Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Dezember 2004
Über 70 Roste von Straßen-Wasser-Einläufen sind inzwischen in Weimar gestohlen worden. Die 25 kilo schweren Gitter aus Gußeisen werden meist nachts und vorwiegend in Gewerbegebieten entwendet. Die Stadt geht inzwischen von organisierten Diebstahl aus. Die Teile hätten einen Altmetallwert von knapp 20 Euro, heißt es. In der Wiederbeschaffung kosteten sie allerdings 75 Euro. Neben dem finanziellen Schaden wird auch auf die Gefahr verwiesen, die von den offenen Gullylöchern ausgehe, vor allem für Fahhrad- und Motorradfahrer. (wk)
Noch etwa 100 Anträge auf Arbeitslosengeld II fehlen
In Weimar haben etwa 100 Berechtigte für das sogenannte "Arbeitlosengeld Zwei" bisher dazu keinen Antrag gestellt.
Das war aus dem Rathaus zu erfahren. Die Quote der Antragseingänge liegt bei 94 Prozent. Nach Mitteilung der Arbeitsämter können Anträge, die nicht bis heute eingereicht werden, nicht mehr fristgerecht beschieden werden. Damit könnte auch das Geld nicht pünktlich ausgezahlt werden. Oberbürgermeister Volkhardt Germer geht davon aus, daß es einige Bedürftige gebe, die, aus welchen Gründen auch immer, keinen Antrag stellen werden. Es könne aber nicht sein, daß die dann im Januar ohne Geld dastünden. Da würde die Kommune im Zugzwang sein, so Germer gestern. Er geht davon aus, daß die Verwaltung in diesen Fällen eine Lösung anbietet.
(wk)
Der Jugendhilfeausschuß hat am Mittwochabend nicht mehr über den Jugendförderplan der Stadt für 2005 abgestimmt. Das teilte Rechtsdezernent Dirk Hauburg gestern mit. Als Grund nannte Hauburg die unklare Entwicklung der Stadtfinanzen vor dem Hintergrund der Sparpläne der Landesregierung. Der Jugendhilfeauschuß billigte aber den Vorschlag, den Vereinen der Jugendhilfe zunächst 80 Prozent der im Entwurf des Jugendförderplanes vorgesehenen Mittel zuzuweisen. Dies gilt allerdings nur für das erste Quartal 2005 und muß noch vom Landesverwaltungsamt genehmigt werden. Wann der Ausschuß erneut über den Jugendförderplan diskutieren will, ist noch offen. Wegen der fortgeschrittenen Zeit seien die Mitglieder dann einfach auseinandergegangen, so Rechtsdezernent Hauburg. (jm)
Wohlfahrtsverband schreibt offenen Brief an Stadtrat
Einen offenen Brief hat jetzt der Paritätische Wohlfahrtsverband an die Stadträte, den Oberbürgermeister und den Rechtsdezernenten Weimars geschrieben. Darin äußert sich der Verband zu dem der Stadt aufgezwungenen Sparkurs. Bliebe es bei den angekündigten Planungen, bedeute dies für einige Vereine und Projekte des AUS, heißt es in dem Brief. Genannt werden in diesem Zusammenhang die AIDS-Hilfe, das SOS-Kinderdorf, der Mädchenclub Lotta und der Kinderschutzdienst. Der Wohlfahrtsverband appelliert in seinem Brief an die Veranwortung der Satdträte, ein intaktes Gemeinwesen auch für kommende Generationen zu erhalten. Was bei der Anna-Amalia-Bibliothek der vernachlässigte Brandschutz sei, nenne sich im sozialen Bereich Prävention, heißt es. Was dabei eingespart würde, müsse über die Folgekosten oft viel teurer bezahlt werden.
(wk)
Germer verspricht Mietfreiheit für Vereine
Vereine, die ihren Sitz in städtischen Grundstücken haben und von der Stadt Mietzuschüsse erhalten, brauchen ab Januar 2005 keine Miete mehr an die Stadt zu zahlen. Das teilte Oberbürgermeister Volkhardt Germer gestern mit. Dabei geht Germer davon aus, daß ab Januar keine Landeszuschüsse mehr fließen und das Landesverwaltungsamt die Vorauszahlungen aus dem Jugendförderplanentwurf nicht genehmigt. Grundsätzlich ändert sich aber nichts, denn die Mietkosten der Vereine sind im Prinzip nur die wieder an die Stadt zurückfließenden Mietzuschüsse.
Die Miete für das Domizil des Jugend- Blas- und Schauorchesters wird in diesem Zusammenhang von der Stadt ab Januar deutlich gesenkt. Als Gegenleistung müßten die Orchestermitglieder große Teile der Sanierung des Gebäudes neben dem alten Arbeitsamt in der Buttelstedter Straße selbst übernehmen. Allerdings müsse man von der Kürzung wieder etwas zurücknehmen, wenn dann doch noch Geld kommen sollte, so Germer.
(jm)
Die Wasserrohre an der Shakespeare-/Ecke Jahnstraße sind gestern erneut gebrochen. Hunderte Kubikmeter Wasser unterspülten die Straße. Ein Keller lief voll. Sechs Häuser waren stundenlang ohne Trinkwasser. Der Havariedienst mußte zum vierten Mal innerhalb von vier Tagen eingreifen. Bis mindestens nächsten Donnerstag soll die Kreuzung für den Verkehr gesperrt bleiben. Als Ursache für die Rohrbrüche nannte die Weimarer Wasserversorgung Erdbewegungen durch das langsame Abrutschen des Hanges im Westen der Bruchstellen. Die geborstenen Leitungen seien noch zu DDR-Zeiten verlegt, hieß es. Bereits vor vier Jahren hatte man dort eine Woche lang Havarien zu beseitigen. (wk)
Das Wittumspalais soll ab Dienstag wieder für den Besucherverkehr freigegeben werden. Das teilte die Stiftung Weimarer Klassik mit. In den letzten drei Monaten ist die historisch wertvolle Treppenanlage des Hauses saniert worden. Einige Podeste hatten sich gesenkt. Auch etliche Holzverankerungen hatten sich durch die Besucherbeanspruchung gelöst. Jetzt wäre das konstruktive System behutsam gestützt worden, heißt es. Die historische Substanz sei dabei weitgehend erhalten worden. Für die Werterhaltung hatte die Landes-Denkmalspflege rund 50-tausend Euro bereitgestellt. (wk)