Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 30. Oktober 2006
Nach dem die Delegierten der Deutschen Sportjugend in Weimar ihre Vollversammlung abhielten, soll am 9. Dezember auch eine Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB in Weimar stattfinden. Darauf wies noch einmal der Präsident des DOSB, Thomas Bach am Samstag in Weimar hin. Bach würdigte in seiner Ansprache den organisierten Sport als eine Millionenbewegung. Dabei hob er die Bedeutung des Ehrenamtes hervor und appellierte an die Delegierten, weiter mitzumachen. Die Sportjugendvertreter bestätigten ihren Vorstand in seiner Arbeit. Ihnen wurde während der Vollversammlung das Weimarer-Jugendsporttreffen zu Pfingsten vorgestellt. Dazu werden rund 3000 Teilnehmer erwartet. Ab dem 1. November kann man sich dafür anmelden. (wk)
Der Ökosystemforscher Ernst-Detlef Schulze aus Jena hat am Sonntag in Dresden den Deutschen Umweltpreis erhalten. Der 65-Jährige ist Grundlagenforscher im Bereich von Ökosystemen, Klimawandel und Kohlenstoffkreislauf und gilt auf diesem Gebiet als einer der führenden Ökologen in Deutschland. Der Preis wurde ihm von Bundespräsident Horst Köhler überreicht. Die mit insgesamt 500 000 Euro dotierte Auszeichnung teilt sich Schulze mit dem bayrischen Unternehmer Hans Huber. (dpa)
Die behinderten Schwimmer der DLRG Weimar haben am Wochenende bei den Hessisch-Thüringischen Meisterschaften in der Schwanseehalle 33 Titel gewonnen und 27 Landesrekorde aufgestellt. In der Fußball-Thüringenliga hat der SC 03 Weimar in Schmölln ein Unentschieden erreicht. Der Club trennte sich von den Gastgebern mit 1:1. Er steht damit auf Rang fünf der Tabelle. - Gegen den Abstieg aus der Landesklasse müssen die Fußballer des Empor Weimar kämpfen. Mit ihrem 1:3 gegen Erfurt verloren sie das fünfte Spiel in Folge. (jm/wk)
Der Weimarer Rauschpilz-Prozeß ist weiter vertagt worden. Laut Presseberichten will das Schöffengericht erst am 17. November wieder zusammenkommen. Ein Urteil werde aber frühestens nach zwei weiteren Terminen ergehen, hieß es. Der Verteidiger betonte, daß der angeklagete David W. aus Mellingen davon ausging, ein legales Geschäft zu betreiben. Jedermann müsse zweifelsfrei erkennen können, ob sein Verhalten strafbar sei, so der Verteidiger unter Hinweis auf das Grundgesetz. Da müsse sich der Gesetzgeber beim Wort nehmen lassen. Der Staatsanwalt warf dem Verteidiger eine, so wörtlich, "radikal kommunistische Auffassung" vor. - David W. hatte als 19-jähriger im Jahr 2004 in seinem Weimarer Geschäft Pilze verkauft, deren Genuß zu Rauschzuständen führt. Pilze seien keine Pflanzen und fielen somit nicht unter das Betäubungsmittelgesetz, so der Angeklagte. (jm/wk)
Handschriften des Weimarer Hofkapellmeisters der Goethezeit, Johann Nepomuk Hummel, sind an die Musikhochschule in Weimar übergeben worden. Darunter befindet sich unter anderen auch ein Brief von Betty und Johann Nepomuk Hummel an ihren Sohn Eduard, der in Wien studierte. Die wertvollen Handschriften hatte die Hummel-Gesellschaft in ihrem Besitz. Die Übergabe fand vor der gestrigen Matinee "Hummel und die Wiener Klassik" im Liszt-Salon der Altenburg statt. Die Handschriften ergänzen nun die Werke Hummels, die sich bereits in den Beständen des Thüringischen Landesmusikarchivs an der Hochschule befinden. (wk)
An der Musik-Hochschule beginnt heute ein internationaler Jazz-Workshop. Er ist Bestandteil der 13. Thüringer Jazzmeile. Die Teilnehmer wollen neue Stücke komponieren und einstudieren. Gleichzeitig würden verschiedene Konzepte der improvisierten Musik vorgestellt, heißt es. Die Ergebnisse sollen am Mittwoch in einem Abschlusskonzert präsentiert werden. (dpa/wk)
Den Herausgebern des Kulturjournals für Erfurt, Weimar, Jena und dem Weimarer Land ist ein Eingriff in die redaktionelle Unabhängigkeit der Zeitschrift vorgeworfen worden. Wie der Deutsche Journalistenverband mitteilte, habe der Erfurter Kulturdirektor Jürgen Bornmann einen Text der Redaktion über die Weimardruck GmbH entfernen lassen, die das Kulturjournal herstellt. Dabei handelte es sich um einen Bericht über die Insolvenz der Druckanstalt. Bornmann hatte den Text als geschäftsschädigend empfunden, weil dadurch Anzeigenkunden abspringen könnten. Der Journalistenverband fordert nun die Rücknahme der Anweisung, für die es keine rechtliche Grundlage gebe. (kh/wk)
Die diesjährigen Schillertage stehen unter dem Motto "Schiller und Frankreich". Damit will sich der Weimarer Schillerverein als Veranstalter an der öfentlichen Diskussion über die deutsch-französischen Beziehungen beteiligen. Anlaß ist auch hier der 200. Jahrestag der Schlacht von Jena und Auerstedt. Geplant sind Vorträge und Diskussionen, für die unter anderem der Chef des Deutschen Literaturarchivs aus Marbach, Ulrich Rauff, gewonnen werden konnte. Die Schillertage beginnen am kommenden Mittwoch und enden am Freitag. Sie finden seit 1991 regelmäßig statt. (jm)
