Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 13. Juli 2005
Gestern endete im griechischen Eretria die Blindenschach-Weltmeisterschaft der Damen. Die Weimarerin Birgit Kröger, die das erste Mal an der Weltmeisterschaft teil nahm, konnte lediglich zwei Partien siegreich gestalten und wurde Vierundzwanzigste. Mit einem Rekordergebnis von 8,5 von neun möglichen Punkten konnte die Ukrainerin Lubov Zsiltzova-Lisenko ihren Titel erfolgreich verteidigen. (shg)
Um die Aufschiebung der Gebietsreform gibt es weiterhin hitzige Diskussionen. Der thüringische SPD-Chef Christoph Matschie erklärte gestern in Erfurt, Ministerpräsident Althaus sei gewählt worden, um die Probleme des Landes zu lösen und nicht, um sie aufzuschieben. Matschie verwies auf zahlreiche Erklärungen von Althaus, mit denen er auf Bundesebene immer wieder durchgreifende Reformen eingefordert habe. In Thüringen drücke sich Althaus hingegen vor wichtigen Zukunftsentscheidungen, so Matschie. Nach Angaben des Landesamtes für Statistik verliert Thüringen pro Tag mehr als 50 Einwohner. Wissenschaftler prognostizierten, dass sich bis zum Jahr 2050 die Einwohnerzahl Thüringens halbiere. (shg)
Der Südtiroler Lebensmittelspezialist „Dr. Schär GmbH“ will in Apolda eine neue Produktionsstätte errichten. Dabei werden nach Angaben des Thüringer Wirtschaftsministeriums 25 Arbeitsplätze geschaffen. Die Firma produziert glutenfreie Lebensmittel, darunter Mehl, Brot, Kekse und Kuchen. Insgesamt will das Unternehmen 7,5 Millionen Euro in Apolda investieren. Der zusätzliche Standort sei vor allem wegen der guten logistischen Anbindung für Absatzmärkte in Deutschland, Skandinavien und England gewählt worden. (mh)
Die CDU-Mittelstandsvereinigung MIT hat sich jetzt für einen Bürokratie-TÜV ausgesprochen. Eine Kampagne für Deregulierung und Bürokratieabbau in Weimar sei dringend notwendig, erklärte der MIT-Kreisvorsitzende Clarsen Ratz. Alte Vorschriften müssten überprüft und neue Gesetze und Verordnungen nur noch befristet erlassen werden. Ratz forderte den Oberbürgermeister auf, in einer groß angelegten Befragung aller Unternehmen Hinweise für Überregulierung einzuholen. Ähnliches solle der Weimarer Stadtrat auch von der Landesregierung verlangen. (mh)
Zwei Studentinnen der Musikhochschule präsentieren heute abend "Vergessene Lieder und ein Melodram" aus Beständen des Allgemeinen Deutschen Musikvereins. Die Lieder stammen aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Entdeckt wurden sie im Thüringischen Landesmusikarchiv im Hochschulzentrum am Horn. Bei den meisten Liedern, die aus über 1000 erhaltenen Werken ausgewählt wurden, handele es sich um „typische Salonmusik der Jahrhundertwende“, heißt es aus der Musikhochschule. Der Liederabend findet ab 19.30 Uhr im Festsaal des Fürstenhauses statt. (ob/mh)
Noch immer suchen die Ärzte der 13jährigen Laura aus Weimar nach einem sogenannten genetischen Zwilling für ihre junge Krebspatientin. Bei der Großaktion Ende April konnte unter den mehr als 1.500 Hilfswilligen, die sich einer Typisierung unterzogen, kein geeigneter Spender gefunden werden. Wer sich jetzt noch testen lassen will, kann sich direkt an die Deutsche Knochenmarkspender-Datei (DKMS) wenden. Die Organisation verschickt ein Testpaket, mit dem man dann zum Hausarzt gehen und den Test durchführen lassen kann. Eine Sprecherin verwies darauf, dass der Test 50 Euro kostet. Wer diesen Betrag selbst nicht aufbringen kann, könne über die DKMS einen Sponsor vermittelt bekommen. Die Deutsche Knochenmark-Spender-Datei ist unter Telefon 0221-9405820 zu erreichen. (kh)
Schuljahr geht heute zu Ende
Rund 300.000 Schülerinnen und Schüler gehen heute Vormittag in Thüringen in die Sommerferien.
Das neue Schuljahr wird am 25. August beginnen. Nach Angaben des Thüringer Kultusministeriums beenden mehr als 33.000 Jugendliche ihre Schulzeit, darunter 17 000 Regelschüler. Ins kommende Schuljahr werden noch rund 260.000 Schüler starten.
