. Demnach sollen die Preise in ganz Thüringen um 0,26 bis 1,6 Cent pro Kilowattstunde steigen. Bereits im vergangenen Jahr hatten die Weimarer Stadtwerke mit dem Anbieter TEAG Verträge abgeschlossen. Wie sich jedoch die Preise entwickeln, sei, so Büttner, nicht eindeutig prognostizierbar. Zwar sei der Strom teurer als 2001/02, aber billiger als noch 1997/98 vor der Liberalisierung des Strommarktes, erklärte Büttner. Seither seien die Preise gesunken. Privatabnehmer in Weimar zahlten durchschnittlich 10 Prozent weniger. Diese Spanne sei auch mit der bevorstehenden Teuerung noch nicht wieder aufgeholt. (ne)
Der Stadtsportbund (SSB) hat sich entschieden, den für kommenden Freitag geplanten Sportlerball ausfallen zu lassen. Stattdessen soll das eingesparte Geld dem Bau der Dreifelderhalle zugute kommen. Die 4.000 Euro, die die Stadtverwaltung zur Ausrichtung der Feier zugesichert hatte, gehen in den Spendentopf, erklärte Dieter Schorcht, Chef des SSB. Der Verband hofft ebenfalls, dass Gäste, die eigentlich zu der Veranstaltung gekommen wären, das Geld für Eintrittskarten spenden. Anstelle des Balls gibt der SSB am Freitag eine Pressekonferenz. Sie soll den offiziellen Auftakt der Spendenaktion "Ein Dach für den Sport"bilden. Die Ehrung Weimarer Sportlerinnen und Sportler findet trotzdem statt: Die Sportler des Jahres zeichnet Oberbürgermeister Germer am gleichen Tag ab 19 Uhr im Rathaussaal aus. Der Stadtsportbund zeichnet inzwischen als Bauherr für das Projekt Drei-Felder-Halle verantwortlich. (ne)
Die Restaurierung der Villa Haar ist abgeschlossen. Die Stiftung "Dr. Georg Haar"weiht das Gebäude mit einem Neujahrsempfang am 16. Januar ein. Ursprünglich sollte das Gebäude Ende Oktober eröffnet werden. Durch Bauverzögerungen verschob sich jedoch die Fertigstellung. Das Gebäude, welches bis zur Wiedervereinigung, im Sinne ihrer vorigen Besitzer ein Kinderheim beherbergte, wird nun zu einem Tagungs- und Erholungsobjekt für Manager umfunktioniert. In buchungsschwachen Zeiten sollen die Räume für die Weiterbildung von Pädagogen oder für stiftungseigene Zwecke verwendet werden. Seit 1995 nutzte die Stiftung "Doktor Georg Haar"die Villa für Feste und Veranstaltungen. (shg)
Der Kultursender Arte wird in Weimar voraussichtlich erst wieder Ende Januar ohne Einschränkungen zu empfangen sein. Allerdings auf einem neuen Programmplatz. Grund für die Änderung des Programmplatzes ist, dass der Kinderkanal "KiKa"ab 1. Januar seine Sendezeit bis 21 Uhr ausgeweitet hat. Arte und KiKa hatten sich bislang den gleichen Kanal geteilt. Die Thüringer Landesmedienanstalt teilte mit, sie habe die Kabelnetzanbieter angewiesen, Arte künftig auf einem anderen Kanal auszustrahlen. Zwar seien die Arbeiten dahin gehend im Gange, ein genauer Zeitrahmen könnte aber nicht abgesteckt werden. (ne)
Das neue Apoldaer Krankenhausgebäude kann vermutlich erst ab Mitte Januar bezogen werden. Zur Zeit laufen noch die Abnahmen der Operationsräume und die Anpassung der Elektronik. Der Neubau des Robert-Koch-Krankenhauses war am 11. Dezember an die Krankenhausverwaltung übergeben worden. Er ersetzt die drei bisherigen Standorte der Klinik, die über ganz Apolda verteilt lagen. Besonderheit ist das neue Zentrum für Schlaf- und Beatmungsmedizin. In den Neubau wurden 55 Millionen Euro investiert. (shg)
Einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel"nach, ermittelt die Mühlhausener Staatsanwaltschaft gegen den CDU-Ortsverband Eisenach. Es besteht demnach der Verdacht des Verstoßes gegen das Parteiengesetz. Einem Spender sei aufgefallen, dass der auf der Quittung vermerkte Betrag größer gewesen sei, als die tatsächliche Zahlung. Er habe daraufhin Strafanzeige erstattet. Nun sollen die Unterlagen des Kreisverbandes zunächst gesichtet werden. Ob es sich bei der Differenz auf der Quittung um Absicht oder ein Versehen handelt, könne laut Staatsanwaltschaft, im Moment noch nicht gesagt werden. (shg)
Laut Angaben des ehemaligen Thüringer Innenministers Christian Köckert hat die Staatsanwaltschaft Erfurt beim Landtag die Aufhebung seiner Immunität in der sogenannten Geheimnisverratsaffäre beantragt. Köckert selbst wurde die Beantragung per Brief mitgeteilt. Gegen den Ex-Innenminister wird wegen der Weitergabe einer CD-ROM mit Geheimdaten des Innenministeriums ermittelt. Angeblich habe Köckert, der auch wegen weiterer Affären in die Schlagzeilen geraten war, mit der CD-Rom von einer anderen Affäre ablenken wollen. Köckert ist im Oktober 2002 zurückgetreten. (shg)