Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 01. Juli 2005
An der "Thuringian International School" This in der Bonhoefferstraße werden ab dem kommenden Schuljahr 115 Kinder aus ganz Thüringen lernen. Das sind Pressemeldungen zufolge 40 mehr als im Jahr zuvor. Die Schule wird ab jetzt von Nora Evers geleitet, die Kerstin Machts ablöste. An der This wird der komplette Unterricht in Englisch erteilt. Die Privatschule steht im Prinzip jedem Kind offen, dessen Eltern in der Lage sind, das Schulgeld zu bezahlen. Begabte können auch gefördert werden. (jm)
In Weimar wird zur Zeit zu viel Müll verursacht. Das kritisierte jetzt der Bauausschuß in seiner jüngsten Sitzung. Die derzeitigen Müllmengen könnten von der geplanten Verbrennungsanlage in Erfurt nicht bewältigt werden, hieß es. Besonders in den Plattenbaugebieten falle sehr viel Müll an. Dort seien viele Bewohner nicht bereit, ihren Müll zu trennen. Der Bauausschuß will nun den Stadtwerken Vorschläge unterbreiten, wie das Müllaufkommen verringert werden könne. (jm)
Die Versteigerung von Bierwagenstandplätzen zum Zwiebelmarkt hat gestern abend mehr als 14-tausend Euro eingebracht. Soviel Geld ist dem Vernehmen nach bei dieser Versteigerung noch nie eingenommen worden. Beworben um die 25 Standülätze hatten sich 19 Vereine und 55 Gastronomen. Den Erlös der Versteigerung im Dorint-Sofitel erhalten soziale und kulturelle Vereine in Weimar. Bekannt wurde gestern abend bereits ein Detail des Zwiebelmarkt-Programms: Auf der Salve-Bühne wird die Band "Keimzeit" auftreten. (jm)
Weimarer Tagesmütter haben zu Beginn dieser Woche eine Interessen-Vereinigung gegründet. Das meldet heute die Presse. Durch die Vereinigung wollen die 18 Weimarer Tagesmütter besser miteinander und dem Jugendamt zusammenarbeiten. Insbesondere geht es ihnen darum, daß ihre Arbeit mit der von Kitas und Krippen gleichgestellt wird. Während die Kita-Unterbringung vom Jugendamt unterstützt werde, gäbe es für Tagespflegeplätze keine Förderung, hieß es. Für eine Änderung dieser Lage wolle sich der "Ring der Tagesmütter" auf lokalpolitischer Ebene einsetzen. (ob)
Das Weimarer Frauenzentrum begeht heute den 15. Jahrestag seiner Gründung. Aus diesem Anlaß findet im Zentrum an der Schopenhauerstraße ein Vereinsfest statt. Dabei werden unter anderem Kochrezepte aus der Nachkriegszeit vorgestellt. So soll der kreative Umgang mit den Mittelkürzungen heutiger Tage geübt werden. Versteigert werden auf dem Fest sechs von Weimarer Künstlerinnen gestaltete Stühle. Eröffnet wird am Abend eine Ausstellung Bremer Künstlerinnen unter dem Titel "diefarbeküßtmich". Schließen dagegen muß der Mädchenclub "Lotta" zum 01. August. Grund sind wegfallende Fördermittel der Stadt in Höhe von 7400 Euro. (jm)
In Weimar hat gestern Abend in der Weimarhalle ein Psychotherapeuten-Kongreß begonnen. Rund 300 Teilnehmer wollen bis Sonntag über die Auswirkungen der Globalisierung auf die seelische Gesundheit der Menschen diskutieren. Als Referenten seien aber vor allem Wissenschaftler anderer Disziplinen eingeladen, hieß es vom Veranstalter. Man wolle sich auf der Weimarer Tagung für eine Außensicht auf die Psychotherapie öffnen. (wk-jm)
