Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 21. Oktober 2005
Komitee 11000 Kinder hat Brief an Deutsche Bahn übergeben
Das Weimarer "Komitee 11000 Kinder" hat heute dem Thüringer Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn ein Brief übergeben. Darin wird die Bahn aufgefordert, endlich die französische Ausstellung über die Reichsbahn-Deportation von jüdischen Kindern nach Auschwitz auf dem Weimarer und auf anderen deutschen Bahnhöfen zu zeigen. Brehm versprach, den Brief weiterzuleiten. Anlaß der Briefübergabe war die Enthüllung der Siegertafel "Bahnhof des Jahres 2005" im Eingangsbereich des Weimarer Hauptbahnhofes. Der dazu anwesende Oberbürgermeister Volkhardt Germer versprach, sich bei der Bahn für das Anliegen einzusetzen.
Die Initiatorin der Ausstellung, Beate Klarsfeld hat gegenüber RadioLOTTE Weimar ihr Unverständnis darüber ausgedrückt, warum die Deutsche Bahn sich gegen diese Ausstellung verweigert. Die französische Staatsbahn habe damit kein Problem gehabt.
(wk)
Der Verein "Thüringer Öko-Herz" aus Weimar hat gestern den Förderpreis für Ernährungskultur der Universität Kassel erhalten. Damit wurde sein Kinder- und Jugendprojekt "Lila Kuh und Anti-Matsch-Tomate" gewürdigt. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. In dem Projekt wird Kindern ein realistisches Bild von ökologischer Landwirtschaft vermittelt. So sollen sie ihr Bewußtsein für den Wert von Nahrungsmitteln entwickeln. (jm)
Morgen tritt Geflügelhalter-Notverordnung in Kraft
Auch für Weimar und das Weimarer Land tritt ab morgen die Geflügelhalter-Notverordnung in Kraft. Wegen der Ansteckungs-Gefahr mit der sogenannten Vogelgrippe durch Zugvögel ist alles Federvieh bis zum 15. Dezember in Ställen zu halten. Das Veterinär- und Lebensmittel-Überwachungsamt appelliert an die Geflügelhalter, dieser Auflage nachzukommen. Nach der letzten amtlichen Tierbestands-Erhebung 2003 gibt es in der Stadt Weimar weniger als 200 Stück Lebend-Gflügel, im Weimarer Land allerdings fast 480-tausend Tiere. Das Veterinäramt verfüge aber nur über zwei Mitarbeiter, die notwendige Kontrollaufgaben übernehmen könnten, heißt es.
(wk)
Neue Chance für deutsch-chinesisches Bauhaus-Projekt
In das Projekt eines privaten Bauhaus-Institutes in China kommt neue Bewegung. Wie der Weimarer Architekt Jens-Christian Wittig gestern erklärte, werde er Anfang nächsten Jahres gemeinsam mit dem Rektor der Bauhaus-Universität, Gerd Zimmermann nach China reisen. Dort sollen neue Gespräche mit dem Baumanager Fei Chunlu stattfinden. Fei hatte die Idee eines deutsch-chinesischen Bauhaus-Institutes schon einmal verfolgt. Es sollte in der neuen Shanghaier Vorstadt Anting New Town verwirklicht werden. Fei war aber Anfang des Jahres als Chef der dort zuständigen Investmentfirma SIACRE entlassen worden. Der neue Standort des Institutes ist noch ungeklärt.
Oberbürgermeister Volkhardt Germer sagte unterdessen, die Beziehungen zur chinesischen Partnerregion Jiading bei Shanghai seien trotz Rückschlägen keinesfalls abgebrochen. Man stehe mit dem Gouverneur von Jiading in schriftlichem Kontakt.
