Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 04. Mai 2007
Die Polizeiliche Beratungsstelle Jena erhält heute ein neu eingerichtetes Informations-Mobil. Mit dem Bus soll die Polizei vor Ort Ratschläge und Auskünfte geben können. Dabei gehe es um Aufklärung und Vorbeugung von Trickbetrügereien und ähnlichen Straftaten, heißt es von der Jenaer Polizeidirektion. Auch am Stand der Fahrradcodierung sollen sich Bürger Informationen zur Prävention holen können. Die Kennzeichnung beginnt am 9. Mai und findet wie jedes Jahr auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule statt. (wk)
Bei archäologischen Grabungen in der Weimarer Wagnergasse sind Reste sogenannter Grubenhäuser freigelegt worden. Sie verweisen auf Töpfereien des Mittelalters. Auch Keller aus dem 16. Jahrhundert ermöglichten Aussagen für die Stadtgeschichte, heißt es vom Landesamt für Denkmalpflege. Ausgegrabene Fundstücke würden konserviert und dem Landesmuseum für Archäologie zur Verfügung gestellt. Die Untersuchungen werden in Weimar seit Anfang März durchgeführt. Morgen wollen die Grabungsleiter die freigelegten Grabungsbefunde interessierten Weimarern erläutern. Ab Ende Mai sollen auf dem Gelände Einfamilienhäuser gebaut werden. (wk)
Zur Wiedereröffnung der historischen Anna Amalia Bibliothek soll eigens ein Musikstück komponiert werden. Den Auftrag erhielt der Kompositionslehrer an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf, Manfred Trojahn. Wie gestern die Siftung mitteilte, sei der Professor für die Komposition bereits 2005 während eines Besuchs des ausgebrannten Rokokosaals gewonnen worden. Dort soll am 25. Oktober sein "Lettera amorosa" betiteltes Stück uraufgeführt werden. In dem "Liebesbrief" wolle er Texte von Monteverdi, Michelangelo, Rilke und Ronsard vertonen, so Trojahn gestern in Weimar. Die habe er in der erotischen Sammlung der Bibliothek entdeckt. Er plane ein Streichquartett im Parterre, sowie zwei Geigen und zwei Soprane in den Etagen. (wk)
Landtag debattiert Bauhausjahr 2009
Unstimmigkeiten zum Umgang mit dem Bauhaus-Jubiläum in zwei Jahren sind am späten Vormittag Thema im Thüringer Landtag gewesen. Vertreter aller Fraktionen forderten in der Debatte die Landesregierung auf, den 90. Bauhaus-Geburtstag angemessen zu unterstützen. SPD-Kulturpolitiker Hans-Jürgen Döring sagte, das Land sei hier in der Pflicht, gerade weil Thüringen das Bauhaus 1925 in einem Akt von Kulturbarbarei vertrieben habe. Der Status einer Landesausstellung sei dabei wichtig, um genügend Sponsoren zu gewinnen. Weil die Regierung für 2009 eine Landesausstellung zum Thema "Natur im Städtebau" ausrichten will, sagte Döring: Ministerpräsident Althaus solle schleunigst Abschied nehmen von der geplanten "Gartenzwerg-Parade". Peter Krause von der CDU erklärte, die Argumente für eine Landesausstellung zum Bauhaus 2009 würden überwiegen. Der Erfolg des Bauhausjahres würde aber nicht daran hängen. Birgit Klaubert von der Linkspartei warf der Landesregierung vor, sie sei dabei, die Chancen des Bauhausjahres zu "vergeigen".
