Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. Oktober 2006
Der Stadtelternrat für Kindergartenkinder und ihre Eltern Stakkie hat für das Kita-Jahr 2005-2006 eine positive Bilanz gezogen. Dazu gehöre vor allem die Gründung des lokalen Trägerkreis Weimar zum "Volksbegehren für eine bessere Familienpolitik", hieß es zur Jahreshauptversammlung. Vor allem mit großer Hilfe der Eltern habe eine überwältigende Anzahl von Unterschriften dazu beitragen, die erste Hürde zum Volksbegehren zu nehmen. Ebenso wurde der vom Stakkie miterarbeitete Vorschlag zur Förderung der Weimarer Kitas gewürdigt. Dadurch sei verhindert worden, daß die sogenannte "Familienoffensive" schon jetzt erhöhte Elternbeiträge und Verschlechterungen für die Kinderbetreuung bringt. (wk)
Der am Dienstag in Weimar bekannt gewordenen Fall von Kindesmißhandlung ist von der Mutter selbst angegeben worden. Das hat jetzt das Familienamt mitgeteilt. Die sozialpädagogische Familienhilfe habe von der Mutter des fünf Wochen alten Säuglings am Telefon erfahren, daß mit ihrem Kind „etwas nicht in Ordnung“ sei. Das Gespräch mit der sozial auffälligen jungen Frau habe im Rahmen der regelmäßigen Kontaktpflege stattgefunden. In der Wohnung der Mutter habe die Familienhelferin dann festgestellt, daß der Körper des Säuglings Hämatome und Striemen vorwies. Familienhelferin und Mutter hätten daraufhin gemeinsam die behandelnde Kinderärztin aufgesucht, welche das Kind in die Kinderklinik des Hufelandklinikums eingewiesen habe. Dort sei der Verdacht auf Kindesmisshandlung geäußert und die Polizei informiert worden. - Wie aus der Staatsanwaltschaft mitgeteilt wurde, habe die Mutter ihren Lebensgefährten belastet, der nicht der Kindesvater ist. Der sei verhört, aber wieder frei gelassen worden, weil für einen Haftbefehl noch die Voraussetzungen fehlten. Die Ermittlungen dauern an. (wk)
Weimar hat den Erfurter Vorschlag für eine sogenannte Theaterholding abgelehnt. Oberbürgermeister Stefan Wolf sagte, das Konzept des Opernintendanten Guy Montavon sei nicht geeignet, dem künstlerischen Anspruch der Theater gerecht zu werden. Es würde dabei zu viel Geld in eine komplexe, verwaltungslastige Struktur gesteckt. Der Vorsitzende des DNT-Gesamtbetriebsrates, Alexander Günther nannte den Erfurter Vorschlag sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch unsinnig. Intendant Stephan Märki erklärte, die Probleme bei der Theaterfinanzierung würden nicht gelöst, indem das DNT seine Eigenständigkeit verliere. Vorstellen könne man sich eine Staatstheaterlösung. Dies würde bedeuten, daß eines der beiden Theater das andere künftig mitbespielt. Anfang November wollen sich die Oberbürgermeister und die Intendanten von Erfurt und Weimar nun zu einer Klausur treffen. Dabei soll beraten werden, welches Modell das bestmögliche Angebot an beiden Häusern gewährleisten kann. (mh/wk)
Die Fußgängerunterführung vom Hauptbahnhof zur Rießnerstraße bleibt weiter auf unbestimmte Zeit voll gesperrt. Die notwendigen Reparaturarbeiten für den Rastenberger Tunnel kosten 80-tausend Euro, die die Stadt nicht aufbringen könne, so Oberbürgermeister Stefan Wolf gestern im Stadtrat. Es wäre schon leichter, wenn die deutsche Bahn als Eigentümer des Tunnels die Hälfte der Kosten übernähme. Dazu sei sie aber nicht bereit, so Wolf. Allerdings sieht der Stadt-Haushalt auch die 40-tausend Euro für den Tunnel nicht vor. (wk)
