Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 05. Oktober 2005
An der Hochschule für Musik "Franz Liszt" sind gestern abend fast 180 neue Studenten immatrikuliert worden. Mehr als ein Drittel von ihnen kommen aus dem Ausland, darunter aus Asien und Amerika. Zur Immatrikulationsfeier wurden auch Preise verliehen. Den Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes erhielt die Geigerin Akiko Takezaki. Der Liszt-Preis ging an den Cembalisten Alexander Grychtolik. (jm)
Die Stadt Weimar hat zum zehnten Mal den Kinderrechtspreis ausgeschrieben. Im Kinderbüro der Stadtverwaltung können Vorschläge eingereicht werden. Dabei muß es sich um Institutionen oder Personen handeln, die sich beispielhaft für die Belange von Kindern eingesetzt haben. Der Preis ist mit 500 Euro dotiert und wird im November übergeben. Wer ihn bekommt, entscheidet eine Kinderjury. (jm)
Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di hat für heute zu Warnstreiks und einer Kundgebung vor dem Erfurter Landtag aufgerufen. Bis zu 600 Beschäftigte der Thüringer Autobahnmeistereien und Landesämter sollen ihre Arbeit niederlegen. Mit dem Aktionstag soll für einen neuen Tarifvertrag und eine Reform der Landesverwaltung demonstriert werden. Hintergrund ist die bereits bei Bund und Kommunen geltende neue Tarifvereinbarung, der sich die Länder nicht angeschlossen haben. (mdr/wk)
Das Weimarer Kulturamt hat zum Zwiebelmarkt einen Taschenbuch-Kalender herausgeben. Er reicht von Oktober zu Oktober und erfaßt dabei unterschiedliche Feste und Höhepunkte der Stadt. Daneben enthält er eine überarbeitete Version des letztmalig 2003 erschienenen Verzeichnisses kultureller Vereine und Initiativen, erweitert um Sport- und Sozial-Vereine. Außerdem enthalten sind alle am Zwiebelmarkt beteiligten Händler. Der Kalender soll sechs Euro kosten und wird während des Zwiebelmarktes verkauft. (wk)
Zum Weimarer Zwiebelmarkt haben sich in diesem Jahr 530 Händler angemeldet. Das sind etwa 70 weniger als vor einem Jahr. Die Heldrunger Zwiebelbauern werden dabei an 150 Ständen ihr Waren anbieten. Außerdem gibt es 25 Bierwagen und 35 Versorgungsstände. Das kulturelle Rahmenprogramm wird von rund 900 Künstlern in etwa 100 Veranstaltungen gestaltet. Neben Gruppen und Solisten aus Thüringen treten auch solche aus Irland, den USA und Australien auf. RadioLOTTE Weimar präsentiert Veranstaltungen auf einer Bühne am Herderplatz. (jm)
Thüringen will seine Beteiligung am größten ostdeutschen Technologiekonzern Jenoptik verkaufen. Wie Finanzministerin Birgit Diezel dazu sagte, habe sich die Jenoptik AG positiv entwickelt, der Freistaat sei vom Potenzial der Gesellschaft überzeugt. Jetzt käme "ordnungspolitischen Aspekten" eine stärkere Bedeutung zu. Daher sei eine Veräußerung der Landesanteile in voller Höhe nunmehr geboten, so die CDU-Politikerin. Der Freistaat Thüringen ist mit kanapp 15 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. (dpa/wk)
Das Ilmenauer Erfinderzentrum soll zum Jahresende aus Finanzgründen geschlossen werden. Den Mitarbeitern sei bereits gekündigt worden, meldet heute die Thüringer Allgemeine. Damit würde ein wichtiges Element der sogenannten Thüringer Denkfabrik dicht gemacht, heißt es. Künftig sollen nur noch Patente aus Firmen und Forschungseinrichtungen gefördert werden. Das Erfinderzentrum war bislang die bundesweite Anlaufstelle für private und berufsmäßige Entwickler. (wk)
Auf der B 85 ist gestern am späten Abend ein Fußgänger schwer verletzt worden. Das hat jetzt die Polizei bestätigt. Der Mann wurde von einem Mazda erfaßt, als er bei Schöndorf in einer Gruppe von vier Passanten auf der rechten Fahrbahnseite unterwegs war. Wegen des Unfalls mußte die Bundesstraße zeitweilig voll gesperrt werden. Der Verletzte wurde zur Behandlung in die Hufelandklinik eingeliefert. Der Sachschaden wird auf 5-tausend Euro geschätzt. (wk)