(mh)
Bei Carl Zeiss in Jena haben gestern bis zum Nachmitttag etwa 500 Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Das hat der Betriebsrat von Zeiss mitgeteilt. Zunächst hätten nur 150 Beschäftigte ihre Arbeit unterbrochen. Der Warnstreik war Teil der Protestaktionen der IG Metall im Tarifstreit mit der Metall- und Elektroindustrie Thüringens. Auch bei Opel in Eisenach standen zeitweilig die Bänder still. Während im Pilotbezirk Baden-Württemberg verhandelt wird, sollen heute die Warnstreiks in Sachsen und Thüringen fortgesetzt werden. Die IG Metall fordert über 6 Prozent mehr Lohn. (wk)
Am Wochenende ist Weimars Zwiebelmarktkönigin auf der Bundesgartenschau in Gera unterwegs. Sie soll als Botschafterin der Kulturstadt Touristen werben. Ab Ende Mai will die weimar-GmbH für eine Woche mit einem Stand auf der Buga präsent sein. Das Azubi-Projekt soll für die Weimarer Veranstaltungshöhepunkte werben, so die weimar GmbH. -- Wie die Buga-Geschäftsführung mitteilt, seien in der ersten Woche mehr als 75.000 Besucher nach Gera und Ronneburg gekommen. In den nächsten Tagen werde einen größerer Schub von Busreisegruppen und Schulklassen erwartet. Bis zum 14. Oktober sei mit insgesamt 1,5 Millionen Besucher zu rechnen. (wk)
Die Vorsitzenden der Weimarer Stadtratfraktionen von CDU und weimarwerkBürgerbündnis, Stephan Illert und Norbert Schremb, sollen endlich ihre Absichten mit der Wohnstätte offenbaren. Das hat Linkspartei-Fraktionschef Dirk Möller nach der Mieterversammlung im Volkshaus gefordert. Alle anderen Fraktionen und Oberbürgermeister Stefan Wolf hätten sich auf dem Podium klar gegen einen Verkauf der Wohnstätte an Privat ausgesprochen, so Möller. Nun wolle die Öffentlichkeit erfahren, ob die Mehrheitsfraktionen Bürgerinteressen ignorieren oder ernst nehmen. -- Die Versammlung, in der es um einen möglichen Verkauf der Weimarer Wohnstätte ging, war von Linkspartei und Ver.di organisiert worden. Die genannten Fraktionsvorsitzenden hatten die Teilnahme abgelehnt, weil die Vorgänge um die Abberufung der Wohnstätten-Geschäftsführerin Rita Augner ungeklärt seien. (wk)
Das Film-Festival "Très Courts" findet ab heute zum dritten Mal in Weimar statt. Gezeigt werden sogenannte Ultrakurzfilme die nicht länger als drei Minuten sind. Sie sind bis Samstag im Lichthaus-Kino in einem internationalen und zwei regionalen Programmen zu sehen. Das Angebot sei vielfältig, alle Formate und Genres wären zugelassen worden, heißt es von den Organisatoren. Dabei handelt es sich um Hochschullehrer und Studenten der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität. (wk)
Grüne kritisieren Verkehrspolitik des Weimarer Landes
Die Grünen im Weimarer Land haben die Verkehrspolitik des Landkreises scharf kritisiert. Dem regionalen Busverkehr jetzt die Zuschüsse kürzen zu wollen, sei rückwärtsgewand, phantasielos und falsch, so der verkehrspolitische Sprecher, Mathias Altmann. Richtiger wäre, das Angebot zu verbessern, sagte er bei RadioLOTTE Weimar. Derzeit blieben Nutzerfreundlichkeit und Attraktivität im wahrsten Sinne auf der Strecke, so Altmann. Selbst für den täglichen Weg zur Arbeit gäbe es keine Verknüpfung der Linien untereinander und auch nur ungenügende Verbindungen zum Schienennetz. Wer einen Tagesausflug vorhabe, müsse erst mühsam Fahrpläne studieren und wisse nicht, wie er zurückkommen soll. So könne der Bus keine Alternative zum Auto sein. Darauf käme es aber an, nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes.
(wk)
Früherer DRK-Chef von Weimar muß sich vor Gericht verantworten
Der frühere Weimarer DRK-Chef Ralf Göbel und sein ehemaliger Prokurist müssen sich seit gestern vor dem Amtsgericht Weimar verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, sich zwischen 1998 und 2001 an städtischen Zuweisungen bereichert zu haben. Dabei soll es um Millionenbeträge gehen. Die beiden hätten gegenüber der Stadt mehr Gehalt für Mitarbeiter in Rechnung gestellt, als diesen tatsächlich ausgezahlt wurde. Dabei sei auch Lohn für eine nicht mehr vorhandene Mitarbeiterin gefordert worden, so die Anklage. Auch im Bereich der DRK-Kindertagesstätten war es damals zu Unregelmäßigkeiten gekommen.
(wk)