Die Weimarer Grünen wollen den weimarwerk-Antrag auf kostenfreie Nutzung der Stadtbücherei für Kinder und Jugendliche mittragen. Die Idee sei von den Grünen schon längst formuliert worden, so Fraktionsvorsitzende Katja Schäfer. Der damit verbundene Einnahmeausfall solle aber nicht durch Gebührerhöhung für Erwachsene, sondern durch höhere Zuschüsse aus dem städtischen Haushalt gedeckt werden, so Schäfer. Nun solle das weimarwerk aber auch den Grünen-Antrag auf mehr Geld für die Stadtbücherei zur Anschaffung von Medien unterstützen, so Schäfer weiter. In den Jahr en 2004 und 2005 seien entsprechende Grünen-Anträge vom Bürgerbündnis weimarwerk abgelehnt worden. Der Stadtbücherei wären in den letzten Jahren vor allem deshalb Leser verloren gegangen, weil die angebotenen Medien und die Ausstattung nicht mehr attraktiv genug seien. (wk)
Kulturjournal-Herausgeber bestreitet Zensurvorwürfe
Der Sprecher der Herausgeber des "Kulturjournals Mittelthüringen", Jürgen Bornmann, hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe einen Beitrag der Zeitschrift zensiert. In einem Interview mit Radio LOTTE Weimar sagte Bornmann heute, er habe im Beitrag des zuständigen Redakteurs über die Pleite der Firma Weimardruck nur einzelne Wörter moniert. Von Zensur könne keine Rede sein. Außerdem habe der Redakteur "in eigener Sache" geschrieben. Dies stehe aber nur Herausgebern zu, so Bornmann weiter. Der Redakteur habe den fraglichen Beitrag schlecht geschrieben. So könne man Abonnenten nicht verunsichern. In einer solchen Lage müsse man Optimismus verbreiten, so Bornmann, der auch Erfurter Stadtkulturdirektor ist.
Der Deutsche Journalistenverband DJV hatte den Herausgebern des Kulturjournals Eingriffe in die redaktionelle Unabhängigkeit der zeitschrift vorgeworfen. Die insolvente Firma Weimardruck produziert die Ausgaben der Zeitschrift.
(jm)
In die Debatte um den künftigen Kultur-Etat hat sich jetzt auch der Thüringer Landkreistag eingeschaltet. Geschäftsführer Klaus Vetzberger sieht den Vorschlag skeptisch, daß die Theater und Orchester auch verstärkt von denjenigen Regionen und Kommunen mitfinanziert werden sollen, die selbst keine Häuser führen. Da müßten auch die Städte und Kreise bei Struktur und Angebot mehr mitreden, so Vetzberger. Er bezweifele allerdings, daß die Bürgermeister und Intendanten damit einverstanden wären. - Hintergrund sind die Sparpläne der Landesregierung, die nach Presseberichten vom Wochenende möglicherweise erst nach den Wahlen 2009 realisiert würden. Theater und Orchester, die vom Land weniger Geld bekommen sollen, könnten dann über den kommunalen Finanzausgleich unterstützt werden, hieß es. (dpa/wk)
Weimarer T-City-Bewerbung ist fertig
Weimars Bewerbung um das "T-City"-Projekt der Telekom ist fertig. Das wurde heute aus der Stadtverwaltung mitgeteilt. Dabei handelt es sich insgesamt um 27 Einzelprojekte.
Im Rahmen des von der Telekom initiierten Wettbewerbs sollen in den teilnehmenden Städten Konzepte entwickelt werden, nach denen mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien die spezifischen Aufgaben und Herausforderungen der Stadt besser bewältigt werden können.
Organisiert und moderiert durch die weimar GmbH und die Agentur wwsc, kooperieren in der T-City-Initiative so unterschiedliche Projektträger wie das Stadtmuseum, Radio Lotte, die Deutsch-Italienische Gesellschaft oder Existenzgründer aus der Bauhaus-Uni. Einbezogen ist auch die Stadtverwaltung, die an einem intelligenten Parkraumsystem für Weimar arbeiten will.
(jm)
Intendant Märki sieht längere Theaterdiskussion mit Skepsis
Weimars DNT-Intendant Stephan Märki sieht eine länger andauernde Diskussion um den Kultursparetat mit Skepsis. Die Unsicherheit für die kommende Zeit könnte zum Zerfall des Ensembles führen, so Märki gegenüber RadioLOTTE Weimar. Um Verträge halten oder schließen zu können, brauche es zwei bis drei Jahre Planungsvorlauf. Die jüngsten Einlassungen von Ministerpräsident Dieter Althaus führten bei ihm aber zu verhaltetenen Optimismus, so Märki weiter. Es sei zwar nicht neu, was Althaus gesagt habe, neu sei aber immerhin, daß sich der Ministerpräsident in der Debatte überhaupt äußere. -
Pesseberichten vom Wochenende war zu entnehmen, daß sich die Verhandlungen zur Theaterfinanzierung bis zum nächsten Sommer hinziehen könnten. Die endgültige Entscheidung solle im Zusammenhang mit dem kommunalen Finanzausgleich (KFA) fallen, so Althaus.
(wk)