Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 20. Juni 2003
Die Grundsteuer soll in Weimar um zehn Prozent angehoben werden, wenn es nicht gelingt, das Haushaltsdefizit von etwa 1,3 Millionen Euro auszugleichen. Das sagte gestern Oberbürgermeister Volkhardt Germer. Ursprünglich war vorgesehen, das Geld durch Übernachtungssteuer und Kartenabgabe zu erwirtschaften. Beide zusammen bringen aber nur 1,1 Millionen Euro in die Stadtkasse. Wenn keine anderen Lösungen gefunden würden, müsse er vorschlagen, die Grundsteuer zu erhöhen, so Germer.
Die Stadt Weimar und die Stiftung Weimarer Klassik haben sich auf eine freiwillige Abgabe auf Eintrittskarten geeinigt. Wie Oberbürgermeister Volkhardt Germer gestern mitteilte, soll die entsprechende Vereinbarung in der kommenden Woche unterzeichnet werden. Die Rede ist von 20 Cents pro Karte, die die Stiftung an die Stadtkasse abführen will. Beim Goethe-Nationalmuseum und dem DNT könnte der Betrag auch höher sein. Mit der freiwilligen Abgabe auf Eintrittskarten will die Stadt etwa 300-tausend Euro im Jahr einnehmen, sagte der Oberbürgermeister. Eine Satzung muß dazu nicht erarbeitet werden. Deshalb muß der Stadtrat auch nicht über die Kartenabgabe abstimmen. (jm)
Die neue Dreifeldersporthalle soll nicht am geplanten Standort nordöstlich der Tribüne des Vimaria-Stadions errichtet werden. Das verlangte heute in der Presse die Bürgerinitiative "Bechstein-Hutten-und Sickingenstraße". Deren Sprecher Wolfgang Nolte sieht den unter Denkmalschutz stehenden Asbach-Grünzug gefährdet. Der reicht von der Weimar-Halle über das Schwanseebad bis zum Stadion. Der Bau der Halle würde mit seinen gewaltigen Dimensionen ein völliges Ungleichgewicht in das architektonische Bild bringen. Als einzig möglicher Standort für die neue Sporthalle käme laut Nolte nur der Platz unmittelbar hinter der Stadion-Tribüne in Betracht. Seine Bürgerinitiative sei nicht gegen die Dreifelderhalle, sagte Nolte weiter, um Mißverständnissen vorzubeugen. (jm)
Die Weimarer Polizei hat gestern Abend zwei kleine Jungen im Alter zwischen drei und fünf Jahren gesucht. Die Kinder waren aus dem Asylbewerberheim am Herrenrödchen weggelaufen. Die Polizei setzte Hubschrauber mit Wärmebildkameras ein. Dabei wurden die Beamten am Boden durch Kräfte aus Jena und Erfurt verstärkt. Gegen 22 Uhr 30 konnten die Kinder auf Höhe der Rettungsdienst-Wache gefunden werden. (jm)
Die Redaktion des Internet-Magazins rossipress.de veranstaltet ab heute ein Redaktionstreffen in der EJBW. Die Veranstalter wenden sich an Jugendliche, die etwas gegen rechte Tendenzen unternehmen wollen. Ziel ist es, das Engagement für Demokratie und Toleranz zu fördern. Inhalt des Seminars wird das Thema "Journalistische Arbeit" sein. Jugendliche ab 13 Jahre, die noch nicht im Team sind und an diesem Seminar teilnehmen möchten, können sich per E-mail unter redaktion@rossipress.de oder auch telefonisch anmelden. (sneu)
Der Präsident der Johanniter-Unfall-Hilfe in Deutschland und Ex-Bundeswehr-General Hans-Peter von Kirchbach kommt am Wochenende nach Weimar. Im Rahmen des Johanniter Sommerfestes wird Kirchbach zum "Katastrophen- und Zivilschutz in Deutschland" sprechen. Außerdem nimmt er an einer Podiumsdiskussion über die Kosten des Gesundheitswesens teil. (sneu)
Gegen einen externen Gutachter zur Überprüfung des Stadthaushaltes hat sich jetzt auch die Weimarer PDS ausgesprochen. Der Aufgabenbereich des Gutachters sei von der Arbeitsgruppe Weimar nur unzureichend definiert worden, hieß es. Außerdem werde ein weiteres Stück kommunaler Selbstverwaltung an den Gutachter abgegeben. Von der Landesregierung erwarten die Sozialisten konkrete Lösungsvorschläge. Statt dessen werde nach jeder Arbeitsgruppensitzung eine neue herrenlose Sau durchs Dorf getrieben, hieß es weiter. Einsparmöglichkeiten dürften zudem nicht nur bei den freiwilligen Leistungen gesucht werden. (jm)
Am Wochenende finden die 13. Thüringer Meisterschaften im Rettungsschwimmen in der Schwansee-Schwimmhalle statt. Daran beteiligen sich über 30 Mannschaften aus ganz Thüringen. Den Pokal für die beste Mannschaft muß dabei das heimische DLRG-Team aus Weimar verteidigen. Die Sieger in den einzelnen Disziplinen können sich für die Deutschen Meisterschaften im Rettungsschwimmen qualifizieren. Die finden im Oktober in Braunschweig statt. (jm)
Weimarer Hoteliers: Probleme mit der Übernachtungssteuer
Die Weimarer Hoteliers und Zimmervermieter wollen höchstens einen Euro pro Nacht und Zimmer als Übernachtungssteuer akzeptieren. Eine prozentuale Erhebung der Steuer lehnen sie ab, wie Fremdenverkehrsvereins-Vorsitzender Christian Lohman gestern mitteilte.
Außerdem müsse die Steuer auch im Weimarer Umland gelten. Sonst profitiere die Konkurrenz in Jena oder Erfurt, weil die Gäste Weimar wegen der Steuer meiden würden.
Lohmann verlangte weiter, daß das durch die Übernachtungssteuer eingenommene Geld wieder in das Tourismus-Marketing fließen müsse. In diesem Zusammenhang verwies er darauf, daß in diesem Jahr etwa drei Prozent weniger Touristen in Weimar übernachtet hätten, als im Vorjahr. Die großen Hotels seien sogar noch stärker betroffen.
(jm)
Externer Gutachter: Land bezahlt ihn nicht
Der zwischen Landesregierung und Stadtverwaltung vereinbarte externe Gutachter soll den ganzen Stadthaushalt nach Einsparmöglichkeiten durchforsten. Die Kultur dürfe dabei nicht ausgenommen werden, sagte gestern Oberbürgermeister Volkhardt Germer. Der Gutachter werde vom Land vorgeschlagen und von der Stadt bestellt. Er gehe davon aus, daß der Gutachter aber vom Land bezahlt werde, sagte Germer. Dem widersprach gestern eine Sprecherin des Kunstministeriums. Die Stadt müsse den Gutachter bezahlen, das Ministerium erstatte höchstens einen Teil der Kosten.
(jm)
Stadtmuseum: Arbeitsgruppe tagte
Über die Zukunft des Stadtmuseums beraten haben bis zum Vormittag Vertreter der Stadtratsfraktionen, des Freundeskreises und der Oberbürgermeister.
Dabei wurde deutlich, daß das Museum in jedem Falle bis zum 30. September geschlossen werden müsse. Für die Zeit danach müsse noch ein sogenannter freier Träger gefunden oder geschaffen werden, hieß es aus informierten Kreisen.
Das nächste Treffen der Arbeitsgruppe soll Anfang August stattfinden.
(jm)