Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 19. April 2007
Der gesundheitspolitische Sprechers der Linksfraktion im Bundestag, Frank Spieth, trifft sich am Nachmittag in Weimar mit den anderen Wahlkreis-Abgeordneten Antje Tillmann von der CDU und Carsten Schneider von der SPD. Die drei wollen sich im "mon ami" öffentlich über die Gesundheitsreform streiten. Zu dem Gespräch hat der Seniorenbeirat der Stadt Weimar eingeladen. Der stellt die Frage, ob wir uns unsere Gesundheit noch leisten können. - Am Vormittag hält Spieth eine Sprechstunde in seinem Bürgerüro in der Marktstraße ab. (wk)
Eine Ausstellung über den Architekten und Stadtplaner Bruno Taut ist jetzt in der Bauhaus-Universität zu sehen. Taut hat von 1880 bis 1938 gelebt, und ist in den 20er Jahren vor allem mit Siedlungsbauten bekannt geworden. Die wegen ihrer prägnanten Farbigkeit herausragenden Wohnanlagen sind fast alle erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Die Sonderschau des Berliner Werkbundes hat den Titel "Meister des farbigen Bauens in Berlin". Sie ist bis zum 6. Mai zu sehen. (wk)
Beitragfreies Kindergartenjahr steht in Weimar auf der Kippe
Der Weimarer Stadtratbeschluß für ein beitragfreies letztes Kindergartenjahr ab September steht auf der Kippe. Wie Sozialdezernent Dirk Hauburg gestern vor dem Jugendhilfeausschuß sagte, könnte der dafür geplante städtische Zuschuß von 200-tausende Euro auch wieder gestrichen werden. Hintergrund ist die hohe Verschuldung der Stadt, gegen die jetzt vom Finanzernenten Christoph Schwind ein Konsolidierungskonzpt erarbeitet wurde. Ungeachtet dessen verlangte der Jugendhilfeausschuß mit großer Mehrheit, daß der Finanzauschuß jetzt die 200-tausend Euro frei geben solle. Gleichzeitig wurde der Stadtverwaltung aufgegeben, die Kita-Förderrichtlinie zu überarbeiten. Derzeit sei beispielsweise unklar, ob sich mit dem Beitragsverzicht auch die städtischen Zuschüsse für die Kindergärten-Träger reduzierten.
(wk)
Fusionierte Arbeiterwohlfahrt Jena-Weimar hat Probleme bei der Führung
Bei der 2006 fusionierten Arbeiterwohlfahrt Jena-Weimar gibt es jetzt offensichtlich Führungsprobleme. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung soll morgen in Kapellendorf über personelle Veränderungen entscheiden. Wie es in der Presse heißt, würden die drei bisherigen langjährigen Weimarer Awo-Mitglieder Wolfhard Dietz, Sabine Gladis und Heike Schrade aus dem Präsidium abberufen werden. Die Forderung nach Abwahl der drei Weimarer sei von der Basis gekommen, so der Präsident Michael Holz. Heike Schrade habe für das Zerwürfnis den Jenaer Geschäftsführer Frank Albrecht verantwortlich gemacht. Er pflege einen "unerträglichen Umgang miteinander". Weimars SPD-Fraktionschef Bernd Nowak sprach von einer "feindliche Übernahme" durch Jena. Nowak ist seit 25 Jahren bei der Awo.
(wk)
Weimarer Schüler gewinnen Landeswettbewerb "Jugend debattiert"
Zwei Schüler des Weimarer Goethe-Gymnasiums haben gestern den Landeswettbewerb "Jugend debattiert" gewonnen. Isabel Gemmeke aus der 10. Klasse überzeugte mit ihren Argumenten gegen eine Benotung auf Zeugnissen. Der Zwölftklässler Tim Aranyossy gewann die Jury mit seiner Überzeugung, daß ein Kurssystem in Schulen besser sei als der Klassenunterricht. Die Debatte fand im Plenarsaal des Thüringer Landtags in Erfurt statt. Acht Schüler aus vier Schulen in Weimar, Erfurt und Jena stellten sich in den zwei Altersklassen den Juroren. Die Sieger und Zweitplatzierten vertreten Thüringen beim Bundesentscheid im Juni in Berlin.
(wk)
Einen Stadt-Brandinspektor für die Freiwilligen Feuerwehren hat jetzt noch einmal die Weimarer Linkspartei gefordert. Ein solcher Ehrenamtler könnte in der Zukunft Probleme zwischen Berufs- und freiwilligen Feuerwehrleuten schneller ausräumen. Bereits Ende Februar hatte der Stadtrat-Unterausschuß "Brandschutz" die Ernennung eines solchen Inspektors gefordert. Er sollte als Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr dem Amtsleiter für Brand- und Katastrophenschutz zur Seite gestellt werden. Außerdem sollte die Stadt den Vorschlag der Freiwilligen Wehren annehmen, die Berufs-Feuerwehr durch Ehrenamtler zu verstärken. Im Gegenzug wäre dann auch nicht mehr Personal nötig. - Hintergrund der wiederholten Vorschläge sind offenbar die anhaltenden Differenzen bei der Zusammenarbeit der Freiwilligen- und Berufs-Feuerwehren in Weimar. Um die Probleme zu lösen, war von der Stadtverwaltung bereits eine sogenannte "Supervision" erwogen worden. Dabei helfen psychologisch geschulte Außenstehende, die Krise zu überwinden. (wk)
Die Film-Produktionsfirma "Gruppe Weimar" stellt ihren Streifen "Outsourcing" demnächst in Cannes vor. Der Beitrag laufe dort in der Reihe "Next Generation", teilte die junge Filmfirma mit. In dem Film beschließt eine fünfköpfige Familie, aus Kostengründen ihre Mutter und Hausfrau wegzurationalisieren. Sie wird bei "ebay" versteigert. Anfang März war der originelle Achtminüter für seine besondere Aktualität mit dem Murnau-Kurzfilmpreis ausgezeichnet worden. - Die "Gruppe Weimar" will sich verstärkt im Kinder- und Jugendfilmbereich engagieren. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Kinospielfilm, der voraussichtlich 2008 gedreht werden soll. (wk)
Der Stadtelternrat für Kindergartenkinder Stakki hat sich gestern gegen eine voreilige Schließung von Kindertagesstätten ausgesprochen. So gehe die letzte Bevölkerungsvorausberechnung des Thüringer Landesamtes für Statistik von steigenden Geburtenzahlen aus. Auch sei der Rechtsstreit um das Volksbegehren für eine bessere Familienpolitik noch nicht entschiedenen. Ebenso finde gerade auf der Bundesebene ein Umdenken statt, so der Stakkie. Um die gegenwärtigen Überkapazitäten Weimarer Kindergärten zu reduzieren, lägen bereits Vorschläge von Eltern vor. So könnten beispielsweise dafür Hortplätze angeboten werden. Betriebskosten könnten auch durch andere zeitweilige Fremdnutzungen gesenkt werden. - Kintergrund ist die umstrittenen Kita-Analyse der Stadt. Dabei geht es darum, ob und wenn ja, welche Kindergärten aus Kostengründen künftig geschlossen oder mit anderen zusammengelegt werden müssen. (wk)