Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. November 2003
Die Stadt Weimar zählt zu den zehn führenden Kulturmetropolen in Deutschland. Das geht aus einer Umfrage des BAT-Freizeitforschungsinstitutes hervor. Danach rangiert Weimar auf Platz sieben noch vor Stuttgart, Frankfurt und Hannover. An der Spitze liegt Berlin. Befragt wurden etwa 1000 Personen über 14-Jahre. (jm)
Ein Verkehrsunfall hat sich am Mittwoch-Nachmittag in der Jenaerstraße, Ecke Musäusstraße ereignet. Wie die Polizei gestern meldete, mußten mehrere Fahrzeuge wegen einse Rückstaus in Richtung Bodelschwinghstraße halten. Der Fahrer eines Ford bemerkte dies zu spät und fuhr auf das Stauende auf. Dabei schob er die beiden vor ihm haltenden Pkw aufeinander. Eine Person wurde bei dem Unfall verletzt. Der Fahrer des Ford hatte keine Fahrerlaubnis und war alkoholisiert. (jm)
OB und Rektor gegen Fremdenhass
Die Überfälle rechtsradikaler Skinheads auf ausländische Studenten in den letzten Wochen haben Oberbürgermeister Volkhardt Germer und Bauhaus-Uni-Rektor Walter Baur-Wabnegg beschäftigt. Sie trafen sich gestern mit den Opfern der Überfälle, Studenten aus Korea und Japan.
Man müsse jetzt von Verurteilungen der Verbrechen zu Handlungen kommen, sagte Germer. Baur-Wabnegg sagte, Toleranz müsse eingefordert werden. Weimars Ausländerbeauftragte Helena Mühe ergänzte: "Mit Schweigen decken wir die Taten zu."
Vertreter von Universität, Studenten, Stadtverwaltung sowie Gruppen gegen Rechtsextremismus wollen sich demnächst zusammenfinden. Dabei sollen ein Maßnahmekatalog erarbeitet und Projekte gegen Rechtsextremismus auf den Weg gebracht werden.
(jm)
Bundesregierung zeigt Verständnis für Nöte der Stiftung
Die Stiftung "Weimarer Klassik" ist nach Ansicht der Bundesregierung unterfinanziert. Das bestätigte gestern Ministerialdirektor Knut Nevermann vom Kulturstaatsministerium. Ob der Bund der Stiftung aber finanziell unter die Arme greifen könne, hänge von der Entwicklung des Bundeshaushaltes ab.
Die Forschungsarbeit der Stiftung sieht Nevermann durch die geplanten Einsparungen nicht gefährdet. Schließlich werde kein Forscher entlassen. Die Hauptaufgabe der Stiftung liege in der Beforschung ihres eigenen Bestandes, dies stehe nicht zur Disposition.
Blutstraße kann saniert und restauriert werden
Die einst von Häftlingen errichtete Blutstraße zum KZ Buchenwald kann wieder instandgesetzt werden. Das teilte jetzt die Stadtverwaltung mit. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich noch im Dezember beginnen.Das Arbeitsamt hat eine sogenannte "Beschäftigungsschaffende Infrastruktur-Maßnahme" aufgelegt. Diese bietet zehn Arbeitslosen für ein halbes Jahr einen Job. Die Kosten von über einer Million Euro werden vom Wirtschaftsministerium, der oberen Denkmalbehörde und dem Arbeitsamt getragen. Die Stadt selbst muß kein Geld dazu geben. Hätte die Stadt einen Eigenanteil aufbringen müssen, wären etwa 825-tausend Euro an Fördermitteln verfallen. Die Stadt kann nämlich ohne genehmigten Haushalt kein Geld ausgeben.
(jm)
Weimars Rechtsdezernent Norbert Michalik will ab dem 1. Dezember eine Wohnung in der Stadt beziehen. Damit will er heutigen Pressemeldungen zufolge auch in Weimar seinen Erstwohnsitz anmelden. Michalik will damit offensichtlich einer drohenden Klage aus dem Wege gehen. Nach geltendem Recht kann der Hauptwohnsitz eines Menschen nur dort sein, wo dieser sich 183 Tage im Jahr aufhält. Das trifft im Falle Michaliks auf Weimar zu. Daraus ergibt sich für die Medien, daß sich der Rechtsdezernent schon längst in Weimar hätte anmelden müssen. Hintergrund der Debatte ist die in Weimar fällige Zweitwohnsitzsteuer, die Michalik wohl umgehen wollte. Michalik behauptete nun, nie länger als zwei Monate an einem Ort gewohnt zu haben. Dann wird die Zweitwohnsitzsteuer nicht fällig. (jm)