Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 27. Juli 2005
Der World Wide Fund for Nature - WWF - macht auf einer Informationstour durch 50 deutsche Städte heute mittag am Weimarer Rathaus Station. Die Umweltstiftung will mit dieser Tour darauf aufmerksam machen, daß der Bestand der letzten Menschenaffen auf Borneo durch Kahlschlag der Tropenwälder und Wilderei bedroht ist. Bei der Aktion "Rettet den Orang-Utan-Wald" bauen WWF-Aktivisten in Affen-Kostümen symbolisch jeweils ein Nest auf. Von der Bundesregierung fordert der WWF unterdessen, das angekündigte Urwaldschutzgesetz noch vor der Bundestagswahl zu verabschieden. Mit dem Gesetz soll die Einfuhr illegalen Holzes bekämpft werden. Die WWF-Tour hatte am 17. Juni an der Alten Oper in Frankfurt/Main begonnen und dauert noch bis zum Oktober. In Thüringen war der WWF vor dem heutigen Weimar-Termin in Eisenach und Erfurt. (mh/wk)
Im Weimarer Rathaus haben in diesem Jahr mit 137 Brautpaaren 33 mehr Paare geheiratet als im ersten Halbjahr des Vorjahres. Das wurde aus dem Presseamt mitgeteilt. Von außerhalb Weimars kamen 45 heiratswillige Paare. Gleichgeschlechtliche Paare wurden zweimal getraut. Insbesondere haben Paare aus den alten Bundesländern die Klassikerstadt als Hochzeitsort gewählt. Gelobt werden von den Auswärtigen vor allem das attraktive Standesamt, das freundliche Standesbeamten-Team und die einmalige Atmosphäre der Stadt. Nächste Termine seien wieder im September frei, heißt es. Anmeldungen für den 6. 6. 2006 nimmt das Standesamt erst zum Jahresende entgegen. (jm/wk)
Das auch für Sport zuständige Thüringer Wirtschaftsministerium hat einen Amy-Gillett-Preis gestiftet. Die Auszeichnung soll künftig bei der Thüringen-Rundfahrt der Frauen für besondere Fairness und beispielgebendes sportliches Verhalten vergeben werden. Der Preis sei ideeller Natur und mit einem Geschenk an die jeweilige Sportlerin oder Mannschaft verbunden, hieß es gestern aus dem Ministerium. Namensgeberin ist die kürzlich durch einen Verkehrsunfall getötete australische Radsportlerin Amy Gillett. Am 18. Juli war die australische Nationalmannschaft beim Training im Vorfeld der Thüringen-Rundfahrt von einem Auto erfasst worden. Amy Gillett war an der Unfallstelle gestorben. Ihre fünf Teamkolleginnen sind noch in der Uniklinik Jena, zwei Frauen werden auf der Intensivstation behandelt. (shg/wk)
Der russische Generalkonsul in Leipzig, Nikolai Sirota, hat heute seine Dienstzeit in Deutschland beendet. Er geht nach Rußland in Pension. Sirota war immer bemüht, eine Partnerschaft zwischen Weimar und der russischen Stadt Pawlowsk bei Moskau zu vermitteln. Dies gelang ihm aber nicht. Sirota weilte öfter in Weimar, unter anderem zur Einführung der Maria-Pawlowna-Stipendiatin Maria Goschkiewa an der Hochschule für Musik. (jm)
Die Zahlungen des Landes in die Kassen der Thüringer Kommunen werden in den kommenden beiden Jahren weiter zurückgehen. Ein Entwurf des Finanzausgleichsgesetzes für 2006 und 2007 sieht Kürzungen um insgesamt etwa 480 Millionen Euro vor. Das bestätigte gestern ein Sprecher des Finanzministeriums in Erfurt. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, daß es sich in weiten Teilen um eine Umverteilung im Zusammenhang mit der Familienoffensive der Landesregierung handele. Noch vor vier Wochen hatte das Thüringer Verfassungsgericht einer SPD-Klage Recht gegeben, daß die Kommunen bislang vom Land zuwenig Geld für die ihnen übertragenen Aufgaben erhalten. Der Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebundes Ralf Rusch empörte sich darüber, daß die Landesregierung an einem verfassungswidrigen Gesetz gegen den Willen der Richter herumdoktere. Auch die PDS-Landtagsfraktion hat inzwischen die Thüringer CDU-Regierung aufgefordert, das Weimarer Urteil ernst zu nehmen. (mh/wk)
Weimar wird im brasilianischen Fernsehen vorgestellt
Weimar wird zusammen mit den deutschen Fußball-WM-Städten 2006 im brasilianischen Fernsehen vorgestellt. Das war von der Tourismus-Service-Gesellschaft cwt zu erfahren. Die hat in den letzten zwei Tagen ein Kamera-Team vom brasilianischen Fernsehsender "Globo" in Weimar betreut. Die Klassikerstadt soll als einzige Stadt ohne WM-Arena in der Dokumentation im Vorfeld der Fußball-WM mit präsentiert werden. In elf Beiträgen zu je 23 Minuten will der Fernsehsender Kultur, Geschichte, Wirtschaft und Fußball aus Deutschland vorstellen. "TV Globo" habe in Brasilien zwischen 19 und 21 Uhr Einschaltquoten bis 65 Prozent, heißt es.
(wk)
Demo für "Kultur umsonst" in Jena
Zu einer Demonstration für "Kultur umsonst" hat für heute abend eine Gruppe junger Leute in Jena aufgerufen. Hintergrund sind die Eintrittspreise für die Veranstaltungen der derzeit in Jena stattfindenden Kulturarena. Die würde verkauft als das, was sich jeder leisten könne, so die Sprecherin Alexandra Vogel bei RadioLOTTE Weimar. Das Kulturereignis sei aber zu teuer, zu kommerzialisiert und ginge an Bedürfnissen sozial Schwächerer, Studierender und Jugendlicher vorbei, sagte sie. Kultur müsse für alle da sein, nicht als Luxus, sondern kostenlos als Lebensinhalt, so Alexandra Vogel. Deutschland als Exportweltmeister müsse sich das leisten können. Bezahlen sollten die Kultur diejenigen, welche den Gegensatz von arm und reich geschaffen haben.
Die Jenaer Kulturarena gilt mit Preisen von 6 bis 21 Euro als besonders besucherfreundlich. Bei vielen Auftritten von Pop-Musikern wird gegenüber anderen Thüringer Städten nur ein Drittel des Eintritts verlangt.
(wk)
Wolf hat Landesamts-Vorschlag zu Klinikmillionen begrüßt
Wirtschaftsdezernent Stefan Wolf hat gestern den Vorschlag des Landesverwaltungsamtes zur Verwendung der sogenannten Klinikmillionen begrüßt. Danach soll das Geld innerhalb von Verwaltung und Tochterfirmen als Darlehen verwendet werden. Das bringe mehr Zinsen als das von der Stadtratsmehrheit favorisierte Fondsmodell, so Wolf. Es sei nicht möglich, bei hoher Anlagesicherheit und gleichzeitig kurzfristiger Verfügbarkeit des Geldes drei Prozent Zinsen zu erzielen. Das hat weimarwerk-Fraktionschef Norbert Schremb gegenüber RadioLOTTE bestritten. Er verlangte von der Stadtverwaltung, dem Bescheid des Landesverwaltungsamtes zum Verbot der Geldanlage zu widersprechen.
Das Landesverwaltungsamt hatte die vom Stadtrat beschlossene Geldanlage von über fünf Millionen Euro für inakzeptabel erklärt und einen Gegenvorschlag unterbreitet.
(jm/wk)