Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 18. Oktober 2006
Für die Weimar-Druck-GmbH soll bis Jahresende ein neuer Investor gefunden werden. Das sagte der jetzt zum Insolvenzberater bestellte Rolf Rombach der Thüringer Allgemeinen. Bis dahin erhielten die 32 Mitarbeiter Insolvenzgeld, heißt es. Der bisherige Geschäftsführer Helmut Fischer würde den Betrieb auf Wunsch Rombachs zunächst weiterführen. Auch Fischer sehe eine Nachfolge realistisch. Mit den moderen Maschinen und dem gut ausgebildetem Personal habe man eine hoffnungsvolle Ausgangslage, heißt es weiter. Zahlungsunfähig sei der Betrieb deshalb, weil ein großer Teil der Aufträge ausgefallen ist. - Für Weimardruck und dem zu einem Familienunternehmen gehörenden zweiten Betrieb im hessischen Eschwege ist in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet worden. Als Grund wurden Ausfälle durch einen Brand im hessischen Betrieb vor sieben Jahren genannt. Weimardruck werde in den nächsten drei bis vier Monaten geschlossen, hieß es von der Geschäftsführung. (wk)
Die Kriminalpolizei in Weimar hat gestern abend Ermittlungen wegen der möglichen Mißhandlung eines Babys aufgenommen. Der fünf Wochen alte Säugling sei mit Blutergüssen im Gesicht in ärztlicher Behandlung, heißt es von der Polizei. Der Fall ist inzwischen der Staatsanwaltschaft übergeben worden. - Unterdessen hat der Weimarer Kinderschutzdienst "Känguruh" gegenüber RadioLOTTE Weimar ein Ansteigen der Zalen von Kindesmißhandlungen nicht bestätigen können. Man sei aber froh, daß das Thema derzeit die Medien beschäftige, so Anette Görck von "Känguruh". Das schärfe hoffentlich die Aufmerksamkeit von Nachbarn, Kindergärtnerinnen und Lehrern. Sie könnten sich bei Verdachtsfällen außer an den Kinderschutzdienst auch an das Jugendamt oder direkt an das Familiengericht wenden. (wk)
Im Supermarkt am Straßburger Platz hat am Montag ein Dieb den Ladendetektiv mit einem Messer bedroht. Der etwa 20 Jahre alte Mann habe zuvor Kosmetikartikel im Wert von rund 80 Euro gestohlen, hieß es gestern von der Polizei. Als er sich an der Kasse vorbeidrücken wollte, sprach ihn der Detektiv an. Daraufhin zog der Täter ein Messer und flüchtete zu Fuß. Nach ersten Erkenntnissen soll der Mann am 7. Oktober nach dem gleichen Strickmuster in einem Supermarkt in Kölleda vorgegangen sein. Er soll mit einer Steppjacke und einem Kapuzenshirt bekleidet gewesen sein, eine Sonnenbrille getragen und und einen dunklen Rucksack bei sich gehabt haben. Hinweise zum Verdächtigen erbittet die Kriminalpolizei unter der Weimarer Telefonnummer 88 20. (wk)
Journalisten aus Russland und der Ukraine wollen sich heute bei der Weimarer Netzwerkstelle über den Umgang mit dem Rechtsextremismus in Deutschland informieren. Sie sind Teilnehmer des Journalisten-Kollegs der Freien Universität Berlin "Journalisten International". Die Netzwerkstelle bei RADIO LOTTE Weimar wurden vom Besucherprogramm des Goethe-Instituts aufgrund ihrer fachlichen Kenntnisse sowie der professionellen PR- und Radio-Arbeit als Programmpunkt ausgesucht. Ebenso gilt die mitausgewählte mobile Beratungsstelle aus Gotha als beispielhaft. Nach Besichtigung des Weimarer Lokalradios ist mit den Leitern der Netzwerkstelle und mobit-Gotha eine Gesprächsrunde geplant. Für beide Projekte ist nach dem Auslaufen des CIVITAS-Bundesprogramms eine zukünftige Finanzierung sehr fraglich. Das Land Thüringen hat wiederholt finanzielle Unterstützung für das Projekt MOBIT und die Netzwerkstellen abgelehnt. (wk)
Mit einer Veranstaltung im Stadtmuseum geht heute das Feininger-Jahr in Weimar zu Ende. Der letzte Vortrag dazu soll die Spätzeit des Bauhauskünslers Lyonel Feininger betreffen. Wolfgang Büche von der Stiftung Moritzburg will dazu Dias über Feiningers Zeit in Amerika zeigen. In seinem Vortrag spricht Büche darüber, was der Abschied von Weimar nach drei Jahrzehnten für Feininger bedeutete und was der Künstler an ideeller Substanz aus seiner Wahlheimat mitnahm. Feininger hatte vor 100 Jahren erstmals Weimar besucht. Er verließ Deutschland 1937 und ging wieder nach Amerika zurück. (wk)
Seit gestern verfügt Weimars Ortsteil Taubach über neue Vereinsräume. Mit einem geräumigen Mehrzweckraum und Räumen für einzelne Vereine des Ortsteils, wie beispielsweise dem Taubacher Männer-Chor, wird das Haus am Kirchplatz heute durch Oberbürgermeister Stefan Wolf und Ortsbürgermeisterin Brigitte Burckhardt seiner Bestimmung übergeben. Im September 2005 hat die Stadt begonnen, für die Vereine in Taubach den neuen Mehrzweckraum mit einer Nutzfläche von 97 m² umzubauen. (jm)
