Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 16. Oktober 2006
Der Weimarer Stadtlauf zum Zwiebelmarkt brachte 1.760 Läufer an den Start. Die Teilnehmer kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Den Halbmarathon bei den Frauen gewann Marie-Helen Prenzel aus Ellrich vor der Vorjahrssiegerin Uta Kretzer vom HSV Weimar. Mit neuem Rekord gewann bei den Männern der Erfurter Christian Biele vor dem Weimarer Jan Burzik. Der Vorjahressieger des Halbmarathon Christian Seiler aus Erfurt siegte diesmal über die 10-Kilometer-Distanz. Die gewann für die Frauen Claudia Endres aus Forchheim. Weimars Thüringenligist im Fußball gewann in Niederpöllnitz mit vier zu eins. Durch den fünften Saisonsieg steht die Lindenberg Elf auf dem dritten Platz der Tabelle. (wk)
In Kranichfeld mußte am Freitag wieder ein an der infektiösen Anämie erkranktes Pferd getötet werden. Es gehörte zu einer Pferdehaltung, deren Tiere Kontakt zu den zwei am vergangenen Montag gemeldeten Seuchenfällen hatten. Damit sind jetzt insgesamt 15 Tiere auf behördliche Anordnung eingeschläfert worden. Die für Menschen ungefährliche Krankheit ist vor drei Wochen aufgetreten. Zuvor war ein Pferd verendet, ohne daß gleich die Seuchengefahr erkannt wurde. Inzwischen sind fünf Pferdebestände im Weimarer Land und im Ilmkreis befallen. Weitere 18 Ställe stehen unter Quarantäne. Von derweil 422 getesteten Tieren sind 48 Untersuchungen noch nicht abgeschlossen. Wegen der ausgeweiteten Schutzzone müssen noch weitere 605 Tiere in 133 Berieben untersucht werden, heißt es in einer amtlichen Mitteilung. - Auch aus Sachsen wurden drei Fälle einer Pferdehaltung gemeldet. (wk)
Der Münchner Buchautor Rainer Schmitz sieht durch die DNA-Untersuchung der Schiller-Schädel den Kulturtourismus in Gefahr. In einem dpa-Gespräch warnte er vor Entäuschungen der Touristen, wenn sich herausstellte, daß keiner der beiden in Frage kommenden Schädel zu Schiller gehöre. Auch wenn sich die Echtheit bestätige, müsse sich die Klassik Stiftung Weimar offensiv mit den Rätseln um Schillers Tod beschäftigen, sagte der Autor des Buches "Was geschah mit Schillers Schädel?". Darin beleuchtet er Randerscheinungen der Literaturgeschichte. (wk)
Rund 700 Schauspieler und Musiker aus ganz Thüringen haben in Weimar gegen die Sparpläne des Landes protestiert. Vertreter aller Theater und Orchester des Landes kamen zum Zwiebelmarkt auf dem Theaterplatz zusammen, um ein Zeichen gegen Kulturabbau zu setzen. Die Sänger führten den "Chor der Gefangenen" aus Verdis Oper "Nabucco" auf. Die Orchestermusiker gaben ein Blechbläserkonzert. An dem Protest gegen die Sparpolitik der CDU-Landesregierung nahmen auch Weimars Oberbürgermeister Stefan Wolf und Stadtkulturdirektor Felix Leibrock teil. Die nächsten Protestaktionen sind für Ende November in Erfurt und Gotha angekündigt. (wk)
Thüringens evangelischer Landesbischof Christoph Kähler hat das Historien-Spektakel vom Samstag kritisiert. Bei einem Gedenk-Gottesdienst zum 200. Jahrestag der Schlacht von Jena und Auerstedt sprach der Geistliche von einem Geschäft mit dem einstigen Elend. Aus der massenhaften Tötung von damals sei ein Schauspiel gemacht worden, so Kähler. - Die Show haben am Samstag rund 32.000 Schaulustige verfolgt. Rund 1.600 Laiendarsteller aus 20 Ländern haben in historischen Kostümen die Schlacht von 1806 nachgestellt. Bei dem Gemetzel vor 200 Jahren ließen rund 35.000 Soldaten ihr Leben. (wk)
