Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. April 2003
Vorschlagsfrist für Menschenrechtspreis endet
Die Auslobungsfrist für den Weimarer Menschenrechtspreis 2003 endet am 30. April. Wie aus dem Rathaus informiert wurde, seien bisher 12 Vorschläge aus allen Kontinenten, ausgenommen Australien, eingegangen. Der Menschenrechtspreis wurde bisher neun Mal ausgelobt und an insgesamt zwölf Preisträger verliehen. (shg)
Auftakt für "Les-art-en"-Bücherfest
Am heutigen Tag des Buches startet das 13. Weimarer Bücherfest. Thematischer Mittelpunkt der Veranstaltungen werden die Berührungen der Literatur mit Film und bildender Kunst sein. Autoren aus der gesamten Bundesrepublik werden von heute an bis zum Mitte Mai eigene Bücher und Werke anderer Autoren vorstellen. Im Rahmen eines Preisausschreibens werden in der Stadt Zitate zu finden sein, die ihren jeweiligen Autoren zugeordnet werden müssen. Das Bücherfest wird am 10. Mai auf dem Theaterplatz mit einer Gedenkveranstaltung an die Bücherverbrennung durch die Nationalsozialisten vor 70 Jahren beendet. (shg)
PISA-Studie geht in die zweite Runde
Fast 3000 Thüringer Jugendliche beteiligen sich seit Ostern an einer weiteren Pisa-Studie. Diesmal stehen die mathematischen Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler im Mittelpunkt des Interesses. Bei einer vorausgegangenen Studie im Jahr 2001 hatten deutsche Probanden im nicht besonders gut abgeschnitten. Das in Deutschland praktizierte mehrgliedrige Schulsystem ist seitdem vielfach in die Kritik geraten. (shg)
Das D.A.S.-Jugendtheater im Hauptbahnhof feiert heute Abend sein einjähriges Bestehen. Mit einem Programm unter dem Titel "Frisch-Fleisch"präsentieren junge Künstlerinnen und Künstler des D.A.S.-Ensembles eigene Regiearbeiten, Texte und Live-Musik. Das Team des kleinen Theaters bedankt sich bei allen bisherigen Zuschauern und freut sich zukünftig auf viele neue Gäste. (shg)
Die Deutschen Shakespeare-Gesellschaft zieht zehn Jahre nach Wiederherstellung ihrer Einheit eine positive Bilanz. Der mit der Zusammenführung der ost- und westdeutschen Teile der Gesellschaft vereinbarte jährliche Wechsel der Jahrestagungen in Weimar und Bochum habe sich bewährt, heißt es in einer Erklärung. Die Zusammenarbeit der Mitglieder werde als anregend und produktiv empfunden. Bei der morgen beginnenden Jahrestagung in Bochum werden rund 300 Experten aus Forschung, Lehre und Theaterpraxis mit internationalen Gästen zusammentreffen. Eine besondere Leistung hat die Gesellschaft seit ihrer Wiedervereinigung vollbracht, indem sie Wissenschaftler dazu ermuntert und sie darin unterstützt hat, sich mit der Geschichte der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft auseinander zu setzen. Auf der Tagungsordnung steht auch die kulturpolitische Situation in Weimar, von der die Gesellschaft durch eine drohende Streichung ihrer bisherigen Zuschüsse bedroht ist. (shg)
Die Trägergesellschaft des Hufeland-Klinikums erwartet vom Freistaat endlich verbindliche Aussagen hinsichtlich der neuen Weimarer Polizeiinspektion. Die stadteigene Gesellschaft möchte das Gelände möglichst bald Gewinn bringend nutzen, um dadurch Mittel für Investitionen in eigene Kindergärten zu erwirtschaften. Das Projekt Neue Polizeiinspektion steht nach Angaben des Innenministeriums unter so genanntem Haushaltsvorbehalt. Auch werden derzeit zwei verschiedene Varianten geprüft. Das jetzige Inspektionsgebäude in der Ossietzky-Straße soll nach einem Umzug der Polizeiinspektion von Weimarer Gerichten übernommen werden. (shg)
Das Verwaltungsgericht hat die Stadtverwaltung, Bezug nehmend auf den Naziaufmarsch vom Ostersonntag, kritisiert. Die Stadt dürfe sich selbst nicht aus ihrer Verantwortlichkeit nehmen, hieß es. Die Stadt sei selbst dafür verantwortlich, Demonstrationen zu überwachen und Auflagen zu erteilen. In einer mündlichen Verhandlung am Verwaltungsgericht wurde der rechte Aufmarsch vom 9. November vorigen Jahres behandelt. Dabei ging es um den Fakt, dass der damalige Polizeieinsatzleiter den Ort der Abschlusskundgebung verlegt und die Aufmarschroute verkürzt hatte. Insbesondere wurde bemängelt, dass weder der Ordnungsamtsleiter, noch der Rechtsdezernent vor Ort gewesen seien. (shg)
Die für gestern angesetzte erste Tarifverhandlung im Thüringer Groß- und Außenhandel ist ergebnislos vertagt worden. Die Arbeitgeberverbände wiesen die Forderungen der Gewerkschaft nach allgemeinen Tariferhöhungen ab. Ziel der Gewerkschaft ist unter anderem auch eine Erhöhung der Bezüge für Auszubildende und die Einführung von Mindestlöhnen. Die Arbeitgeber streben hingegen eine Öffnungsklausel an. Der Verhandlungsleiter der Gewerkschaft ver.di, Angelo Lucifero, forderte von der Gegenseite: "Wer eine friedliche Tarifrunde wolle, müsse sich davon verabschieden, die Arbeitnehmer in Ostdeutschland in die zweite Klasse zu schieben und sich hinter sinkenden Umsatzzahlen zu verstecken."(shg)
Der Saale-Orla-Kreis soll ab Mai zum Meningitis-Risikogebiet erklärt werden. Nach bundesweit geltender Regelung gelten Gegenden, in denen sich mindestens zwei Menschen innerhalb eines Jahres durch einen Zeckenbiss eine Hirnhautentzündung zuziehen, als Risikogebiet. Dies war im Saale Orla-Kreis der Fall. 2002 war bereits der benachbarte Saale-Holzland-Kreis als Risikogebiet eingestuft. Zeckenschutzimpfungen sind in den betroffenen Gebieten kostenlos. In Thüringen erkrankten seit 2001 insgesamt acht Personen nach den Insektenbissen an einer Hirnhautentzündung. (shg)