Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 17. Oktober 2006
Zur Situation der Thüringer Theater hat sich jetzt der Weimarer CDU-Landtagsabgeordnete Peter Krause in einer Literaturzeitschrift geäußert. Die Theater hätten dann eine Chance, wenn sie wieder Marksteine des kulturellen Zeitbewusstseins setzten, so Krause. Sie sollten aufhören, lustvoll-suizidal die institutionellen Bestände zu schleifen. Es gebe Hoffnung auf eine neue kulturelle Gründerzeit, wenn den Bürgern Besseres einfalle, als allein den Staat für die Finanzierung der Theater in die Pflicht nehmen zu wollen, so Krause. Für den gegenwärtigen Kampf ums Geld seien die Theater allerdings schlecht gerüstet, schrieb Krause an anderer Stelle. Sie durchlebten eine Legitimationskrise, die im Ergebnis weit schwerer wiege als die deutschlandweit einmalig üppige Subventionierung des Theater- und Orchesterbetriebs in Thüringen. (jm/wk)
Die audiovisuelle Stadtführung in Weimar und der Belvedere-Express sind gestern ausgezeichnet worden. Ihre "Erfinder" erhielen zweite Plätze bei der Thüringer Marketing-Preis-Verleihung für Tourismus 2006. Der Express sei eine gelungene Mischung aus Nostalgie und moderner Technik, hieß es zur Begründung. Der elektronische Stadtführer sei so erfolgreich, daß er nach Weimar bereits in 14 Städten eingeführt wurde. Der erste Tourismus-Preis wurde für das Lutherfest Eisenach vergeben. (wk)
Der Sprecherrat des Weimarer Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus ist neu gewählt worden. Dazu gehören jetzt die Schülerin Jana Thriemer, Jungendbetreuer Mario Lange, Pierre Mosbeaux vom Gerberstraßenverein, Clarsen Ratz von der CDU und Uwe Adler von der Linkspartei. Auf ihrer ersten Zusammenkunft forderten sie den Erhalt der Weimarer Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus. Es könne nicht sein, daß immer öfter rassistische Übergriffe gemeldet würden und gleichzeitig den Projekten gegen Rechts die Mittel gestrichen werden, hieß es. (wk)
Ein Gesprächsforum der CDU in Erfurt will sich heute mit aktuellen Entwicklungen des Extremismus befassen. Es sollen Fragen nach Motiven und Gegenmaßnahmen diskutiert werden. Veranstalter ist das Bildungswerk der Konrad-Adenauer-Stiftung. - Unterdessen wird in der Presse berichtet, daß die Zahl der rechtsextremen Straftaten in Deutschland in diesem Jahr alarmierend zugenommen habe. Das Bundeskriminalamt soll bis Ende August fast 8.000 Fälle registriert haben. Das seien 20 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Gegenüber 2004 bedeute dies sogar einen Anstieg von 50 Prozent. Dabei wachse in der rechten Szene die Gewaltbereitschaft stark an. In den ersten acht Monaten seien bundesweit 325 Menschen von Rechtsextremen verletzt worden. (dpa/wk)
Eine Vorlesungsreihe an der Erfurter Uni zu Religion und Bildung wird heute von Weimars Klassik-Stiftungs-Präsident Helmt Seemann eröffnet. Sein Vortrag würde das klassische Bildungskonzept Weimars in der Tradition der Aufklärung und Religionskritik darstellen, heißt es von der Stiftung. Das Interdisziplinäre Forum Religion ist eine zentrale Einrichtung der Universität Erfurt. Darin arbeiten über 20 Professoren aus allen Fakultäten und dem Max--Weber-Kolleg an Projekten religionsbezogener Forschung zusammen. (wk)
Nur noch bis zum Ende des Monats Oktober nimmt die Stadtverwaltung begründete Vorschläge für die "Silberne Ehrennadel" entgegen. Die undotierte Auszeichnung wird an Bürger der Stadt verliehen, die sich in herausragender Weise ehrenamtlich für Forschung, Umwelt, Sport oder Soziales engagiert haben. Die Ehrennadel wird traditionell vom Oberbürgermeister zum Neujahrsempfang 2007 verliehen. (jm/wk)