Aufgrund sinkender Schülerzahlen werden thüringenweit 23 Schulen nicht wieder geöffnet.
(shg)
Die Buslinie 6 wird auch nach dem Fahrplanwechsel am 17. Juli nach Vollersroda fahren. Das teilte der Verkehrsbetrieb Weimar GmbH gegenüber RadioLotte Weimar mit. Obwohl Vollersroda im neuen Fahrplan gestrichen ist, werde diese Strecke vorerst vier mal täglich, während der Ferien zwei mal täglich, weiterhin befahren. Die Fahrtzeiten können in den Bussen der Linie 6 erfragt werden. (ob)
Morgen wird ein öffentliches Internetforum zum Umgang mit dem historischen Komplex des sogenannten "Gauforums" eingeweiht. Bürger sollen darin über die Neugestaltung des Komplexes am Weimarplatz diskutieren. Die Themenschwerpunkte werden von Publizisten, Forschern und Gestaltern eingeleitet. Das Internetforum ist eine Initiative des freischaffenden Künstlers und Designers Markus Schlaffke. Schlaffke erklärte vorab, mit der bevorstehenden Eröffnung des "Atriums" werde ein neues Kapitel in der Aneignungsgeschichte des Platzes eingeläutet. Die Einrichtung des Shoppingcenters würde aber viele Fragen offen lassen. Die Eröffnung des Internetforums soll morgen parallel zum Richtfest des „Atriums“ erfolgen. Zu erreichen ist die Diskussionsplattform dann unter der Adresse www.forum-weimarplatz.de. (mh)
Die Kulturstiftung des Bundes hat gestern mit Vertretern der Stadt und kultureller Institutionen über eine mögliche Tanztheater-Akademie in Weimar verhandelt. Am Deutschen Nationaltheater erhofft man sich dadurch eine Finanzierung der eigenen Pläne für ein choreographisches Zentrum. Mit dem Förderprogramm "Tanzplan vor Ort" will die Kulturstiftung das Tanztheater in insgesamt fünf deutschen Städten fördern. Bisher haben dazu in 16 Kommunen Vorgespräche stattgefunden. Bis Ende August erwartet die Stiftung jetzt von der Stadt eine Konzeptskizze, sagte dazu die künstlerische Direktorin der Kulturstiftung, Hortensia Völckers, gegenüber Radio LOTTE Weimar. Zudem wird ein Finanzierungskonzept erwartet. Weimar und das Land Thüringen versuchen jetzt, eine halbe Million Euro aus dem Haushalt oder über Sponsoren zu finanzieren. Ebenso viel würde dann von der Stiftung kommen. Die Entscheidung über die fünf förderwürdigen Städte fällt bis Ende diesen Jahres. (mh)
Stadtrat verabschiedet Schulentwicklungsplan
Für den neuen Schulentwicklungsplan wird heute im Weimarer Stadtrat eine breite Mehrheit erwartet. Das Konzept sieht vor, das Sophiengymnasium und das Fallersleben-Gymnasium formell aufzulösen und zum übernächsten Schuljahr zu vereinigen. Schulstandort soll dann das Fallersleben-Gebäude in Weimar-West sein. Im Haus des Sophiengymnasiums soll unterdessen die Berufsbildene Schule für Wirtschaft, Verwaltung und Ernährung untergebracht werden. Bei den Regelschulen soll die Parkschule 2006 in das Gebäude der Eckermannschule verlegt werden. Grund für den neuen Entwicklungsplan sind die vorübergehend sinkenden Schülerzahlen. Die CDU/weimarwerk-Koalition kritisierte unterdessen, daß es aus der Stadtverwaltung noch keine konkreten Zahlen darüber gebe, welchen Einsparungseffekt der neue Schulplan mit sich bringt.
(mh)
Bauarbeiten am letzten unsanierten UNESCO-Denkmal
Die Modernisierung und Sanierung des Wilhelm-Ernst-Gymnasiums am Herderplatz wird voraussichtlich 2,6 Millionen Euro kosten. Pressemitteilungen zufolge komme das Geld hierfür zu zwei Dritteln aus der Städtebauförderung. Ein Drittel finanziert die deutsche Stiftung Denkmalschutz. Als erster Bauabschnitt werde in diesem Jahr mit der Dachsanierung begonnen.
Das Wilhelm-Ernst-Gymnasium ist seit fünf Jahren auch das Sendegebäude von RadioLotte Weimar.
Während der Bauarbeiten werden RadioLotte Weimar und die Volkshochschule Weimar Ausweichquartiere beziehen.
Die Arbeiten an dem sog. "Unesco-Denkmal" sollen bis zum Jahr 2008 abgeschlossen sein.
(ob)