Der Amerikaner Carl St. Clair beginnt heute seine Arbeit als neuer Genaralmusikdirektor am DNT. Er löst Jac van Steen ab, der das BBC-Orchestra in Wales übernommen hat. Bereits am Sonntag leitet St. Clair als Chefdirigent das zweite Sinfoniekonzert der Weimarer Staatskapelle. St. Clair war seit 1990 Chef des Pacific Symphony Orchestra von Orange County in Kalifornien. Er zählt Kurt Masur zu seinen Mentoren. In Deutschland arbeitete St. Clair unter anderem mit dem WDR-Sinfonie-Orchester zusammen. Er gilt als Spezialist für zeitgenössische Musik. (wk)
Die Linkspartei im Thüringer Landtag hat die Verwendung der Erlöse aus dem geplanten Verkauf der Jenoptik-Anteile kritisiert. Das Geld müsse zugunsten der Ehrenamtsstiftung und des Thüringenkapitals eingesezt werden. So könne es die Wirtschafts- und Infrastruktur des Landes unterstützen. Das Verwenden der Millionen-Erlöse zum Stopfen von Haushaltslöchern lehnen wir ab, heißt es in einer Mitteilung der Links-Fraktion. (wk)
Probleme bei der Abwicklung des DNT-Eigenbetriebes
Auf Probleme im Zusammenhang mit der Abwicklung des städtischen Eigenbetriebes des Deutschen Nationaltheaters hat gestern abend der Finanzausschuß hingewiesen. Der Betrieb wurde 2002 im Zuge der Umwandlung des DNT in eine gemeinnützige GmbH zwar geschlossen aber nicht aufgelöst. Er besitzt noch die Immobilie und das Gebäude des DNT im Wert von etwa 21 Millionen Euro, hat aber weder Werkleiter noch Verwaltungsrat. CDU und WeimarWerk sehen hier nach eigenen Angaben Versäumnisse der Stadtverwaltung, die die Stadt jährlich viel Geld kosten würden. So sei unter anderem jährlich ein Wirtschaftsbericht zu erstellen, der bezahlt werden müßte. Der Finanzausschuß hat nun die Stadtverwaltung aufgefordert, das Problem bis zum Jahresende zu lösen. So muß unter anderem geprüft werden, wie die Übetragung der Immobilie an die gemeinnützige DNT-GmbH möglichst steuergünstig erfolgen kann.
(jm)
Hasenbeck kämpft weiter für Fondsmodell
WeimarWerk-Stadtrat Michael Hasenbeck kämpft weiter für das von ihm entwickelte Fondsmodell zur Anlage der Klinikmillionen. Gegenüber Radio LOTTE Weimar sagte er, der Finanzausschuß habe gestern abend ein weiteres Spitzengespräch mit dem Landesverwaltungsamt gefordert. Daran sollen neben dem Oberbürgermeister auch die Fraktionsvorsitzenden der Stadtratsfraktionen teilnehmen. Ein Termin stehe aber noch nicht fest. Das Landesverwaltungsamt verlangt unter anderem eine Bankbürgschaft für das angelegte städtische Vermögen. Die ist aber dem Vernehmen nach nicht zu bekommen.
(jm)
Schneider sieht nur geringe Chancen für Schröder
Der Erfurter SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider sieht nur sehr geringe Chancen einer neuen Kanzlerschaft von Gerhard Schröder. Gegenüber RadioLOTTE Weimar sagte er, daß es jetzt nicht um einen würdevollen Abgang für Schröder ginge, weil er den so oder so bekäme. Vielmehr stünde jetzt die Suche nach dem stärksten Ausgangseffekt an, so Schneider. Er schließe eine künftige Kanzlerschaft durch Angela Merkel nicht aus, es könne aber auch anders kommen. Allerdings würde die größte Fraktion im Bundestag wohl den Kanzler stellen. Letztlich müsse man sich auf die Inhalte verständigen, die für Deutschland wichtig sind, so Schneider weiter. Er persönlich hoffe auf eine große Koalition. Nur so könnten ohne Eitelkeiten der Länder die entscheidenden Aufgaben gebündelt werden. Dazu zählte Schneider die Sanierung der Staatsfinanzen, die Föderalismusreform und die Investition in Bildung und Forschung.
(wk)