Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Juni 2003
Ausstellung zum 17. Juni in der Schwanseestraße
Eine Ausstellung über die Ereignisse am 17. Juni 1953 im Weimar-Werk wird heute Nachmittag im Gebäude der Stadtverwaltung in der Schwanseestraße eröffnet. Die Exposition wurde vom Leiter des Stadtarchivs, Jens Riederer, zusammengestellt. Auch im damaligen Mähdrescherwerk solidarisierten sich die Beschäftigten mit den Bauarbeitern der Berliner Stalinallee. Sie forderten die SED auf, Normerhöhungen zurückzunehmen. Diese hätten Einkommenseinbußen von bis zu 20 Prozent bedeutet.
So kam es auch in Weimar zu Streiks, die aber am 19. Juni durch die Volkspolizei beendet wurden. Zahlreiche Streikführer wurden verhaftet und zu teilweise lange Haftstrafen verurteilt.
(jm)
Areal-Starterpreis verliehen
Den AREAL-Starterpreis 2003 der Bauhaus-Universität hat die Architektin Anna Partenheimer gewonnen. Das wurde gestern aus der Uni mitgeteilt. Sie erhielt die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung für ein nach ihren Plänen saniertes Haus in Italien. Mit dem Preis werden Absolventen der Fakultäten Architektur, Medien und Gestaltung geehrt, die interdisziplinäre Projekte mit Bezug zur Architektur verwirklicht haben.
(jm)
Großparties beschäftigen die Polizei
Großparties auf der Straße in der Nähe von Studentenwohnungen beschäftigen in letzter Zeit die Weimarer Polizei. Insbesondere in der Gegend um die Lisztstraße fanden öfter sogenannte Geburtstagsfeiern mit mehr als hundert Leuten statt, wie die Polizei mittelte. Dabei mußten oft mehrere Streifenwagen eingesetzt werden, um Ruhestörungen zu beenden. Die Polizei hat sich in diesem Zusammenhang jetzt an das Ordnungsamt gewandt. Der Verdacht auf sogenannte Schwarzgastronomie kann nicht mehr ausgeschlossen werden. (jm)
Eine Gruppe von rund 20 teilweise rechtsgerichteten Jugendlichen hat in der vergangenen Woche die Polizei beschäftigt. Während des Rummels auf dem Stadionvorplatz wurden mehrfach Gäste des Volksfestes unflätig beschimpft. Anwohner der Schwanseestraße fühlten sich auch durch öffentliches Urinieren Betrunkener belästigt. (jm)
Die Haustarifverträge für die Mitarbeiter des Deutschen Nationaltheaters Weimar sind gestern unterzeichnet worden. Darin verzichten die Theater-Mitarbeiter auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Gehaltserhöhungen. Dies soll durch ein Prämien- und Bonussystem ausgeglichen werden . Im Gegensatz dazu sind sie bis 2008 vor betriebsbedingten Kündigungen sicher. Damit kann nun das sogenannte Weimarer Modell von Generalintendant Stephan Märki umgesetzt werden. Dieses Modell soll die künstlerische Eigenständigkeit des Nationaltheaters sichern. Die Weimarer Stadtverwaltung hatte einst eine vom Land vorgeschlagene Fusion des DNT mit den Erfurter Bühnen abgelehnt. (jm)
Der neue Thüringer Ministerpräsident Dieter Althaus hatte wenige Tage vor seiner Wahl gefordert, die Zuwanderung von Ausländern nach Thüringen zu begrenzen. Dagegen hat jetzt der Thüringer Flüchtlingsrat protestiert. In einer Erklärung wird befürchtet, daß die Landesregierung jetzt härter gegen Flüchtlinge und Einwanderer vorgehen werde. Der Flüchtlingsrat will sich vor der kommenden Landtagswahl bei allen Parteien dafür einsetzen, die Lage der Flüchtlinge zu verbessern. In diesem Zuammenhang wird auch die Schulpflicht für Kinder von Asylbewerbern gefordert. Thüringen hat einen Ausländeranteil von nur 1,4 Prozent an der Bevölkerung. (jm)
In China soll bei Shanghai eine neue Wohnstadt entstehen, die sich städtebaulich und kulturell an Weimar orientiert. Das ganze Projekt wird von deutschen Firmen geplant und ausgeführt. Die Stadt soll Anting-New-Town heißen und war bis gestern Thema eines Architektur-Workshops in Weimar. Daran beteiligen sich 17 Architekturbüros aus dem ganzen Bundesgebiet, darunter drei aus Weimar. Die Stadt soll bis zu 50-tausend Einwohner beherbergen, wenn sie fertig ist. Dann könnte sie auch eine weitere Partnerstadt Weimars werden. Der cinesische Leiter des Aufbaustabes von Anting-New-Town, Chunlu Fei, hat dem Weimarer Oberbürgermeister Volkhardt Germer gestern ein Schreiben seines Distrikt-Landrates überreicht. Darin wird der Wunsch nach einer solchen Partnerschaft ausgedrückt. Der Oberbürgermeister wurde zu einem Richtfest nach Anting eingeladen. Nach den Vorstellungen der Chinesen könnte bereits in der kommenden Woche eine Arbeitsgruppe gebildet werden, um die Städtepartnerschaft vorzubereiten. (jm)
In der vergangenen Woche haben sich im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Weimar 50 Verkehrsunfälle ereignet. Wie die Polizei mitteilte, kam dabei ein mensch ums Leben, vier weitere wurden verletzt. In neun Fällen flüchteten die Verursacher vom Unfallort. In der Nacht zu Sonntag wurde die Polizei in den Kasseturm gerufen, weil ein 15-jähriger Jugendlicher sich bis zur Bewußtlosigkeit betrunken hatte. Gegen die Verantwortlichen des Kasseturms wurde Anzeige erstattet. Jugendlichen unter 16 ist es verboten, sich nach 22 Uhr allein in Gaststätten aufzuhalten. (jm)