Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 22. Juli 2005
In der Gedenkstätte Buchenwald ist jetzt der Postenweg der SS-Wachmannschaften um das Lager freigelegt worden. Heute soll er der Öffentlichkeit vorgestellt wreden. Der etwa drei Kilometer lange Weg führt an den technischen Anlagen des ehemaligen KZ und den Standorten der 22 Wachtürme vorbei. Der Postenweg wurde freigelegt, um Besuchern eine weitere Möglichkeit zu bieten, sich mit der Geschichte des Konzentrationslagers auseinanderzusetzen. Ihnen wird auch deutlich, daß das KZ keineswegs abgeschieden von der Welt existierte. Man konnte die Lageranlagen von den umliegenden Dörfern durchaus erkennen. (jm)
Die Stadt Weimar braucht 400 Wahl-Helfer für die Durchführung der vorgezogenen Bundestags-Wahlen. Gegenüber RADIO LOTTE WEIMAR erklärte die in der Stadtverwaltung für Wahlen zuständige Mitarbeiterin Marlies Schirmer, die Stadt sei auf die Wahlen vorbereitet. Die 67 Wahl-Lokale seien überprüft worden. Insgesamt wird der Urnengang im September die Stadt 60-Tausend Euro kosten. Die Gesamtleitung der Wahl liegt beim Wahlleiter der Stadt Erfurt, mit der Weimar einen gemeinsamen Wahlkreis bildet. (jm/PD)
Der Mitteldeutsche Rundfunk hat seinen Sportchef Wilfried Mohren fristlos entlassen. Die Kündigung ist eine Konsequenz aus den Schmiergeld-Vorwürfen, die gegen Mohren laut geworden sind. Nach Angaben von Intendant Udo Reiter waren zuvor die Ermittlungs-Akten geprüft worden. Die Beweise gegen Mohren seien demnach erdrückend. Mohren befindet sich seit vergangener Woche wegen Verdunkelungs-Gefahr in Haft. Er soll für die Übertragung von Sport-Ereignissen Schmiergelder in Höhe von mindestens 150-Tausend Euro genommen haben. (PD)
Thüringer Spitzenpolitiker begrüssen Bundestags-Auflösung
Die Spitzen der Thüringer Parteien haben die Entscheidung von Bundes-Präsident Horst Köhler, den Bundestag aufzulösen, erwartungsgemäß begrüsst.
Ministerpräsident Dieter Althaus erklärte gestern, Köhler habe damit die Voraussetzung geschaffen, dass eine stete und verlässliche Politik gemacht werden könne. Nach Ansicht von Thüringens Linkspartei-Spitzenkandidat Bodo Ramelow war die Entscheidung Köhlers konsequent. Köhler habe keine andere Möglichkeit gehabt, nachdem von Bundeskanzler Schröder eine Regierungskrise -- so wörtlich -- inszeniert worden sei.
SPD-Landeschef Christoph Matschie forderte, dass in der kommenden Legislatur-Periode ein Selbst-Auflösungs-Recht des Bundestages in das Grundgesetz geschrieben werde.
(PD)
Der Fussgänger-Tunnel am Weimarer Hauptbahnhof bleibt auf absehbare Zeit geschlossen. Gegenüber dem Weimarer Lokalsender SALVE TV begründete Tiefbau-Amts-Leiter Manfred Sell die andauernde Schliessung mit der mangelnden Verkehrssicherheit des Tunnels. Er war vor einer Woche abgesperrt worden, nachdem Unbekannte zum wiederholten Male die Beleuchtung zerstört hatten. Für eine Reparatur der Beleuchtung und die Bewachung des Tunnels fehle es der Stadt im Augenblick an Geld und Personal. (PD)
Die erste ernsthaft gefahrene Etappe der Thüringen-Rundfahrt hat gestern die Cottbuserin Angela Brodtka gewonnen. Auf den Rängen zwei und drei folgten die Deutsche Meisterin Regina Schleicher und Priska Doppmann aus der Schweiz. Das belgische Team Vlaanderen ist gestern nicht mehr mitgefahren. Die Fahrerinnen waren am Montag unmittelbar nach dem tödlichen Unfall im Training an der Unfallstelle vorbeigekommen. Das Team sieht sich nach Angaben von Tour-Manager Bergmann nicht in der Lage, das Rennen zu fahren und ist abgereist. Auch eine Österreicherin und eine Australierin sind aus der Rundfahrt ausgestiegen. Nach dem schweren Unfall mit einem PKW, bei dem Amy Gillet aus Australien ums Leben gekommen war, schweben noch immer zwei ihrer Team-Kolleginnen in Lebensgefahr. (PD)
Mit einer Auftakt-Veranstaltung auf dem Domplatz hat gestern in Erfurt das erste Sozial-Forum in Deutschland begonnen. Vier Tage lang werden Globalisierungs-Kritiker aus der ganzen Republik in Erfurt tagen, das Motto des Forums lautet "Eine andere Welt ist möglich". Erwartet werden von den Organisatoren zu den insgesamt etwa 350 Veranstaltungen mehrere hundert Gruppen und Verbände und rund 5-Tausend Teilnehmer. Zugesagt haben jedoch erst 1-Tausend 100 Gäste. Gegenüber dem Mitteldeutschen Rundfunk räumte Heike Mahnert vom Organisations-Büro des Forums ein, dass die Erwartungen der Veranstalter höher gewesen seien. Das deutsche Sozial-Forum in Erfurt versteht sich als Ableger des Welt-Sozial-Forums, das erstmals 2001 im brasilianischen Porto Alegre stattgefunden hat. (PD)
17. Anrifa-Camp beginnt am Sonntag
Am Sonntag beginnt in der Gedenkstätte Buchenwald das 17. Antifa-Camp. Erwartet werden Presseberichten zufolge 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland.
Neben praktischen Arbeitsprojekten seien wieder zahlreiche Veranstaltungen und Diskussionsrunden geplant, wie auch ein Zeitzeugengespräch mit dem ehemaligen Widerstandskämpfer und Historiker Kurt Pätzold.
Das antifaschistische offene Projekt fand 1990 zum ersten mal in Weimar statt.
(ob)
Canabis-Plantage in Gaberndorf entdeckt
Eine illegale Canabis-Plantage ist gestern von der Weimarer Kriminalpolizei in Gaberndorf ausgehoben worden. Im Garten eines 33jährigen Mannes fanden die Beamten 40 Canabis-Pflanzen, eine Vielzahl von Tüten mit insgesamt zwei Kilogramm getrocknetem Canabis und eine grössere Summe Bargeldes. Die Pflanzen hatten teilweise eine Höhe von einem Meter 80 und 2 Meter 50 erreicht. Sie waren im Garten des Hauses in einem Zelt gezogen worden.
Die Polizei war dem Mann durch einem Hinweis aus der Bevölkerung auf die Spur gekommen.
(PD-jm)