Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 09. Mai 2007
Das Jenaer Institut für Psychologie gehört zu den beliebtesten im deutschsprachigen Raum. Das ist das Ergebnis einer Befragung von Studenten und Professoren, die das Gütersloher Centrum für Hochschulentwicklung durchgeführt hat. Jena nimmt den Spitzenplatz in diesem Fachbereich zusammen mit Konstanz ein. Mehr als jeder vierte Psychologie-Professor empfiehlt demnach das Jenaer Institut der Friedrich-Schiller Universität. Die Weimarer Bauhaus-Uni konnte in dem Ranking mit dem Fach Architektur punkten. Das wird neben dem der Unis in Hannover und Wuppertal sowie der Kunsthochschule Stuttgart mit "sehr gut" beurteilt. (wk)
Das Deutsche Institut für Urbanistik Berlin hat für heute Experten aus dem gesamten Bundesgebiet nach Jena eingeladen. Der Erfahrungsaustausch zur Stadterneuerung und Sozialplanung soll sich am Beispiel der Entwicklung der Saalestadt orientieren. Rund 130 Fachleute diskutieren bis zum Ende der Woche über aktuelle Fragen der Stadtteilentwicklung, der Sanierung und der Denkmalpflege. Sie wollen sich dazu vor Ort einen Eindruck über die Aktivitäten der Stadt verschaffen. Vor allem interessiere die Wohnförderung in den Plattenbaugebieten, heißt es. -- Das Forum wird vom größten Stadtforschungsinstitut Deutschlands seit 37 Jahren jeweils in einer anderen Stadt durchgeführt. (wk)
Der Vertriebsvorstand der Intershop AG in Jena, Ralf Männlein, hat mit sofortiger Wirkung sein Amt niedergelegt. Das gab das Unternehmen gestern am späten Abend bekannt. Die Leitung des Bereichs Vertrieb und Marketing werde vom neuen Vorstandsvorsitzenden Friedhelm Bischofs mit übernommen, hieß es. Der hatte zuvor ein Sparprogramm angekündigt, das vor allem den Vertrieb des börsennotierten Software-Anbieters treffen wird. Die Vertriebsstandorte Österreich, Frankreich und Italien würden aufgeben werden, hieß es. Damit wolle Intershop seine anhaltenden Verluste ausgleichen. (wk)
Thüringens CDU-Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz hat den Weimarer Tarifabschluß der "Metaller" als zu hoch kritisiert. Gegenüber dem MDR sagte er, daß bei aufkommender Konjunktur nicht gleich das ganze Geld verteilt werden dürfe. Dagegen hält der Verhandlungsführer für die Thüringer Metall-Unternehmer, Wolfgang Zahn, den neuen Tarifvertrag für akzeptabel. Die Geschäfte liefen gut, so Zahn. -- In Weimar einigten sich gestern Arbeitgeber und Gewerkschaften, den Pilotabschluß von Baden-Württemberg zu übernehmen. Danach erhalten ab Juni 21 Tausend Menschen rund 4 Prozent mehr Lohn. Die sind in den 60 tarifgebundenen Betrieben in Thüringen beschäftigt. Insgesamt hat hier die Branche allerdings 80 Tausend Mitarbeiter. (wk)
Die von der Friedrich-Schiller-Universität erhobenen Säumnisgebühren sind rechtswidrig. Das hat jetzt das Verwaltungsgericht Gera festgestellt. Die Hochschule verlangt von jedem Studenten, der sich verspätet zurückmeldet, Gebühren von 25 Euro. Damit sei die Drohung verbunden, ihn bei Nichtzahlung zu exmatrikulieren. Dafür fehle die rechtliche Grundlage, heißt es in einem Urteil, das gestern bekannt wurde. Die Betroffenen können nun die Gebühren zurückfordern. (dpa/wk)
Die DNT-Inszenierung "Krankheit der Jugend" von Tilmann Köhler wird heute beim Theatertreffen in Berlin gezeigt. Bei den insgesamt zehn eingeladenen Inszenierungen steht die Weimarer Arbeit als einzige neben solchen von Großstadttheatern. Dabei sind unter anderen das Deutsche Theater Berlin, das Wiener Burgtheater, das Schauspielhaus Zürich und das Thalia Theater Hamburg. "Krankheit der Jugend" ist ein Stück von Ferdinand Bruckner und hatte im vergangenen Sommer im e-werk Premiere. Das Stück von 1925 ist zum bundesdeutschen Theatervergleich eingeladen worden, weil es laut Jury als "aufregend junges und lebendiges Zeittheater" inszeniert sei. -- Beim Theatertreffen war Weimar bisher zweimal mit Inszenierungen von Leander Haußmann vertreten. (wk)
15. Verwaltungsrichtertag hat in Weimar begonnen
Der 15. Deutsche Verwaltungsrichtertag hat am Vormittag in der Weimarhalle begonnen. Bis zum Freitag wollen die über 1000 Teilnehmer aus Justiz, Politik und Wissenschaft über Europarecht und Terrorismusbekämpfung diskutieren. Die Vorbereitung des Kongresses stand unter der Leitung des Präsidenten des in Weimar ansässigen Thüringer Oberverwaltungsgerichts, Hartmut Schwan. --
Die Tagungsteilnehmer waren zuvor von Demonstranten der sogenannten "Bürgerallianz Thüringen" empfangen worden. Die Richter sollen bei ihren Verwaltungsentscheidungen die Bürger vor höheren Kommunalabgaben bewahren, so deren Forderung. Besonders verwies sie dabei auf die Straßenausbau-Beiträge. Die Bürgerinitiative hat bereits erfolgreich gegen Wasser- und Abwasserbeiträge gekämpft.
