Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 23. Oktober 2006
Ein mögliches Kulturraum-Gesetz für Thüringen nach sächsischem Vorbild hat die CDU im Landtag abgelehnt. Die SPD-Fraktion wollte, daß Orchester und Theater künftig von den umliegenden Kreisen und Städten mitfinanziert werden. Die Kommunen sollten dazu Zweckverbände gründen, die das Land finanziell unterstützen. CDU-Fraktionschefin Christine Lieberknecht und ihr Parteifreund und Kultusminister Jens Goebel warfen der Opposition diesbezüglich Populismus vor. - Unterdessen hat der Thüringer Rechnungshof das Land aufgefordert, bei der Theaterfinanzierung die Kommunen stärker in die Pflicht zu nehmen. In einem vorläufigen Prüfbericht wird darauf verwiesen, daß zehn Landkreise im Freistaat keinen direkten Beitrag zur Finanzierung der Theater leisten. Zudem wird moniert, daß auch benachbarte Landkreise in Bayern, Hessen und Niedersachsen keine finanzielle Unterstützung geben. Deren Einwohner bildeten eine nicht zu vernachlässigende Besuchergruppe der Häuser in Eisenach, Meiningen und Nordhausen. (dpa/wk)
Zum 50. Namenstag der Weimarer Musikhochschule ist wieder eine Liszt-Stiftung ins Leben gerufen worden. Die gemeinnützige Einrichtung soll vor allem junge Künstler fördern. Damit knüpfe die Klassikerstadt an die 1937 aufgelöste erste Liszt-Stiftung aus dem Jahr 1887 an, hieß es von der Hochschule. Die "Neue Liszt-Stiftung Weimar" startet mit einem Kapital von 50-tausend Euro. Es sei von der Deutschen Bank und einem nicht genanntseinwollenden Mäzen gegeben worden, hieß es weiter. Bis zum Jahr 2011, dem 200. Geburtsjahr des Komponisten, sollen 500-tausend Euro eingeworben werden. (dpa/wk)
Am Wochenende mußten erneut zwei Pferde aus dem zuerst befallenen Reiterhof in Hohenfelden eingeschläfert werden. Der Krankheitserreger der infektiösen Blutarmut wurde durch die zweite Kontrolluntersucheung festgestellt. In der ersten Probe waren die Tiere negativ getestet worden. In vier Wochen soll in den Ausbruchsbetrieben ein drittes Mal untersucht werden, teilt das Thüringer Gesundheitsministerium mit. Bisher seien mehr als 1.550 Blutproben untersucht worden. Unter Quarantäne stehen fünf Ausbruchsbetriebe und 18 Kontaktbetriebe. (wk)
Der Deutsche Musikrat hat den Erhalt der Theater und Orchester in Thüringen gefordert. Die geplante Kürzung der Landesförderung um mehr als zehn Millionen Euro sei von den Mitgliedern des Musikrates mit Bestürzung zur Kenntnis genommen worden, teilte das Gremium am Sonntag in einer Resolution mit. Die Umsetzung dieser Pläne würde unter anderem das Aus für die Standorte Gotha-Suhl, Eisenach, Nordhausen-Sondershausen sowie Rudolstadt-Saalfeld bedeuten. Hunderte von Musikern, Künstlern und weiteren Mitarbeitern würden arbeitslos. Es könne nicht angehen, so die Resolution, daß wegen verständlicher Haushaltsprobleme die intakte Kulturlandschaft eines ganzen Bundeslandes ausgelöscht werde. - Der deutsche Musikrat gilt als der weltweit größte nationale Musikdachverband. Er vertritt rund 8 Millionen Musiker und berät den Bundestag und die Bundesregierung. Schirmherr des gemeinnützigen Vereins ist der Bundespräsident. (dpa/wk)
Weimars Fußball-Thüringenligist SC 03 hat in Sondershausen eins zu zwei verloren. Der Fuball Landesklassist Empor-Vimaria holte den ersten Auswärtspunkt der Saison. Er spielte in Weißensee zwei zu zwei. - Im Volleyball haben beide Teams des Weimarer Hochschulverbandes verloren. Sowohl die Männer als auch die Frauen gewannen gegen Dresden nicht einen Satz. (wk)
Ob die Thüringer Landesregierung sich künftig an der Finanzierung der Beratungs- und Netzwerkstellen gegen Rechtsextremismus beteiligt, ist weiter fraglich. Auch wenn jetzt zusätzliche Bundesmittel für die Fortsetzung der Programme zur Verfügung stünden, werde wegen der Haushaltslage vor überzogenen Erwartungen gewarnt, hieß es aus dem Landes-Sozialministerium. Der Leiter der Weimarer Netzwerkstellle, Peer Wiechmann, sieht auch die Bundesfinanzierung noch nicht gesichert. Die Netzwerkstellen seien innerhalb des neuen Bundes-Projektes in einem lokalen Aktionsplan eingeordnet. Danach würden nach derzeitigem Stand höchstens 20-tausend Euro pro Jahr bewillgt. Damit könne keine volle Personalstelle, geschweige denn Büro oder Projekte finanziert werden, so Wiechmann. Über das Problem soll heute nochmals im Bundes-Sozialministerium verhandelt werden. (wk)
Ab dieser Woche führt Sozialdezernent Dirk Hauburg 14 Tage lang die Amtsgeschäfte für Oberbürgermeister Stefan Wolf. Der hält sich bis zum Freitag auf Dienstreise in München, Berlin und Frankfurt/Oder auf, wo er unter anderem an der Konferenz des Deutschen Städtetages teil nimmt. Anschließend befindet sich Wolf bis zum 5. November im Urlaub. (ob)
