Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Juli 2005
Bei freiwilligen Zusammenschlüssen können Thüringer Gemeinden jetzt mit Geld rechnen. Eine entsprechende Richtlinie der Landesregierung hat am Wochenende die CDU-Mehrheit im Landtag bestätigt. Danach erhalten neue Gemeinden zwischen 5- und 10-tausend Einwohnern 100 Euro pro Kopf. Kleinere Gemeinden sollen noch 30 Euro pro Einwohner erhalten. Insgesamt sind 15 Millionen Euro eingeplant. Sie sollen durch den Verkauf von Landesvermögen erzielt werden. Kritik an dem Vorhaben ist von SPD und PDS geäußert worden. Die Richtlinie sei eine "Gemeindegebietsreform durch die Hintertür", hieß es. Sie sei "kurzsichtig und kontraproduktiv". CDU-Innenminister Karlheinz Gasser sagte, mit der neuen Richtlinie werde der Weg der Freiwilligkeit beschritten. Er stellte klar, daß bis 2008 keine Gemeinde- und Gebietsreform geplant sei. (dpa/wk)
Die PDS will morgen ihren Bundestags-Direktkandidaten für den Wahlkreis Weimar-Erfurt wählen. Zu diesem Zweck wurde eine Wählervertreterkonferenz in die Räume der Landesversicherungs-Anstalt in Erfurt einberufen. Einziger Bewerber ist bisher der parteilose Gewerkschafter Frank Spieth. Der Thüringer DGB-Chef hatte vor einiger Zeit die SPD verlassen. Er hatte die Politik Gerhard Schröders und besonders die sogenannten Hartz-Reformen abgelehnt. Für die Zeit des Wahlkampfes will er Urlaub nehmen, um nicht den Eindruck zu erwecken, der DGB führe Wahlkampf für eine Partei. (jm)
Der Weimarer Jean-Pierre Ehrenreich ist in der nächsten Woche als professioneller Luftartist zu erleben. Vor seiner Ausbildung an der Staatlichen Schule für Artistk in Berlin war Ehrenreich beim Weimarer Kinderzirkus Tasifan erfolgreich. Zusammen mit zehn anderen jungen Artisten bestreitet er nun am 12. und 13. Juli eine Artistik-Show im mon ami. Dabei ist Ehrenreich auch am Trapez zu erleben. Das Variete-Programm läuft unter dem Namen "Hut ab!". (wk)
Die im Stadtgebiet seit dem Wochenende aufgestellten Skulpturen sind Werke des Weimarer Bildhauers Walter Sachs. Die Freilicht-Ausstellung ist vom Verein Kunsthalle Weimar organisiert worden. Sie kam auf Initiative der Galerie Profil zustande und wird bis September gezeigt. (wk)
Gewinner der "Kunst im öffentlichen Raum" vorgestellt
Die Gewinner im Wettbewerb "Kunst im öffentlichen Raum" sind heute vorgestellt worden. Aus sechs eingereichten Beiträgen waren drei Projekte zur Ausführung bestimmt. Nikos Arvanitis hat als erster Preisträgers damit begonnen, auf dem Theaterplatz einen fünf Kubikmeter großen Sandstein zu zerstückeln. Oberbürgermeister Volkhardt Germer und Stadtkulturdirektor Felix Leibrock meißelten zur Eröffnung mit. Auf der Schillerstraße ist eine Fahrrad-Performance von Holger Beisitzer zu erleben. Der dritte Preis ging an Cornelia Erdmann für eine Installation vor den Fenstern des Tiefenmagazins der Anna-Amalia-Bibliothek.
Der Wettbewerb war unter dem Namen "ZeitGenosse Schiller!" vom DNT, der Klassik-Stiftung und der Bauhaus-Uni ausgeschrieben worden.
(wk)
Aus dem Benefiz-Fußball-Turnier für den Weimarer Menschenrechtspreis sind 2590 Euro erlöst worden. Gestern wurden sie von den Veranstaltern offiziell übergeben. Das sind über 1.000 Euro mehr als im vergangenen Jahr. Die Referentin für Migrationsangelegenheiten Helena Mühe dankte den Sponsoren, die das Turnier unterstützt hatten. Es sei soviel Geld, daß man davon einiges auf die hohe Kante legen könne, sagte die Ausländerbeauftragte. Wer den Menschrechts-Preis erhält, ist noch nicht bekannt gegeben worden. Erst muß dem Vorschlag der Vergabekommssion noch der Stadtrat zustimmen. (wk)
Die Spitzenvertreter vom Thüringer Gemeinde- und Städtebund sowie dem Land-Kreistag werden heute nachmittag in der Staatskanzlei empfangen. In dem Gespräch mit Ministerpräsident Dieter Althaus soll es um strittige Regierungsprojekte gehen. Dazu zählen die sogenannte Familienoffensive, die beabsichtigte Kommunalisierung der Horte und die Behördenstrukturreform. Gegen diese Vorhaben der CDU-Landesregierung hatten sich in letzter Zeit alle Thüringer Landräte und der Stätdebund gewandt. Die Regierungskonzepte seien vorwiegend auf den Abbau staatlichen Personals gerichtet, hieß es. Wirtschaftlichkeit und Machbarkeit wären dabei untergeordnet. Unter den Kritikern sind die meisten aus der Regierungspartei. In der Presse war von einem Aufstand der Landräte die Rede. (wk)
Stadtverwaltung will Haushaltsperre verhängen
Auch in diesem Jahr soll in Weimar, wie im Vorjahr, eine Haushaltsperre verhängt werden. Das war aus der Stadtverwaltung zu erfahren. Anders seien die Ausgaben nicht in den Griff zu bekommen, hieß es. Über Auflagen, die das Landesverwaltungsamt mit der Haushaltsgenehmigung verbunden hat, wurde noch nichts mitgeteilt. Oberbürgermeister Volkhardt Germer wollte erst am abend den Finanzausschuß informieren, bevor er an die Öffentlichkeit geht. Allerdings berichtete heute die Thüringer Allgemeine darüber. Danach beziehen sich die Auflagen vor allem auf die Verwendung des Kredits für den geplanten Verwaltungsneubau und die sogenannten Klinikmillionen.
(jm/wk)
Noch bis Donnerstag Europäische Seniorentage
Zur Zeit finden in Thüringen die 2. Europäischen Seniorentage statt. Sie haben am Sonntag in Weimar begonnen, wo sie auch am Donnerstag wieder enden werden. Zur Begrüßung der 130 Teilnehmer aus acht Ländern hatte Oberbürgermeister Volkhardt Germer auf die wichtige Rolle der Senioren in Weimar hingewiesen. Vor allem von ihnen würde der jährlich steigende Zuzug bestimmt.
Federführender Veranstalter der Seniorentage ist in diesem Jahr die Volkssolidarität. Themen sind unter anderem der demographische Wandel in der Gesellschaft und das ehrenamtliche Engagement in der Wohlfahrtspflege.
(jm/wk)