Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. April 2003
Arbeitslosenzahlen nur gering gesunken
In Weimar und dem Altkreis waren im März über 9800 Menschen arbeitslos gemeldet. Wie das Erfurter Arbeitsamt mitteilte, waren das 0,2 Prozent weniger als im Februar. Die Quote beträgt damit 17 Prozent. Im Vergleich zum März 2002 sind aber rund 800 Arbeitslose mehr zu verzeichnen. (jm)
Ordnungsamt hält Neo-Nazi-Aufmarsch für abgesagt
Der Anmelder des für Ostern geplanten Neonazi-Aufmarsches hat gestern bereits zum dritten Mal einen Termin zum Kooperationsgespräch nicht wahrgenommen. Über die Gründe wurden von Seiten des Ordnungsamtes keine Angaben gemacht. Die Versammlungsbehörde teilte mit, sie gehe davon aus, dass der Antragsteller seine Anmeldung nicht mehr aufrechterhalte. (shg/jm)
Vaclav Havel soll den Nationalpreis erhalten
Der ehemalige Präsident Tschechiens, Václav Havel, erhält den diesjährigen Nationalpreis der Deutschen Nationalstiftung Weimar. Havel werde für seine Verdienste um das deutsch-tschechische Verhältnis und das Zusammenwachsen Europas geehrt, teilte die Stiftung mit. "Er gehört als Schriftsteller und Politiker zu den Menschen, die sich mit aller Entschiedenheit bis hin zum Einsatz der persönlichen Freiheit für die Menschenrechte eingesetzt haben", hieß es in der Begründung. Havel war in den Jahren vor der politischen Wende mehrfach verhaftet und zu Freiheitsstrafen verurteilt worden. Als Vorsitzender des "Clubs unabhängiger Schriftsteller"unterstützte er 1968 die Reformversuche des Prager Frühlings und war Mitbegründer der Menschen- und Bürgerrechtsbewegung "Charta 77". Als Staatspräsident habe er sich unter schwierigen innenpolitischen Verhältnissen wiederholt für einen versöhnenden Dialog zwischen Tschechen und Deutschen ausgesprochen. Die Nationalstiftung wurde 1993 gegründet. Sie will die Vereinigung der Deutschen und ihre kulturelle Identität in Europa fördern. (shg)
Langzeitstudenten sollen ab 2004 auch in Thüringen Studiengebühren zahlen. Die Novelle des Thüringer Hochschulgesetzes wurde gestern im Landtag verabschiedet. PDS und SPD stimmten dagegen. Nach der Novelle sollen künftig alle Studierenden, die ihre Regelstudienzeit um mehr als vier Semester überschreiten, für jedes weitere Semester 500 Euro zahlen. Das neue Gesetz soll laut Wissenschaftsministerin Dagmar Schipanski zu mehr Wettbewerb zwischen den Hochschulen führen. Die Hochschulen können außerdem ab jetzt selbst darüber entscheiden, welche Studiengänge, Fachbereiche und Institute sie einrichten wollen. Die PDS lehnte die Novelle ab. Viele Studierende müssten arbeiten, um ihr Studium zu finanzieren. Die neuen Studiengebühren träfen vor allem sozial schwache, sagte die hochschulpolitische Sprecherin der PDS. (sneu)
Zum beginnenden Sommersemester haben sich 30 Studienanfänger an der Hochschule für Musik Franz List neu eingeschrieben. Das seien zwei Drittel weniger als letztes Wintersemester, teilte die Musikhochschule mit. Im Vergleich zum vergangenen Sommersemester seien die Zahlen aber konstant geblieben. Fast die Hälfte der neuen Studenten kommt aus dem Ausland. Damit beträgt der aktuelle Ausländer Anteil an der Hochschule ca. 25 %. Besonders beliebt ist das Studium der Streichinstrumente und Musikwissenschaft. Am Montag gibt der Rektor der Musikhochschule einen Empfang im Rektoramt für die neuen Studenten. (sneu)
Wie Radio LOTTE gestern berichtete, hat das Landesverwaltungsamt eine erneute Ausnahmegenehmigung für den Kubus an der Ilm erteilt. Demnach könnten die geplanten Aufführungen der Kurt-Weill-Oper "Der Protagonist"in der Spielstätte stattfinden. Wie aus der Hochschule für Musik "Franz Liszt"mitgeteilt wurde, werden die Aufführungen dennoch in der Ausweichspielstätte im Studiotheater Belvedere aufgeführt. Die Bühnenaufbauten sind allerdings auf Grund räumlicher Gegebenheiten stark reduziert worden. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass für den Kubus an der Ilm ein so genanntes wasserrechtliches Gutachten eingeholt werden müsse, da sich die Spielstätte auf Überschwemmungsgebiet befindet. (shg)
Der Schulhof der früheren Eckermann-Schule soll für Skateboard-Fahrer und Inline-Skater hergerichtet werden. Das beschlossen gestern der Oberbürgermeister und seine Beigeordneten. Das Jugendamt soll nun gemeinsam mit dem Bau- und Grünflächenamt den Platz herrichten. Bis wann die neue Skaterfläche fertig sein soll, ist noch nicht festgelegt. Den Plänen der Stadtspitze muß der Stadtrat noch zustimmen. Das Skating-Verbot in der Innenstadt soll vorerst nicht aufgehoben werden. In der letzten Zeit war es öfter zu Konflikten zwischen den jugendlichen Skatern und der Polizei gekommen. Diese war immer dann gerufen worden, wenn in der Innenstadt an verbotenen Orten geskatet wurde. (jm)
Der Stellenabbau bis 2008 wird zu längeren Wartezeiten der Bürger auf Dienstleistungen der Stadtverwaltung führen. Das sagte der Oberbürgermeister gestern gegenüber der Thüringer Allgemeinen. Für die in den nächsten fünf Jahren abzubauenden 126 Stellen müssten tatsächlich etwa 35 Mitarbeiter gekündigt werden. Der Rest werde durch Altersübergangsreglungen und Versetzungen erreicht. Außerdem sollen freie Stellen nicht neu besetzt werden. (jm)
Heute beginnt in Weimar die Thüringer Ärztewoche. Im Mittelpunkt des Kongresses stehen unter anderem die aktuellen Entwicklungen in der Altersheilkunde, der Raucherentwöhnung und Schlaganfallbehandlung. Zum Kongress erwartet die Landesärztekammer bis Sonntag etwa 2000 Teilnehmer. (shg)
Der Termin für die Verkehrsfreigabe des längsten Autobahntunnels Deutschlands steht fest: Der Rennsteigtunnel wird am 5. Juli eröffnet. Im August 1998 begann das rund 220 Millionen Euro teure Projekt mit der ersten Sprengung. Der Tunnel ist 7,9 Kilometer lang. Jede der beiden Röhren ist zweispurig gebaut und verfügt über einen Sicherheitsstreifen. Der Tunnel verbindet die Anschlussstellen Geraberg und Zella-Mehlis auf der Autobahn A 71, die vom Erfurter Kreuz Richtung Süden nach Schweinfurt führt. (kat)