Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 12. Januar 2005
Geld für Jugend- und Sozialarbeit kann jetzt ausgezahlt werden
Ein Teil des Geldes für die Weimarer Jugend- und Sozialarbeit kann jetzt ausgezahlt werden. Das ist durch einen einstimmigen Beschluß in der gestrigen Sondersitzung des Stadtrates möglich geworden. Die meisten Träger der Jugend- und Sozialarbeit erhalten danach für das erste Quartal einen 80-prozentigen Abschlag der Mittel des Vorjahres. Vier Vereine, die nach dem Jugendförderplan 2005 gefördert werden sollten, erhalten zunächst kein Geld. Die Vorhaben dieser Gruppen gelten als neue Projekte, weil sie nicht schon im Vorjahr nach Plan gefördert waren. Einen für diese Vereine gesonderten Antrag in die Debatte einzubringen, ist der Grünen-Fraktion nicht gelungen. Er scheiterte an der Mehrheit von CDU und weimarwerk. Auch ist der Versuch gescheitert, die Lage des Jugendfördervereins zu verbessern. Dessen städtische Mittel wurden, ebenso wie die des SOS-Kinderdorfes, so gekürzt, daß nur noch knapp 60 Prozent zur Auszahlung kommen. Projekte, die aufgrund einer Leistungsvereinbarung mit der Stadt durchgeführt werden, erhalten weiter eine 100-Prozentige Förderung. Dazu gehören unter anderen das Frauenzentrum und die psychosoziale Beratungsstelle.
Hintergrund für die unterschiedlichen Zuweisungen sind Auflagen, wie sie bei einer vorläufigen Haushaltsführung gelten. Für 2005 muß die Stadt einen neuen Haushalt aufstellen, weil die CDU-Landesregierung eine Kürzung kommunaler Mittel von rund 10 Millionen Euro angekündigt hat. Darüber wird aber erst Ende Februar beschlossen.
(wk)
Weimars Freie Träger haben zur landesweiten Demo aufgerufen
Ein "Bündnis freier Träger der Jugendarbeit Weimar" hat thüringenweit zu einer Kundgebung in der Landeshauptstadt aufgerufen. In dem Papier heißt es, daß die von Schließung bedrohten Vereine sich nicht durch Überbrückungsmodelle beruhigen lassen sollen. Das Bündnis befürchtet eine Verödung der Städte und Gemeinden. Soziale Problemlagen würden sich verschärfen, heißt es. Die Demonstration soll am Donnerstag, dem 27 Januar, auf dem Erfurter Anger stattfinden.
(wk)
SPD-Bürgermeister Stefan Wolf bedauerte gestern gegenüber RadioLOTTE Weimar den Alleingang von CDU und weimarwerk in Sachen "Kulturstadt GmbH". Die Fusionspläne seien ohne Kenntnis der betreffenden Geschäftsführer und der Stadspitze in die Öffentlichkeit getragen worden. Es sei schlechter Stil, wenn man ein solches Vorhaben von den Medien erfahren müsse, so Wolf. Bisher wäre der Konsens gesucht worden, jetzt wird hinter dem Rücken der Verantwortlichen entschieden. Es sei schade, daß ein solches Thema zur parteipolitischen Profilierung benutzt wird. Wirtschaftsdezernent Wolf ist als Vertreter der Stadt im Aufsichtsrat der Kulturstadt-GmbH. Die Koalition aus CDU und weimarwerk will die "cwt GmbH" und die Kulturstadt-Weimar-GmbH zusammenlegen. Die neue Gesellschaft soll dann "Kultur Stadt GmbH" heißen und Aufgaben von Marketing und Wirtschaftsförderung für Weimar wahrnehmen. Die Koalition glaubt, durch die Zusammenlegung pro Jahr etwa 800-tausend Euro einsparen zu können. Bereits in der Stadtratssitzung am 26. Januar wollen CDU und weimarwerk ihr Konzept durch den Stadtrat bringen. (wk)
Die Städte Weimar, Salzburg und Luzern sollten künftig gemeinsam touristisch vermarktet werden. Das sagte der Geschäftsführer der Kulturstadt Weimar GmbH, Markus Stern gegenüber dem Kulturausschuß des Stadtrates. Die "Zugnamen" Goethe, Mozart und das Schweizer Festival für aktuelle Musik würden das gleiche Klientel ansprechen, so Stern. Ziel sei die Abstimmung in einem gemeinsamen Kulturkalender. Hintergrund der überregionalen Vermarktungsstrategien sei auch das geplante Osterprojekt, hieß es aus dem Ausschuß. Unter dem Namen "Weimarer Ostern" soll ein hochkarätiges Osterfestival ab dem Jahre 2007 organisiert werden. Im Kern des Programms soll Goethes "Faust" und das Werk Johann Sebastian Bachs stehen. Markus Stern gehört zu den Mitinitiatoren dieses Vorhabens. (wk)
Die künstlerische Organisatorin beim Kunstfest Weimar Annette Rosenfeld ist tot. Das teilte Kunstfest-Intendantin Nike Wagner gestern mit. Die 50-jährige freie Regisseurin und Dramaturgin starb nach schwerer Krankheit am Samstag in Berlin. Mit ihrer langjährigen Erfahrung, Energie und kreativen Fantasie habe Rosenfeld zum Erfolg des Kunstfestes beigetragen. Nike Wagner nannte den Tod von Annette Rosenfeld einen schrecklichen Verlust. Frau Rosenfeld arbeitete unter anderem an der Berliner Schaubühne unter Peter Stein. (dpa/wk)
Die New Israeli Opera Tel Aviv unterstützt das Projekt des Erfurter Theaters, in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald Beethovens Oper "Fidelio" aufzuführen. Die israelische Intendantin Hanna Munitz wolle mit Orchester und Chor an der für 2007 geplanten Aufführung mitwirken, sagte gestern Erfurts Generalintendant Guy Montavon. Er bestätigte damit einen Bericht der "Thüringer Allgemeinen". Die Idee zu der Inszenierung stammt von dem Erfurter Gastregisseur Giancarlo del Monaco. (dpa)
Jac van Steen wird Dirigent des BBC-Rundfunkorchester
Jac van Steen, der Generalmusikdirektor des DNT, ist ab April fester Gastdirigent des BBC-Rundfunkorchesters. Sein Vertrag soll dort über drei Jahre laufen. So lange leitet der 48-jährige Holländer jetzt auch die Weimarer Staatskapelle. Den Vertrag mit dem DNT hatte der Meister aber im vergangenen Jahr nicht verlängert. Seine Weimarer Verpflichtungen will er aber noch bis zum Ende der Spielzeit Mitte August erfüllen. Die Entscheidung für einen Nachfolger für van Steen solle im Februar fallen, heißt es aus dem Deutschen Nationaltheater.
(wk)