Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Juli 2005
Die Thüringer PDS will sich am 29. Juli in »Die Linkspartei.PDS Thüringen« umbenennen. »Ich gehe davon aus, dass wir dafür die breite Zustimmung der Basis erhalten werden«, sagte gestern PDS-Landesgeschäftsführer Knut Korschewsky in Erfurt. Wie bei der Entscheidung auf Bundesebene am Wochenende ist auch im Land eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Delegierten notwendig. Ihm sei die Beibehaltung des Kürzels PDS sehr wichtig, betonte Korschewsky. Es symbolisiere die sozialistische Idee. (jm/dpa)
Evangelische und katholische Christen haben gestern der Ermordung Paul Schneiders und Otto Neururers im KZ Buchenwald gedacht. Dazu fand in der Gedenkstätte ein ökumenischer Gottesdienst statt, an dem sich über 100 Gläubige beteiligten. Der evangelische Geistliche Schneider wurde gestern vor 66 Jahren ermordet, der Katholik Neururer ein knappes Jahr später. An dem Gottesdienst nahmen Gäste aus Frankreich und der Schweiz teil. (jm)
Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Weimar haben sich in der vergangenen Woche 50 Verkehrsunfälle ereignet. Dabei kamen zwei Menschen ums Leben, 20 wurden verletzt. Bei den Toten handelt es sich um die Motorradfahrer, die am vergangenen Freitag bei Magdala verunglückten. (jm)
Der Verein "Aidshilfe Weimar & Ostthüringen" will sich am Nationalen Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige beteiligen. Dieser findet am Donnerstag zum achten Male statt. Dazu soll in der Erfurter Straße ein Transparent aufgestellt werden. Darin will sich die Aidshilfe für die Gesundheitsvorsorge für Drogenabhängige im Strafvollzug stark machen. Damit ist unter anderem die Ausgabe steriler Spritzen und Kondome an Süchtige gemeint. Auch Impfungen gegen Hepathitis werden gefordert. (jm)
Jugendliche aus den Weimarer Partnerstädten treffen sich zur zeit im finnischen Hämeenlinna. Dabei sind acht jugen Weimarer. Zu dem Traffen gehören Workshops und Rundfahrten. Es dauert noch bis zum 26. Juli. Die weiteren Teilnehmer kommen aus Blois, Siena, Fulda und Trier. (jm)
Ausländerbeiräte beschweren sich über Landesverwaltung
Die Ausländerbeiräte Thüringer Städte, darunter auch Weimar, wollen sich in einem offenen Brief über das Landesverwaltungsamt beschweren. Das kündigte laut TLZ jetzt Weimars Ausländerbeauftragte Helena Mühe an. Hintergrund ist die Forderung des Amtes, die Ausländerbeiräte durch den jeweiligen Stadtrat bestimmen zu lassen. Bisher wurden sie durch die Ausländer aus ihren Reihen gewählt.
(jm)
Der aus der SPD ausgetretene Ex-Bundestagsabgeordnete Edelbert Richter will sich in der neuen Linkspartei engagieren, sobald diese sich in Thüringen konstituiert hat. Das sagte Richter gestern abend gegenüber Radio LOTTE Weimar. Er strebe aber kein Mandat an, sondern wolle sich programmatisch einbringen und auch im Wahlkampf helfen, so Richter. Er hatte die SPD vor kurzem verlassen, weil er mit deren Sozialpolitik nicht einverstanden war. (jm)
Weniger Geld für Hochkultur, mehr für die Breitenkultur
Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) will die Breitenkultur im Freistaat stärker fördern und dafür bei der Hochkultur sparen. Dem MDR sagte Goebel am Dienstag, wegen der hohen Zuschüsse für Theater oder Orchester gebe es zu wenig Geld für Museen, Bibliotheken oder künstlerische Einzelprojekte. Deshalb müsse künftig bei der Hochkultur gespart werden. Laut Ministerium fließt bislang die Hälfte der Kulturausgaben des Landes in die sieben Theater und drei Orchester im Freistaat.
Die Landesregierung berät heute abschließend über das Kulturkonzept ab 2008. Über die Zukunft von Theatern und Orchestern soll aber erst in den nächsten Monaten entschieden werden.
(dpa/mh)
Die Internationale Thüringen-Rundfahrt der Frauen beginnt nach einem tragischen Unfall einen Tag später. Die Rennleitung sagte das für heute geplante Zeitfahren ab. Das Radrennen beginnt nun erst morgen mit der zweiten Etappe. Die australische Nationalmannschaft war beim Training am Ortsausgang von Zeulenroda von einem Auto erfasst worden. Eine 29 Jahre alte Sportlerin starb noch an der Unfallstelle. Fünf Teamkolleginnen wurden schwer verletzt. Zwei von ihnen mussten mit Rettungshubschraubern in Kliniken nach Leipzig und Zwickau geflogen werden. Beide schweben in Lebensgefahr. Die 18 Jahre alte Fahrerin des Autos war in einer leichten Linkskurve auf den Randstreifen gekommen und dadurch ins Schleudern geraten. Die Fahranfängerin konnte bislang noch nicht vernommen werden, weil sie unter Schock steht. Die Staatsanwaltschaft kündigte bereits an, ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung einzuleiten. (dpa)
MDR 1 - Radio Thüringen ist zur Zeit das meistgehörte Radioprogramm im Freistaat. Pro Stunde schalten 220.000 Thüringer den Sender ein. Das ergab die jüngste Medien-Analyse, die heute vormittag veröffentlicht wurde. Danach hat Antenne Thüringen die Marktführerschaft an den MDR abgegeben. Der Privatsender kommt jetzt nur noch auf insgesamt 208.000 Hörer in der durchschnittlichen Sendestunde, Landeswelle Thüringen erreicht 102.000 Hörer. Die Medien-Analyse findet alle halbe Jahre statt. Sie wird im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse von sechs Marktforschungsinstituten durchgeführt. Als vollständig werbefreies Programm wird Radio LOTTE Weimar von der Analyse nicht erfasst. (mh)
Menschenrechtspreisträger Riad Seif schwer erkrankt
Der Weimarer Menschenrechtspreisträger 2003, Riad Seif, ist offenbar schwer krank. Das geht aus einer gestern veröffentlichten Mitteilung des Weimarer Presseamtes hervor. Danach muß der in einem syrischen Gefängnis einsitzende Seif dringend am Herzen operiert werden. Weimars Oberbürgermeister Volkhardt Germer forderte den syrischen Botschafter in Deutschland auf, sich dafür einzusetzen, das Seif freigelassen wird. Dabei verwies Germer auf die mediale Aufmerksamkeit und Wetschätzung, die Seif durch den Menschenrechtspreis genieße.
(jm)
Die diesjährigen Weimarer Meisterkurse werden heute an der Hochschule für Musik eröffnet. Vorgesehen ist ein Konzert im Fürstensaal, an dem die Gastprofessoren gemeinsam mit der Hochschulleitung musizieren. Die Meisterkurse gehören in diesem Jahr zur „German Summer Academy“, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst -DAAD- gefördert werden. Erwartet werden bis zu 200 Teilnehmern aus der ganzen Welt. Gastprofessoren sind in diesem jahr unter anderem der Klaviervirtuose und –pädagoge Paul Badura-Skoda, der Geiger Thomas Brandis und Walter Hilgers. Dieser unterrichtet Kammermusik für Blechbläser. (jm)