Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. Januar 2005
Die Zukunft Thüringens will das Land künftig in enger Zusammenarbeit mit der Weimarer Bauhaus Universität entwickeln. Uni-Rektor Gerd Zimmermann und Thüringens Bauminister Andreas Trautvetter haben sich dazu gestern zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Dabei ging es um Themen wie Regionalplanung, Landesentwicklung, Verkehr und Infrastruktur, wie aus der Universität mitgeteilt wurde. Für die großen Herausforderungen der Landesentwicklung brauche man auch die Kompetenz der Weimarer Universität, hieß es. Auf einer Klausurtagung im März wollen beide Seiten ihr weiteres Vorgehen besprechen. (jm)
Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf wird noch weitere zwei bis fünf Wochen die Amtsgeschäfte des Oberbürgermeisters wahrnehmen. Das wurde gestern aus dem Rathaus mitgeteilt. Diese Zeit würde das erkrankte Stadtoberhaupt noch brauchen, um sich auszukurieren. Volkhardt Germer ginge es aber schon wieder besser, hieß es. Der Oberbürgermeister mußte sich einer Operation unterziehen. (jm/wk)
In Weimar werden auf den bewirtschafteteten Parkplätzen künftig auch an Wochenenden Gebühren erhoben. Das teilte jetzt das Ordnungsamt mit. Der Beschluß ist von der Sadtspitze bereits im November gefaßt worden. Die Regelung soll am kommenden Samstag in Kraft treten. Bisher war das Parken auf den betroffenen Parkplätzen ab Samstag 14.00 Uhr und Sonntags ganz gebührenfrei. Zwei Ausnahmen soll es geben: Auf dem Rollplatz und dem Herderplatz darf am Sonntag vormittag ohne Schein geparkt werden. Mit der notwendigen Umstellung der Parkautomaten wird auch die sogenannte Brötchentaste eingeführt. Damit kann man dann einen 30-minütig-gültigen, kostenlosen Parkschein ziehen. (wk)
Zwei Weimarer Pianisten gehören zu den musikalisch hoch begabten Jugendlichen, die in diesem Jahr Förderstipendien des Landes Thüringen erhalten. Der 17-jährige Florian Kießling und die 20-jährige Johanna Zmeck bekommen für ein Jahr eine monatliche Unterstützung von 150 Euro. Insgesamt werden zehn junge Thüringer mit dem Förderstipendium bedacht, das jetzt bereits zum vierten Mal vergeben wird. Kultusminister Jens Goebel wird die Urkunden an diesem Donnerstag im Weimarer Forum Seebach überreichen. (mh)
Die Goethe-Gesellschaft will sich in diesem Jahr besonders dem Forschernachwuchs widmen. Aus Mitgliederspenden würden zehn Stipendien finanziert, teilte die Gesellschaft gestern in Weimar mit. Jungen Wissenschaftlern aus Russland, Polen, Korea und anderen Staaten werde damit ein dreimonatiger Aufenthalt in Weimar ermöglicht. Im Mai findet ein Symposium junger Goetheforscher statt. Für August sind eine Goethe-Sommerschule für Schüler sowie ein Kurs für Studenten geplant. (dpa)
Termingerechte Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek gefährdet
Die termingerechte Wiedereröffnung der Anna-Amalia-Bibliothek ist gefährdet. Den Bau wirklich trockenzulegen, wird noch Jahre dauern. Das war jetzt aus der Stiftung Weimarer Klassik zu erfahren. Die verschiedenen Baumaterialien hätten das Löschwasser unterschiedlich aufgenommen und müßten unterschiedlich behandelt werden. Überdies hätten sich ältere Schwammbefälle wieder belebt. Es sei offen, ob das Gewölbe, in dem Leseraum und Ausstellung untergebracht werden sollen, bis 2007 trocken sein wird. Da sollte, zum 200. Todestag der Herzogin Anna Amalia, die Wiedereröffnung der historischen Bibliothek sein.