Zum gestrigen internationalen Tag des weißen Stockes hat die Thüringer Linkspartei die Landesregierung aufgefordert, das einkommensunabhängige Blindengeld sofort wieder einzuführen. Die Einsparungen hätten zur Folge, daß 95 Prozent der Betroffenen kein Blindengeld mehr bekämen, obwohl sie es in vielen Fällen brauchten, so der behindertenpolitische Sprecher der Linkspartei-Fraktion, Maik Nothnagel. Die CDU-geführte Regierung hatte Ende 2005 den monatlichen Beitrag von 400 Euro für die Mehrzahl der 5000 Blinden und Sehbehinderten gestrichen. Dafür wurde eine einkommensabhängige Blindenhilfe eingeführt, die auf Antrag gewährt werden kann. - Seit 1964 nutzen weltweit Blindenverbände den 15. Oktober, um auf die Situation blinder Menschen aufmerksam zu machen. (wk)
Die Weimarer Ehrenamtsagentur erhält heute von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen einen Innovationspreis. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen einer internationalen Fachtagung, zu der rund 170 Teilnehmer von Freiwilligen-Agenturen erwartet werden. Die Weimarer werden gemeinsam mit Aagenturen aus Kassel, Neumarkt, Kaiserslautern und Stuttgart geehrt. Insgesamt hatten sich 43 Einrichtungen um den Preis beworben, der unter dem Motto "Angefragt-Angestiftet-Mitgemacht" ausgeschrieben war. Die Preisgelder von insgesamt 12.500 Euro werden von der Hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger vergeben. (wk)
Neues Urteil zur Zweitwohnsitzsteuer
Studierende mit Hauptwohnsitz im Elternhaus müssen keine Zweitwohnungssteuer bezahlen. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht Weimar entschieden. Gleichzeitig hat es einen Bescheid aufgehoben, mit dem die Stadt Weimar von einem Studierenden die Zahlung der Zweitwohnungssteuer verlangt hat. Er bewohnte während seines Studiums ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft als Nebenwohnsitz; die Hauptwohnung hatte er bei seinen Eltern gemeldet. Laut Gerichtsurteil liegen dabei die Voraussetzungen zur Steuererhebung nicht vor. Die Satzung erfordere, daß der Steuerpflichtige sowohl über die Haupt- als auch die Nebenwohnung vollständig "verfügen" könne. Das sei bei der elterlichen Wohnung nicht der Fall, so die Begründung.
(wk)
Weimar-Druck-GmbH wird geschlossen
Die Weimar-Druck-GmbH wird in drei bis vier Monaten geschlossen. Das bestätigte Oliver Strohmeyer, Partner des Geschäftsführers Helmut Fischer im hessischen Eschwege, gegenüber RadioLOTTE Weimar. Strohmeyer widersprach aber Presseberichten, wonach bereits fast alle großen Maschinen abtransportiert worden seien. Von der Betriebsleitung hieß es, man arbeite normal im Dreischichtsystem weiter, die Auftragsbücher seien bis Jahresende gefüllt. -
Für das Familienunternehmen Weimar-Druck und den größeren Firmenstandort in Hessen war in der vergangenen Woche Insolvenz angemeldet worden. Ein Insolvenzverwalter für Weimar soll in dieser Woche vom Amtsgericht Erfurt festgelegt werden. -
Ursache für die Insolvenz sind nach Aussagen von Geschäftsführer Fischer Produktionsausfälle nach einem Brand in Eschwege vor sieben Jahren. In der hessischen Firma soll es für die 42 Angestellten der Firma "Keitz und Fischer" trotzdem weitergehen können. In Weimar stehen jetzt die noch 34 Mitarbeiter des ehemaligen "Druckhaus Weimar" vor der Arbeitslosigkeit.
(wk/mh)
Weimarer Zwiebelmarkt von 330.000 Gästen besucht
Der traditionelle Weimarer Zwiebelmarkt hat nach offiziellen Angaben rund 330 000 Besucher gezählt. Das waren etwa 20.000 weniger als im vorigen Jahr. Händler, Schausteller und Gastronomen seien insgesamt sehr zufrieden gewesen, heißt es von der Stadtpressestelle. Auch Oberbürgermeister Stefan Wolf und Marktmeister David Schreyl zeigten sich mit ihrem jeweils ersten Zwiebelmarkt-Dienst im Amt zufrieden. -
Die Polizei meldete 20 Körperverletzungen, die bei Rangeleien unter Alkoholeinfluss verübt worden sein sollen. Zu schwerwiegenden Verletzungen soll es nicht gekommen sein. Die Zahl der Parkverstösse lag bei rund 220 und war damit um ein Drittel geringer als im vergangenen Jahr.
(wk)