Für die 32 Mitarbeiter der insolventen Weimar-Druck-GmbH können in jedem Fall noch für drei Monate Gehälter gezahlt werden. Das sagte der Noch-Geschäftsführer aus Eschwege, Helmut Fischer gegenüber RadioLOTTE Weimar. Auch in dem dortigen zweiten Betrieb des Familienunternehmens seien die Mitarbeiter von Entlassung bedroht, so Fischer. Für den Weimarer Standort sehe er mit dem Insolvenzverwalter Rolf Rombach aber gute Chancen für den Fortbestand über einen neuen Investor. Möglicherweise finde sich dazu auch ein Unternehmer aus Weimar, so Fischer. Vielleicht wolle ja Keßner Weimardruck kaufen, so Fischer weiter. Der wisse wohl um die Betriebsverhältnisse am besten Bescheid. - Fischer spielte damit auf einen Zeitungsartikel an, in dem der Grünen-Stadtrat und Besitzer eines grafischen Betriebes, Rudolph Keßner, über den Sinn von Fördermitteln nachdachte. Fischer sagte, in dem Artikel stünden Unterstellungen, die nicht stimmen. (wk)
Das gestern vorgestellte Programm für das Bauhausjahr 2009 sieht Aktivitäten für Erfurt, Weimar, Jena und das Weimarer Land vor. Geplant sind Veranstaltungen für die Breitenkultur in der sogenannten Impulsregion, aber auch anspruchsvolle Projekte. Überregional wahrgenommen werden soll unter anderem die für Weimar geplante Ausstellung "Das Bauhaus-klassisch". Jena und das Weimarer Land wollen bedeutende Meister der klassischen Moderne zeigen. In der Kunsthalle Erfurt soll die politische Dimension des Themas untersucht und Gegner des Bauhauses vorgestellt werden. Zur Vorbereitung hat sich eine Arbeitsgruppe gebildet, deren Vorsitzender der Präsident der Weimarer Klassik-Stiftung, Hellmut Seemann ist. (wk)
Das 15. Treffen "Junges Theater in Thüringen" beginnt heute in Erfurt. Es sind wieder sieben Inszenierungen Thüringer Amateurtheatergruppen vertreten. Sie wurden von einer unabhängigen Jury aus 13 Bewerbungen ausgewählt und während des Festivals im Theater "Die Schotte" gezeigt. Unterstützt wird die Veranstaltung traditionell vom Thüringer Sozialministerium. Das wird im Rahmen der Abschlussveranstaltung am Sonntag Anerkennungen an die Teilnehmer vergeben. (wk)
Zum 200. Todestag des Grafen von Schmettau ist gestern an seinem Grab auf dem Jakobsfriedhof ein Kranz niedergelegt worden. Die Ehrung nahm Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf gemeinsam mit Vertretern des Deutschen Vereins für Vermessungswesen vor. Schmettau war Weimarer Kartograph und gilt als der bedeutenste des 18. Jahrhunderts. Außerdem ist er als Landschaftsarchitekt und Militär in die Geschichte eingegangen. In der Schlacht von Auerstedt befehligte er vor 200 Jahren als General die dem napoleonischen Heer unterlegene preußische Dritte Division. An seinen dort erlittenen Verwundungen war er vier Tage später in Weimar verstorben. (wk)
An den 200. Jahrestag der Hochzeit von Goethe und Chistiane Vulpius soll heute in der Jakobskirche erinnert werden. Dort hatte sich am 19. Oktober 1806 das prominente Paar das Ja-Wort gegeben. Die Veranstaltung ist von der weimar-GmbH zusammen mit der Evangelischen Akademie organisiert worden. Dabei stellt die Publizistin Sigrid Damm ihre Recherchen im Kontext der Eroberung Weimars durch napoleonische Truppen vor. Das Programm wird bereichert von Helga Ziaja, die aus dem Briefwechsel der Eheleute liest. Außerdem spielt die Organistin Irmhild Rüdiger Hochzeitsmusik der Goethezeit. (wk)