(wk)
Erstmals sind für den Weimarer Menschenrechtspreis auch Vorschläge aus der Stadt selbst eingegangen. Von den insgesamt 16 Kandidaten für den Preis seien drei aus Weimar und dem Umland eingereicht worden, heißt es vom Ausländerbüro der Stadt. Die Vorschläge kämen von Organisationen und Einzelpersonen. Es seien Menschenrechtsaktivisten und Gruppen aus acht Ländern Europas, Asiens, Südamerikas und Afrikas sowie den USA vorgeschlagen worden. Die Vorschläge machten deutlich, wie vielen Menschen weltweit die elementaren Grundrechte vorenthalten werden. -- Wer im Dezember den Preis bekommen soll, will der Vergabebeirat am 3. Juli vorschlagen. Die Nominierung durch den Stadtrat soll am 18. Juli erfolgen. (wk)
Nationaltheater Weimar bleibt bei gekürztem Etat eigenständig
Das Deutsche Nationaltheater Weimar wird auf absehbare Zukunft eigenständig bleiben. Über ein Zusammengehen des DNT mit der Oper Erfurt werde wegen unüberbrückbarer Hürden nicht weiter verhandelt. Das teilte der Sprecher des Kultusministeriums, Detlef Baer, nach dem gestrigen Minister-Gespräch mit den Verhandlungsführern mit. Es bleibe aber bei der angekündigten Kürzung der Landesmittel auf 20 Millionen Euro pro Jahr für beide Häuser. Die würden entsprechend des bisherigen Schlüssels aufgeteilt. Damit sinken die Zuschüsse für Weimar um 1,6 Millionen Euro. Da das "Weimarer Modell" des Lohnverzichts ausläuft, entsteht eine weitere Finanzierunglücke von rund zweieinhalb Millionen Euro. Allerdings wolle das Land einen sogenannten Kooperationsetat einrichten, aus dem gemeinsame Projekte Weimars und Erfurts finanziert werden könnten.
(wk)
Rund 400 Menschen trafen sich beim Aktionstag zum 8. Mai in Apolda
Rund 400 Menschen aus der Kreisstadt und dem Umland haben an dem Aktionstag zum 8. Mai in Apolda teilgenommen. Mit Infoständen und einem Straßenfest hat sich das neue "Bürgerbündnis gegen Rechtsextremismus im Weimarer Land" vorgestellt. Kommunalpolitiker, Vertreter von Kirchen, Vereinen und Verbänden warnten 62 Jahre nach dem Ende des Hitlerfaschismus vor einem Wiederaufflammen von Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Gleichzeitig begrüßten Landrat Hans-Helmut Münchberg und Bürgermeister Rüdiger Eisenbrand in ihren Reden das Engagement des neuen Bürgerbündnis. Ein Mahngang führte unter anderem zum Wohnhaus einer jüdischen Familie, die im Nationalsozialismus umgekommen war. --
Laut Mitteilung der Polizei verlief die Veranstaltung friedlich. Allerdings seien gegen 14 Störer Platzverweise ausgesprochen worden. Eine Person wurde in Gewahrsam genommen. Gegen zwei weitere Personen wurden Anzeigen wegen des "Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen" und Beleidigung erstattet.
(wk)