Das Deutsche Nationaltheater Weimar will ab der kommenden Spielzeit den „Ring des Nibelungen“ aufführen. Das wurde gestern von der Intendanz mitgeteilt. Bis 2008 sollen alle vier Teile der Wagner-Oper inszeniert werden. Als herausragendes Schauspielereignis wurde ein Doppelabend mit Schillers „Maria Stuart“ und „Die Räuber“ angekündigt. Geplant ist weiter ein zweitägiges „Heiner-Müller-Festival“. Zum 75-jährigen Geburtstag Rolf Hochhuts ist an einen Abend mit seinen Stücken gedacht. Im Februar soll ein Opernball stattfinden. Generalintendant Stephan Märki wollte die laufende Spielzeit als Übergangsjahr verstanden wissen, in dem die Theaterstrukturen zu sichern waren. In der kommende Spielzeit könne man sich der Kunst widmen, so Märki. Dafür wurde auch ein neues Erscheinungsbild in Werbung und Öffentlichkeitsarbeit vorgestellt. Laut Geschäftsführer Thomas Schmidt konnte das DNT die Besucherzahlen des Vorjahres etwa halten. (jm-wk)
Weimar müsse bei der Kulturfinanzierung des Bundes eine Sonderrolle spielen. Das hat jetzt der weltweit renommierte Germanist Paul Raabe gefordert. Die Förderung der europäischen Kulturstadt müsse als gesamtstaatliche Aufgabe verstanden werden. Der Bund könne über den Bonn-Vertrag die Kultur der ehemaligen Hauptstadt jährlich mit 150 Millionen Euro unterstützen, so Raabe. Da müsse es möglich sein, daß die Stadt der Klassik wenigstens 10 Millionen im Jahr Sonderförderung bekomme. Stadtkulturdirektor Felix Leibrock zeigte sich gestern optimistisch, daß der Anstoß Raabes bei der Kulturfinanzierung etwas bewegen werde. Er setze auf das Renommee und die Unabhängigkeit des bedeutenden Germanisten, so Leibrock. (wk-jm)
PDS will Weimarer Klassik-Stiftungs-Bericht im Landtag diskutieren
Die PDS-Fraktion im Thüringer Landtag will die Ergebnisse der Strukturkommission zur Weimarer Klassik-Stiftung auf die Tagesordnung setzen. Die kulturpolitische Sprecherin der Partei Birgit Klaubert bezeichnete den Kommissionsbericht als Alarmruf, der gehört werden müsse. Sie fordert aufgrund der Ergebnisse und Vorschläge der Gutachter sofortige Veränderungen. Es sei zeitnahes Handeln geboten, um Schaden von der Weimarer Klassik abzuwenden, so die PDS-Politikerin. Klaubert bezieht sich dabei vor allem auf die in dem Bericht kritisierten baulichen und klimatischen Zustände der Museen und Depots. In der Untersuchung wird gewarnt, daß sich eine Katastrophe, wie der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek, jederzeit wiederholen könne.
(wk)
Gasser hat Vorwürfe gegen Erfurter Polizeieinsatz zurückgewiesen
Thüringens Innenminister Karl-Heinz Gasser hat die Vorwürfe gegen die polizeilichen Maßnahmen vom 25. Juni zurückgewiesen. In einem Dankschreiben an die Polizei schrieb Gasser, daß sich der DGB-Landesvorsitzende Frank Spieth nur medienwirksam in Szene setzen wollte. Hintergrund sind Polizeimaßnahmen gegen Sitzblockierer der Erfurter Nazi-Kundgebung vom vergangenen Samstag. Sieben Teilnehmer der Gegenveranstaltung wurden festgenommen und in Unterbindungsgewahrsam genommen. Darunter war auch Thüringens Gewerkschafts-Chef, der von der PDS für die Bundestagswahl kandidiert. Seitens PDS und Gewerkschaft wurden die Maßnahmen als "überzogen" und "brutal" kritisiert.
Auch der innenpolitische Sprecher der CDU Wolfgang Fiedler bezeichnete den Polizeieinsatz als "völlig angemessen". "Herr Spieth werden die ruhigen Stunden zum Nachdenken nicht geschadet haben", so der CDU-Politiker wörtlich.
(wk)
14. MDR-Musiksommer beginnt morgen in Weimar
Der MDR-Musiksommer wird morgen im Schlosshof Weimar eröffnet. MDR-Chefdirigent Fabio Luisi dirigiert ab 21.00 Uhr eine Verdi-Gala unter freiem Himmel. Das Sinfonieorchester des Senders, der Rundfunkchor und internationale Solisten gestalten den Abend. Das jetzt schon fast ausverkaufte Konzert wird vom MDR in seinem Fernseh- und Rundfunkprogramm live übertragen.
Im Rahmen des 14. MDR-Musiksommers finden vom 2. Juli bis zum 3. September 57 Veranstaltungen in 36 Orten von Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt statt.
(ob)