Die neue Ausgabe des Adressbuches der Stadt Weimar ist jetzt erschienen. Es wurde herausgegeben vom Heise Adressbuch Verlag Erfurt in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung Weimar. Es liegt im Rathaus aus und kann dort auch abgeholt werden. Bürger, die ihre Adressen in dem Buch nicht veröffentlicht haben wollen, müssen bei der Einwohnermeldebehörde widersprechen, bevor das Buch erscheint. Das Buch enthält weiter Adressen von Firmen und Ämtern. (jm)
Zur heutigen Sitzung des Stadtrates will die Verwaltung ihren Haushaltsentwurf für 2007 vorlegen. Sie erwartet, daß er nach möglichen Änderungsanträgen und der Debatte darüber noch in diesem Jahr beschlossen werden kann. Die Fraktionen haben acht Anträge zur Abstimmung und acht Anfragen zur Beantwortung durch den Oberbürgermeister eingebracht. So will die Koalition aus CDU und weimarwerk unter anderem wissen, ob sich der Gerberstraßenverein an den Kosten für dringend notwenige Brandschutzmaßnahmen in dem Haus beteiligt. Die Grünen fragen nach Maßnahmen gegen die Feinstaubbelastung und wann der Rastenberger Tunnel am Bahnhof wieder begehbar sein wird. Dringlichst wollen sie wissen, ob der Oberbürgermeister in die jetzt bekannt gewordenen Gespräche um ein neues Bauhausmuseum neben dem Elephant-Hotel eingebunden ist. (wk)
Weimar lehnt Monatvons Theatermodell ab
Weimar lehnt den Strukturvorschlag des Erfurter Opernintendanten Guy Montavon ab. Oberbürgermeister Stefan Wolf sagte, das Konzept sei nicht geeignet, dem künstlerischen Anspruch der Theater gerecht zu werden. Es würde dabei zu viel Geld in eine komplexe, verwaltungslastige Struktur gesteckt. DNT-Intendant Stephan Märki erklärte, die Probleme bei der Theaterfinanzierung würden nicht gelöst, indem das DNT seine Eigenständigkeit verliere. Der Vorsitzende des DNT-Gesamtbetriebsrates, Alexander Günther nannte den Erfurter Vorschlag sowohl wirtschaftlich als auch künstlerisch unsinnig.
Montavon hatte am Montag vorgeschlagen, die Theater Erfurts und Weimars in einer sogenannten Theaterholding zusammen zu führen. Unter einem gemeinsamen Dach sollten demnach die Erfurter Oper, das Weimarer Schauspiel, die Staatskapelle Weimar sowie ein Service- und Verwaltungsbetrieb zu vier verschiedenen Gesellschaften gemacht werden.
Weimar favorisiert weiterhin die Eigenständigkeit des DNT als Dreispartenhaus. Vorstellen könne man sich aber auch eine Staatstheaterlösung. Dies würde bedeuten, daß eines der beiden Theater das andere künftig mitbespielt.
Anfang November wollen sich die Oberbürgermeister und die Intendanten von Erfurt und Weimar nun zu einer Klausur treffen. Dabei soll beraten werden, welches Modell das bestmögliche Angebot an beiden Häusern gewährleisten kann.
(mh)
Bundesstiftung Baukultur kommt nicht nach Weimar
Der Sitz der künftigen Bundesstiftung Baukultur wird nicht, wie erhofft, Weimar sein. Der zuständige Ausschuß des Deutschen Bundestages hat sich am Vormittag mehrheitlich für den Gegenkandidaten Potsdam entschieden. Der SPD-Bundestagsabgeordnete Carsten Schneider hat für diese Entscheidung die Thüringer CDU-Landesregierung verantwortlich gemacht. Ministerpräsident Dieter Althaus und der zuständige Ressortminister Andreas Trautvetter hätten die Stadt Weimar hintergangen, so die Kritik. Sie hätten hinter dem Rücken von Weimar mit der Brandenburger Landesregierung verhandelt und Potsdam den Vortritt gelassen. Bereits zuvor habe sie die Chancen Weimars durch einen Gegenvorschlag zur Immobilie für den Stiftungssitz behindert, so Schneider. Nachdem die Stadt eine Bewerbung zugeschnitten auf das Haus am Horn erstellt hätte, habe die Landesregierung zusätzlich das Schloss Ettersburg als Angebot durchgesetzt. Darüberhinaus sei die Landesregierung nicht bereit gewesen, so wie Brandenburg, sich für den Stiftungssitz finanziell zu engagieren.
(wk)
Salve-TV kann Sendelizenz behalten
Der Weimarer Lokalfernsehsender Salve-TV kann seine Sendelizenz behalten. Ein Verfahren zum Lizenzentzug ist jetzt von der Thüringer Landesmedienanstalt TLM beendet worden. Hintergrund war die kürzliche Übertragung von Gesellschafteranteilen des ehemaligen Mehrheitsgesellschafters Josef Westerhausen an die Geschäftsführerin Judith Noll. Die Änderung der Mehrheitverhältnisse der Fernsehgesellschaft hätte zuvor von der Landesmedienanstalt genehmigt werden müssen. Inzwischen ist die Übertragung der Anteile zurückgenommen worden, Westerhausen ist bis auf weiteres wieder Gesellschafter.
Weiter verfolgt werden allerdings Vorwürfe ehemaliger Salve-Mitarbeiter, nach denen Programm und Werbung nicht strikt voneinander getrennt worden sein sollen. TLM-Direktor Victor Henle sagte, dem werde man nachgehen. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, drohe ein Bußgeld.
Unterdessen hat Salve-Geschäftsführerin Judith Noll die ehemaligen Mitarbeiter wegen Verleumdung angezeigt.
(mh)