Die Theater Erfurts und Weimars könnten künftig zusammen in einer sogenannten Theaterholding geführt werden. Das hat gestern Erfurts Generalintendant Guy Montavon vorgeschlagen. Unter dem gemeinsamen Dach sollen die Erfurter Oper, das Weimarer Schauspiel, die Staatskapelle Weimar und ein Service-und Verwaltungs-Betrieb als eigenständige Gesellschaften fungieren. So würden beide Bühnen auch nach 2009 eigenständig bleiben und wieder eine Ballettsparte hinzugewinnen. Ohne Veränderungen seien beide Häuser in fünf Jahren nicht mehr spielfähig, so Montavon. Er räumte ein, daß das mit seinem Verwaltungsdirektor erarbeitete Konzept zunächst Mehrkosten verursachen würde. Ab 2012 würde aber das vom Land geforderte Einsparpotenzial von drei Millionen Euro erreicht werden können. - Der Vorschlag wurde gestern abend den Oberbürgermeistern und Stadtkulturdirektoren der beiden Städte sowie Weimars Generalintendanten Stephan Märki in Erfurt unterbreitet. Erfurts OB Andreas Bausewein soll laut Presseberichten positiv zu Montavons Vorschlag stehen. Märki und Weimars OB Stefan Wolf wollen dazu erst morgen abend Stellung nehmen. Für Morgen früh hat noch einmal Kultusminister Jens Goebel zum Theatergespräch eingeladen. (dpa/wk)
Das Carl-Zeiss-Planetarium in Jena gilt jetzt als das modernste Planetarium der Welt. Es eröffnet heute mit einer erstmalig zu sehenden und einmaligen Lasershow. Mit dieser Technik beginne ein neues Zeitalter, hieß es gestern zur Vorführung. Sechs aufeinander abgestimmte Projektoren könnten Filme in bislang nicht gekannter Auflösung auf die gesamte Kuppel übertragen. Die auch in Jena entwickelte Anlage stünde so nur noch einmal in Peking und sei das teuerste Projektionssystem der Welt. (dpa/wk)
Konkrete Gespräche für Bauhausmuseum geplant
Zum möglichen Standort eines neuen Bauhaus-Museums neben dem Elephant-Hotel sollen Anfang November bereits konkrete Gespräche geführt werden. Das wollen jetzt die Weimarer Grünen erfahren haben. Dabei könnte es um das im Februar gemeldete Projekt einer privaten Investition mit der Stadt als Partner gehen. Die das Hotel besitzende Münchner Unternehmensgruppe Schörghuber will auf dem jetzigen Parkplatz ein Wellness- und Appartmenthaus bauen, in das eine Museumsfläche von 5-tausend Quadratmetern integriert werden soll. Für die morgige Stadtratsitzung haben die Grünen dazu eine dringliche Anfrage an den Oberbürgermeister eingebracht. Er soll sagen, ob er in die Gespräche eingebunden ist, wie er den Standort bewerte und was er für den von ihm selbst favorisierten Standort am Theaterplatz tue. -
Für den Platz neben dem Elephant-Hotel engagiert sich seit langem auch eine Initiative für ein Bachhaus, das auf der Grundfläche des ehemaligen Weimarer Wohnhauses des Komponisten errichtet werden soll.
(wk)
Stadt Weimar muß auf Gerichtsurteil zur Zweitwohnungssteuer reagieren
Wegen des aktuellen Gerichtsurteils zur Zweitwohnungssteuer muß die Stadt Weimar jetzt handeln. Wie Pressesprecher Fritz von Klinggräff bei RadioLOTTE sagte, würde darüber beraten, ob die Stadt in Berufung gehe oder das strittige "verfügen" in der Steuer-Satzung ändere. -
Das Verwaltungsgericht Weimar hatte einen Bescheid aufgehoben, mit dem die Stadt Weimar von einem Studierenden die Zahlung der Zweitwohnungssteuer verlangt hat. Er bewohnte während seines Studiums ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft als Nebenwohnsitz; die Hauptwohnung hatte er bei seinen Eltern gemeldet. Das Gerichtsurteil sagt nun, daß Studierende mit Hauptwohnsitz im Elternhaus keine Zweitwohnungssteuer bezahlen müssen. Der Steuerpflichtige könne über die elterliche Hauptwohung nicht wie über die Nebenwohnung vollständig "verfügen", so die Begründung.
(wk)
Wilhelm-Ernst-Gymnasium erhält Geld vom Denkmalschutz
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz will die Sanierung des Gebäudes des ehemaligen Wilhelm-Ernst-Gymnasiums weiter unterstützen. OB Stefan Wolf hat heute einen Förderbescheid über 90-tausend Euro erhalten. Mit dem Geld soll das kaputte Dach des Barockhauses restauriert werden. Vor drei Jahren hatte die Stiftung Denkmalschutz für neue Fenster in dem Haus gesorgt, das auch der Sitz von Radio LOTTE -Weimar ist.
JM