Eine Konferenz des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes DPJW ist gestern in Weimar eröffnet worden. Bei der Zusammenkunft treffen erstmals Vertreter des schulischen Bereiches mit denen des außerschulischen zusammen. Die Veranstaltung wird in der Europäischen Jugendbegegnungsstätte EJBW abgehalten. Angemeldet haben sich 140 Teilnehmer. Trotz gegenwärtig eingetrübter deutsch-polnischer Beziehungen bringe das Deutsch-Polnische Jugendwerk jährlich etwa 150-tausend Jugendliche aus beiden Ländern zusammen, hieß es im Vorfeld. (jm)
Mit einer Welterstaufführung ist gestern in der Weimarhalle das dritte "Franz-Liszt-Festival" eröffnet worden. Premiert wurde die h-Moll-Klaviersonate des Meisters in der Orchesterfassung von Leo Weiner. Dem Konzert voran ging ein Festakt zum 50-jährigen Jubiläum der Namensgebung der Weimarer Hochschule für Musik. Den Festvortrag hielt Kunstfestintendantin und Ur-Ur-Enkelin von Liszt, Nike Wagner. Sie erinnerte an die Verbundenheit der Klassikerstadt mit dem Komponisten. Liszt war von 1842 an 12 Jahre als Hofkapellmeister in Weimar tätig. - Das Festival geht bis zum 5. November. Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht neben Liszt der Komponist Wolfgang Amadeus Mozart. Integriert in die Veranstaltung ist der 5. Internationale Franz-Liszt-Klavierwettbewerb mit mehr als 80 Anmeldungen aus 23 Ländern. (wk)
Bewerbungsfrist für OB-Stellvertreter abgelaufen
Die Bewerbungsfrist für das Amt des stellvertretenden Oberbürgermeisters ist abgelaufen. Wie aus dem Rathaus mitgeteilt wurde, haben sich 29 Personen beworben. Vier davon seien Frauen, 21 Bewerber kämen aus den neuen neuen Bundeländern. In zwei Wochen will sich der Hauptausschuß des Stadtrates mit der Bewerberliste befassen. Vorher werde Oberbürgermeister Stefan Wolf alle aus seiner Sicht ungeeigneten Bewerber aussortieren, hieß es. Bis zur Stadtratssitzung am 15. November sollen die Kandidaten feststehen. Vorgeschlagen werden können sie vom OB oder den Stadträten. Der gewählte Kandidat führt dann die Amtsbezeichnung Bürgermeister und leitet das Dezernat Finanzen, Ordnung und Bauen.
(jm/wk)
Ab heute sammelt die Stadtwirtschaft Sonderabfall von privaten Haushalten ein. Das "Schadstoffmobil" tourt bis 13. November 2006 durch Weimar. Entgegengenommen werden nur haushaltstypische Mengen in fest verschlossenen Behältnissen. Sonderabfälle sind Stoffe, die aufgrund ihrer Eigenschaften die Umwelt gefährden. Sie dürfen nicht in den Hausmüll oder über Kanalisation in die Kläranlage gelangen. Dazu gehören Farben und Lacke, Säuren und Laugen, Lösungsmittel, Hauschemikalien oder Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmittel. Die Stadt bittet alle Weimarer Bürger, sich an dieser Sammlung zu beteiligen. (wk)
Backup-Festival im e-werk zu Ende gegangen
Das backup-Festival "Neue Medien im Film" ist in der Nacht im e-Werk zu Ende gegangen. Daran haben rund dreitausend Besucher teilgenommen. Im zentralen Wettbewerb "Backup-Award" gingen die ersten beiden Preise nach Brasilien und Japan. Den dritten Preis gewann ein deutscher Einsender aus der Potsdamer Filmhochschule "Konrad Wolf". Der mit 500 Euro dotierte Publikumspreis ging nach Ungarn. Insgesamt waren 4.000 Euro Preisgeld zu gewinnen. Im Musikvideo-Wettbewerb "backup-clipaward" waren auch zwei Weimarer Beiträge dabei. -
Präsentiert wurden Kurzfilme und Musikvideos, die digital bearbeitet sind. Aus 38 Ländern waren weit über 1.000 Beiträge eingereicht worden.
(wk)
Ungeklärte Todesursache beschäftigt Kriminalpoizei
Ein Todesfall vom späten Samstag nachmittag beschäftigt die Weimarer Kriminalpolizei. Wie die Polizei auf Nachfrage von RadioLOTTE Weimar mitteilt, hat in der Ossietzkystraße ein Mann nach einem Tagesschlaf seinen 26-jährigen Sohn tot aufgefunden. Der Mann lebte mit dem Sohn allein in der Wohnung. Die Todesursache des 26-Jährigen konnte nicht zweifelsfrei festgestellt werden. Die Kripo hat darauf beantragt, den Leichnam zu obduzieren. Ein Tatverdacht auf eine Straftat läge nicht vor, so die Polizei.
(wk)
Die Weimarer Berufsfeuerwehr hat vier neue Feuerwehrbeamte. Am Freitag hat Oberbürgermeister Stefan Wolf ihnen die Ernennungsurkunden übergeben und ihnen den Diensteid abgenommen. Stadtbrandmeister auf Lebenszeit wurden Thomas Rost, Uwe Hauspurg und Marcel Bähr. Stadtbrandmeister auf Probe wurde Mathias Wolf. Alle Beamten sind gebürtige Thüringer. Sie waren zuletzt bei Feuerwehren in München, Wiesbaden, Erfurt und Magdeburg im Einsatz. Mit der Bewerbung bei der Stadt Weimar häten sie ihren Wunsch, nach Thüringen zurückzukehren, verwirklichen können, heißt es in der Mitteilung der Stadtverwaltung. (wk)