Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 06. Oktober 2006
Zum Thema Kunstraub haben 20 Künstler aus Deutschland und Rußland eine Ausstellung in Holzdorf bei Weimar gestaltet. Sie hat den Titel "Kunst als Beute, Beute als Kunst". Die gezeigten Bilder und Gegenstände reflektieren über zeitgenössische Kunst die Ereignisse in Holzdorf von 1949 und deren Hintergründe. Auf dem Landgut hatte der Industrielle Otto Krebs eine bedeutende Impressionisten-Sammlung aufbewahrt, die damals durch die sowjetische Armee abtransportiert worden war. Zur Beutekunst wurden so rund 100 Bilder unter anderen von Van Gogh, Renoir und Gauguin sowie Rodin-Skulpturen. (wk)
Die Gesellschaft für Musiktheorie beginnt heute ihren Kongreß in Weimar. Nach München, Basel, Köln und Hamburg ist erstmals Weimars Musikhochschule "Franz Liszt" Ort der internationalen Veranstaltung. Namhafte Musiktheoretiker wollen ihre Themen auch einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich machen. Zur Eröffnung gab es gestern abend ein Konzert mit Werken aus dem Spektrum der Hochschulausbildung, die auch von aktiven und ehemaligen Studierenden vorgetragen wurden. Der Eintritt war frei. Ebenso können die heutigen Eröffnungsvorträge, die morgige Podiumsdiskussion und das Abschlußkonzert bei freiem Eintritt besucht werden. (wk)
Weimars Musikhochschule hat wieder eine Konzertreihe mit Professoren und Lehrbeauftragten geplant. Sie soll besonders hochkarätig sein, heißt es in einer Ankündigung. Unter dem Qualitätssiegel "Weimarer Solisten – Professoren im Konzert" beginnt die Reihe morgen mit einem Kammermusikabend. Birgit Erichson, Larissa Kondratjewa und Martin Spangenberg spielen Werke für Cello, Klavier und Klarinette von Johannes Brahms. Das nächste Konzert in der Reihe erklingt am 25. November unter dem Motto "Mozart und mehr". - Die "Weimarer Solisten" gab es bereits in den 90er Jahren, damals mit dem amtierenden Hochschulrektor Rolf-Dieter Arens am Klavier. (wk)
Der Bauhaus-Uni-Studiengang "Kunst im öffentlichen Raum" ist unter die 10 besten internationalen Masterstudiengänge in Deutschland gewählt worden. Damit wurde dem Weimarer Studienfach ein deutschlandweit einzigartiges Konzept und eine überzeugende internationale Ausrichtung bescheinigt. Mit der Auszeichnung wurde ein Preisgeld von 20-tausend Euro vergeben. Die Preisträger wurden aus rund 120 Bewerbungen von 77 Hochschulen ermittelt. Preisrichter war der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft und den Akademischen Austauschdienst. (wk)
Weimars neuer Polizeichef Gregor Zeh hat für die Art und Weise der Polizeiberichterstattung um Verständnis gebeten. Es könne nicht gleich über die Motive und Hintergründe eines Vorkommnisses informiert werden, sagte der Polizeirat bei RadioLOTTE Weimar. Die Mitteilungen würden nur wenige Stunden nach dem Hergang verfaßt. Ermittlungen zu Hintergründen dauerten aber wesentlich länger, so Zeh. Er antwortete damit auf die Forderung der Netzwerkstelle, rechtsextremistische Taten auch als solche zu benennen. Immer wieder würden gefährliche Körperverletzungen mitgeteilt, ohne den rechtsradikalen Hintergrund für den Angriff zu nennen. (wk)
Der 15. Deutsche Verwaltungsrichtertag soll im Mai 2007 in Weimar stattfinden. Erwartet werden 1.200 Teilnehmer aus Justiz, Politik und Wissenschaft. Zur Vorbereitung der Veranstaltung hat sich jetzt ein Ausschuß gegründet. Die Leitung hat der Präsident des in Weimar ansässigen Thüringer Oberverwaltungsgerichts, Hartmut Schwan, übernommen. Schwerpunkte der Tagung werden das Europarecht und die Terrorismusbekämpfung sein. Mit einem Arbeitskreis in der Gedenkstätte Buchenwald soll auch an das Schicksal jüdischer Richter nach 1933 erinnert werden. (wk)
Thüringer Landes- und Kommunalaufgaben sollen neu verteilt werden
In Thüringen sollen künftig Landes- und Kommunalaufgaben neu verteilt werden. Darüber haben sich heute Ministerpräsident Dieter Althaus und die Vertreter der kommunalen Spitzenverbände in der Thüringer Staatskanzlei geeinigt. Ziel sei, Verwaltungsentscheidungen bürgernäher treffen zu können, heißt es. Dazu solle die kommunale Selbstverwaltung in den Landkreisen und kreisfreien Städten gestärkt werden. Von den Veränderungen seien vor allem das Landesverwaltungsamt und in den Kommunen die Bereiche Umwelt und Versorgung betroffen. Insgesamt stünden rund 270 Aufgaben zur Neuverteilung an. Mit dem heutigen Treffen sei der Einstieg in kommende Verhandlungen darüber geschafft worden, heißt es von der Staatskanzlei. In den nächsten Monaten wolle Althaus dazu ein tragfähiges Kommunalisierungskonzept vorlegen.
(wk)
Klassik-Stiftung schließt Hermes-Projekt ab
Mit einer internationalen Tagung an der Bauhaus-Universität wird am Wochenende das Hermes-Projekt abgeschlossen. Dabei hat die Klassik Stiftung Weimar drei Jahre lang mit Kultur- und Medieneinrichtungen aus acht Ländern zusammengearbeitet. Ziel war, das kulturelle Erbe durch Einsatz neuer elektronischer Medien erlebbar zu machen. Im Mittelpunkt des Projektes stand die Neugestaltung des Wielandgutes Oßmannstedt. Dort ist eine internationale Bildungsstätte entstanden, die durch die europäische Förderung mit einem elektronischen Führungssystem ausgestattet werden konnte. Außerdem wurde im Rahmen des Hermes-Projektes das europäische Internet-Kulturradio "heritage" aufgebaut.
(wk)
Weimar-Tourismus in 12 Jahren verdoppelt
Die Zahl der Übernachtungen in Weimar hat sich in den letzten 12 Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus einer jetzt veröffentlichten Statistik der Thüringer Tourismus GmbH hervor. Im Jahr 2005 haben 542-tausend Menschen in der Kulturstadt übernachtet. Waren es 1993 noch 16, gibt es jetzt 38 Hotels und Pensionen in Weimar mit dreimal soviel Betten, wie vor 12 Jahren. - Die Auswertung des Städte- und Kulturtourismus wurde zum gestrigen Deutschen Tourismustag in Hamburg vorgestellt. Daran nahm für Weimar die weimar GmbH-Geschäftsführerin Ulrike Köppel teil.
(wk)