(mh)
Wegen Brandstiftung ist gestern ein 27-jähriger Weimarer zu einer dreijährigen Bewährungsstrafe und 150 Stunden gemeinütziger Arbeit verurteilt worden. Ihm wurde versuchte schwere Brandstiftung sowie Widerstand gegen Volstreckungsbeamte zur Last gelegt. Das dafür vergleichsweise milde Urteil für den bereits Vorbestraften wurde mit dem geringen Schaden und der seit der Tat verflossenen zwei Jahre begründet. Der Verurteilte wurde nach zuvor schon mehreren Kellerbränden in der Rittergasse im Juli 2003 bei einer Brandstiftung gestellt. Er hatte versucht, sich der Festnahme zu entziehen. (wk)
Internationale Trends in der elektroakustischen Musik bieten die 18. Tage Neuer Musik in Weimar. Zu den Höhepunkten gehöre ein Konzert mit 192 Lautsprechern, teilte dazu der Verein Klang Projekte Weimar gestern mit. Das Fraunhofer Institut für Digitale Medientechnologie Ilmenau setze dabei erstmals das Wellenfeldsynthesesystem IOSONO ein. Bei dem Konzert im Kulturzentrum "mon ami" erklingen Werke des aus Weimar stammenden Komponisten und Harvard-Professors Hans Tutschku. Tutschku war erst Anfang des Monats mit dem Weimarpreis ausgezeichnet worden. Die Tage Neuer Musik finden in diesem Jahr vom 27. bis zum 30. Oktober statt.
Die Thüringer SPD hat jetzt die CDU-Landesregierung aufgefordert, ihre sogenannte "Familienoffensive" nicht weiter zu verfolgen. Sie müsse die Umstellung der Familienförderung auf Bundesebene abwarten, sagte der SPD-Vorsitzende Christoph Matschie in Erfurt. Einige Vorschläge der designierten CDU-Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen passten nicht zu den Vorstellungen der Thüringer Regierung. Hier sei ein abgestimmtes Vorgehen notwendig. (dpa)
Und nun die Sportvorschau für das Wochenende: Fußball: In der Thüringen-Liga empfängt morgen der SC 03 Weimar den Oberliga-Absteiger Eintracht Sondershausen. Die Weimarer müssen jedoch auf Kapitän Christian Kucharz verzichten, bei dem eine alte Verletzung wieder aufbrach. In der Landesklasse Ost muß die SG Vimaria/Empor morgen zum Aufsteiger VfB Artern reisen. Rettungsschwimmen: Die Schwimmer der DLRG Weimar kämpfen bei den Deutschen Meisterschaften in Wetzlar um die Titel in den verschiedenen Altersklassen. Basketball: In der Regionalliga empfangen die Männer des HSV-KSSV Weimar die Mannschaft des BC Zwickau in der Asbachhalle. Handball: Die Oberliga-Frauen des HSV Weimar treffen am Sonntag auf die Mannschaft aus Nordhausen. (jm/rs)
Bei einem Verkehrsunfall an der Jenaer Straße ist gestern abend eine Fußgängerin schwer verletzt worden. Wie die Polizei heute mitteilte, wollte die Frau von der Hans-Wahl-Straße in Richtung Tiefurter Allee laufen. Dabei wurde sie von einem linksabbbiegenden Pkw erfaßt. (jm)
Eine Ausstellung von Werken des Weimarer Schriftstellers und Malers Armin Müller wird morgen im Schloss Kromsdorf eröffnet. Die Schau trägt den Titel "Der Vogel Traum" und zeigt 45 Gemälde des Malerpoeten. Müller starb vor einem dreiviertel Jahr nach schwerer Krankheit im Alter von 76 Jahren. Zeitlebens setzte sich der Weimarer mit der Aussöhnung von Deutschen und Polen auseinander. Die Ausstellung ist Bestandteil eines vom Land Thüringen und dem deutschen Generalkonsulat in Wroclaw geförderten Projekts. Es soll eine Kunstbrücke zwischen den beiden Ländern bilden. Weiterhin soll in naher Zukunft eine Auswahl von Müllers Gedichten ins Polnische übersetzt werden. (rs)