Montavon verteidigt sein Theaterkonzept für Erfurt und Weimar
Erfurts Opernintendant Guy Montavon hat sein Konzept zu einem gemeinsamen Dach für die Theater Erfurt und Weimar verteidigt. Dabei handele es sich nicht um ein Modell, sondern um einen Vorschlag, sagte er gegenüber RadioLOTTE Weimar. Entgegen einer Fusion ziele der darauf ab, die Häuser eigenständig zu belassen. Der Vorteil sei, daß wieder beide Häuser vollständige Dreispartentheater würden, mit einem Ballett, so Montavon. An einer Zusammenarbeit komme man nicht herum, wenn die Häuser überleben wollen, so Montavon weiter. Nur dann könne man weniger produzieren und trotzdem mehr spielen. Dabei gehe es nicht darum, etwas einzusparen, sondern darum, das zur Verfügung stehende Geld klug auszugeben. Montavon räumte ein, daß sein Vorschlag hinsichtlich des Personals nicht vollständig durchgerechnet ist. Dafür habe er die notwendigen Unterlagen vom Weimarer DNT nicht bekommen. Die Weimarer mögen sein Papier ersteinmal lesen und sich nicht an Zahlen verbeißen. Dann könne man sich darüber unterhalten, anstatt Pressekonferenzen zu geben.
(wk)
Gespräche für Bauhaus-Museum finden bei der Landesregierung statt
Zu der Idee, ein neues Bauhaus-Museum in einen Erweiterungsbau des Hotels "Elephant" zu integrieren, findet Anfang November ein Sondierungsgespräch bei der Landesregierung statt. Wie die Staatskanzlei gegenüber Radio LOTTE Weimar bestätigte, hat Ministerpräsident Dieter Althaus dazu den Münchener Unternehmer Stefan Schörghuber eingeladen. Die Schörghuber-Unternehmensgruppe ist Besitzerin des Weimarer Hotels. Bei dem Treffen in Erfurt soll über eine Öffentlich-Private Partnerschaft zur Finanzierung gesprochen werden. -
Der Präsident der Klassik-Stiftung, Hellmut Seemann, begrüßte die Initiative von Althaus. Allerdings sei aus seiner Sicht das derzeitige Bauhaus-Museum am Theaterplatz immer noch der beste Standort für einen künftigen Museumsneubau. Unterdessen hieß es von der Schörghuber-Gruppe, man habe bislang noch in keiner Weise über Planungen oder Investitionen für eine Erweiterung des Hotels entschieden. -
Die Idee zu einem Bauhaus-Museum auf dem Gelände des "Elephanten" stammt von Hoteldirektor Paul Kernatsch.
(mh)
Stadtverwaltung hat Haushaltsentwurf für 2007 vorgelegt
Die Stadtverwaltung hat jetzt den Stadträten ihren Haushaltsentwurf für das Jahr 2007 vorgelegt. Danach sollen für die städtischen Aufgaben und deren Verwaltung 142 Millionen Euro ausgegeben werden. Das sind 7 Millionen mehr als im Jahr 2006. Für Investitionen wird wesentlich weniger veranschlagt, als im laufenden Jahr. Nur noch 12,8 Millionen Euro weist der Teil des Haushaltes aus. Für 2006 standen 21,7 Millionen, für 2005 noch 30 Millionen Euro zur Verfügung. Mit der frühen Vorlage des Entwurfs will es die Verwaltung schaffen, das kommende Jahr mit einem beschlossenen Haushalt zu beginnen. Das wäre erst das dritte Mal seit 1991. Ob das tatsächlich gelingt, hängt davon ab, wieviel Änderungs- und Diskussionsbedarf die Stadträte haben werden. Letztendlich bedarf es auch noch einer Zustimmung durch das Landesverwaltungsamt. Ziel ist, den Haushalt vor Weihnachten zu verabschieden.
(wk)