(dpa/wk)
Die Goethe-Gesellschaft will im Schillerjahr eine internationale Konferenz veranstalten. Das Thema wird "Goethes Schiller - Schillers Goethe" sein, heißt es. Im Mai sollen 16 wissenschaftliche Arbeitsgruppen die schwierige Annäherung beider Dichter untersuchen. Außerdem gehe es um ihren Einfluß auf die Zeitgenossen und ihre Rezeption durch Heinrich Heine und Thomas Mann. Einen Festvortrag im DNT soll der Schillerexperte Rüdiger Safranski halten. Dazu werden 800 Mitglieder der Goethe-Gesellschaft aus 20 Ländern erwartet. (wk)
Das Aktionsbündnis "Weimar hilft" will für die Flutopfer in Asien ein Benefizkonzert veranstalten. Das war vom Mitinitiator des Bündnisses Anselm Graubner zu erfahren. Zusammen mit der "cwt-GmbH" soll ein Abend organisiert werden, der alle Alterklassen anspricht. So werden am 19. Februar in der Weimarhalle regionale und auch internationale Bands auftreten, heißt es. Einer der weltbesten Gitarristen, der Ire Jim Armstrong, hätte bereits unter Verzicht auf eine Gage zugesagt. Es würden aber noch Künstler gesucht, die an diesem Konzert teilnehmen wollen. Das Aktionbündnis "Weimar hilft" ist eine Initiative der Bürgerstiftung Weimar. So sollen alle Kräfte zur Hilfe für die Flutopfer gebündelt werden. (wk)
Zusammen mit einem Kunden hat gestern abend die Kassiererin der Schlecker-Drogerie am Goetheplatz einen bewaffneten Räuber festgehalten. Wie die Polizei mitteilte, hatte der Mann die Kassiererin mit einer Schreckschusspistole bedroht und die Herausgabe des Bargelds gefordert. Die 26-Jährige Kassiererin und der 34 Jahre alte Kunde ließen sich davon jedoch nicht einschüchtern. Sie zwangen den körperlich unterlegenen Mann dazu, ihnen die Waffe zu geben und hielten ihn bis zum Eintreffen der Polizei im Laden fest. (dpa/wk)
Weimarer Menschenrechtspreis für 10 Jahre gesichert
Für den Weimarer Menschenrechtspreis ist jetzt ein Fonds mit 25-tausend Euro eingerichtet worden. Damit sei das jährliche Preisgeld in Höhe von 2-tausend-500 Euro für die nächsten zehn Jahre gesichert, teilte Weimars Ausländerbeauftragte Helena Mühe gestern mit. Der Fonds sei von dem Ehepaar Ursula und Hans Stockleben aus Niedersachsen geschaffen worden. Sie unterstützten seit langem privat die renommierte Auszeichnung. Der Weimarer Menschenrechtspreis war zuletzt an den US-amerikanischen Historiker und Journalisten Paul Polansky verliehen worden.
(dpa/mh)
Beratungsstellen für Sinnesbehinderte müssen erhalten bleiben
Die Beratungsstellen für Sinnesbehinderte müssen erhalten bleiben. Das forderten jetzt in einer gemeinsamen Erklärung die Thüringer Verbände der Behinderten. Blinde, Sehbehinderte, Gehörlosen und Schwerhörige würden sonst völlig allein gelassen und in die Isolation getrieben, heißt es. Es sei ein gefährliches Signal in die Gesellschaft, wenn in Zeiten knapper Kassen bei denen gespart wird, die ohnehin nicht im Rampenlicht der öffentlichen Wahrnehmung stehen. Hintergrund der Erklärung ist die Ankündigung der CDU-Landesregierung, die Förderung für die Vereine der Sinnesbehinderten um 30 bis 50 Prozent zu kürzen. Dann könnten keine hauptamtlichen Fachkräfte, wie zum Beispiel Gebärdendolmetscher, mehr bezahlt werden. Trotz des hohen Anteils ehrenamtlicher Arbeit müßten dann viele ihre Beratungsstellen schließen, so die Verbände.