Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 26. Juni 2003
Gestern legte der Stadtrat den Gewinner des diesjährigen Weimar-Preises fest. Demnach erhält das Team von Radio LOTTE den mit 5000 Euro dotierten Preis. Mit der Auszeichnung wird die engagierte Berichterstattung des nichtkommerziellen Senders über lokalpolitische, kulturelle und soziale Themen gewürdigt. (jm / shg)
Der von der sogenannten Arbeitsgruppe Weimar vorgeschlagene externe Gutachter ist gestern abend vom Stadtrat einstimmig abgelehnt worden. Der Posten des Gutachters muß ordnungsgemäß ausgeschrieben werden. Außerdem soll das Land die Kosten tragen. Der Stadtrat faßte einen entsprechenden Beschluß. Der externe Gutachter sollte nach dem Willen der Arbeitsgruppe aus Stadtverwaltung und Kunstministerium nach Einsparmöglichkeiten im Weimarer Stadthaushalt suchen. Die Arbeitsgruppe, der Oberbürgermeister Volkhardt Germer, Kunststaatsekretär Jürgen Aretz und Landesverwaltungsamtschef Peter Stephan angehören, hatte sich schon auf einen Kandidaten geeinigt. (jm)
Die Schillertheatertage im Jahre 2005 werden planmäßig in Mannheim stattfinden. Das teilte der Mannheimer Generalintendant Ulrich Schwab gestern Radio Lotte mit. Es sei auch niemals beabsichtigt gewesen, die Schillertheatertage 2005 in Weimar abzuhalten, sagte Schwab weiter. Der Mannheimer Generalintendant wies damit einen TA-Beitrag aus der vergangenen Woche zurück. Darin hatte es geheißen, Weimar wolle das Theaterfest im 200. Todesjahr Schillers an das Deutsche Nationaltheater holen. Die Schillertheatertage finden alle zwei Jahre wechselseitig in Mannheim und Weimar statt. In diesem Jahr konnte Weimar das Theaterfest nicht finanzieren. Deshalb sprang das nationaltheater Mannheim ein. Offen ist noch die Zukunft der Schillertheatertage ab dem Jahr 2007. Es sei noch zu früh für eine Prognose, sagte Ulrich Schwab.
Junge Menschen sollen mehr Einfluß auf staatliche Entscheidungen zu ihren problemen nehmen können. Wie das geschehen kann, ist Thema einer Tagung des Thüringer landesjugendamtes. Diese findet heute in der EJBW statt und wird vom Thüringer Sozialministerium gefördert. Auf der Tagung sollen Mitarbeiter aus allen Bereichen der Jugendhilfe neue Möglichkeiten kennenlernen, die Teilhabe der Jugendlichen an Entscheidungsprozessen in ihrem Umfeld zu ermöglichen. Dazu gehören nach Meinung der Veranstalter unter anderem Kindertagesstätten, die Jugendhilfe-Einrichtungen und anderes. (jm)
Der Stadtrat hat gestern abend beschlossen, eine Übernachtungssteuer zu erheben. Die Gäste in Weimarer Hotels, Pensionen und Jugendherbergen müssen ab Juli pro Nacht eine nach Zimmerpreisen gestaffelte Abgabe entrichten. Bei einem Zimmerpreis bis 30 Euro wird dann ein Euro Übernachtungssteuer pro Person fällig. Kostet das Zimmer mehr als 55 Euro pro Nacht, erhöht sich die Steuer auf 2,25 Euro. Die Stadtverwaltung erhofft sich von der Übernachtungssteuer Einnahmen von über einer Million Euro pro Jahr. Damit wäre aber der Haushalt für das Jahr 2003 aber nach Meinung einiger Stadträte noch immer nicht gedeckt. Carsten Meyer von den Bündnisgrünen bezifferte das Defizit auf etwa 335-tausend Euro. (jm)
Durch die gestern vom Stadtrat beschlossene Übernachtungssteuer könnten im Weimarer Hotelgewerbe etwa 200 Arbeitsplätze vernichtet werden. Das sagte heute Fremdenverkehrsvereins-Chef Christian Lohmann in Radio Lotte. Auch müßten fast alle Ausbildungsplätze gestrichen werden. Nur so könne der durch die Steuer erwartete Besucher- und Einnahmerückgang verkraftet werden, sagte Lohmann weiter. Deshalb müsse die Übernachtungssteuer auf jeden Fall wieder zurückgenommen werden. Der Fremdenverkehrsverein will in den nächsten Tagen eine außerordentliche Mitgliederversammlung abhalten. Dann wollen die Hoteliers entscheiden, wie sie gegen die Übernachtungssteuer vorgehen wollen. (jm)
Immer weniger Übernachtungen in Weimar
Immer weniger Touristen übernachten in Weimar. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Statistik des Statistischen Landesamtes hervor. Danach haben zwischen November 2002 und April 2003 etwa 83-tausend Besucher in Weimarer Hotels und Pensionen logiert. Das waren rund zwölf Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Im April 2003 haben sich knapp 20-tausend Besucher dazu entschließen können, über Nacht in Weimar zu bleiben. Das sind etwa 20 Prozent weniger, als im April 2002.
(jm)
Syrer wird Menschenrechtspreisträger 2003
Der Syrer Riad Seif wird mit dem Weimarer Menschenrechtspreis 2003 geehrt. Das beschloß gestern abend der Stadtrat. Riad Seif engagiere sich seit jahren sehr mutig für Demokratie und Bürgerrechte in seinem Land, hieß es in der Begründung. Er fordert politische Reformen und demokratische Wahlen. Seit 2001 sitzt Seif eine fünfjährige Gefängnisstrafe ab. Er wurde wegen eines angeblichen versuchten Staatsstreiches verurteilt.
Laut amnesty international ist Riad Seif aber wegen seiner Menschen- und Bürgerrechtsarbeit eingesperrt worden. Die Gefangenenhilfsorganisation stufte ihn als gewaltlosen politischen Gefangenen ein. Er hat zur zeit keinen Kontakt zur Außenwelt und ist von Folter bedroht.
Riad Seif wurde vom ehemaligen Leiter des Goethe-Institutes in Damaskus, Björn Luley, für den Menschenrechtspreis vorgeschlagen.
(jm)
Ausstellung 100 Jahre SC03 wird heute eröffnet
Der Fußballverein SC03 Weimar feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlaß wird heute im Stadtmuseum eine Ausstellung zur Geschichte des Sportclubs eröffnet.
Zu sehen sind dort unter anderem Trikots der Weimarer DDR-Liga-Elf aus den 70er Jahren. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht aber eine Schaufensterpuppe in der Original-Spielerkleidung von 1903.
Morgen beginnt der sportliche Teil der Jubiläumsfeierlichkeiten. Da spielen die Frauen des SC 03 gegen den VfB Leipzig. Höhepunkt ist das Freundschaftsspiel der ersten Mannschaft gegen Schalke 04 im Juli.
(jm)