Aktuell - Nachrichten
Weimar-Nachrichten vom 08. Mai 2007
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena und die Adam-Mickiewicz-Universität Posen wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Die gestern abgeschlossene Kooperationsvereinbarung sieht vor, stärker in Forschung und Lehre aber auch in der europäischen Hochschulpolitik zusammenzuarbeiten. Der Jenaer Rektor Klaus Dicke, und der Prorektor der Universität Posen, Marek Kreglewski, unterzeichneten die Vereinbarung zum Auftakt der Deutsch-Polnischen Woche in Jena. Zwischen den beiden Hochschulen bestehen seit den frühen 90er Jahren wissenschaftliche Beziehungen. (wk)
Der Jenaer Software-Anbieter Intershop will seine anhaltenden Verluste mit Einsparungen beim Vertrieb ausgleichen. Jährlich sollen so 4,5 Millionen Euro weniger ausgegeben werden, wie der Vorstand in Jena mitteilte. Die Vertriebsstandorte Österreich, Frankreich und Italien würden aufgeben werden, hieß es. Bereits im 3. Quartal diesen Jahres sollen sich die Einsparungen auswirken. Ziel sei es, möglichst schnell profitabel zu werden, so Intershop-Vorstandschef Friedhelm Bischofs. Details zum Sparprogramm des Software-Unternehmens sollen morgen bei der Aktionärsversammlung bekannt gegeben werden. (wk)
Der Fußballverein Carl Zeiss hat sich nach Anschuldigungen der Polizei in Burghausen hinter seine Anhänger gestellt. Nach dem 1:1-Gegentreffer der Oberbayern in der letzten Spielminute soll es am Sonntag zu Zusammenstößen zwischen Fans des FC Jena und der Polizei gekommen sein. Wie es jetzt vom Verein heißt, seien die Aggressionen nicht von den Fußball-Fans ausgegangen. Mathias Stein vom Jenaer Fanprojekt sagte gegenüber der Presse, das Personal von Sicherheitsfirmen sei oft nicht qualifiziert. Die Polizei gehe zudem übermotiviert in solche Einsätze. Nach Angaben der Burghausener Polizei sind bei den Krawallen vier Beamte, ein Ordner und acht Jena-Fans verletzt worden. Nachdem ein Ordner getreten worden sei, sei die Situation eskaliert und die Polizei habe Pfefferspray eingesetzt. (dpa/wk)
Das Amtsgericht Jena muss jetzt den Fall "Schützenhaus Pößneck" neu verhandeln. Die Liquidation einer als Stiftung getarnten Firma des Nazi-Anwalts Jürgen Rieger ist vom Landgericht Gera bis auf weiteres gestoppt worden. Die in Großbritannien gelöschte Stiftung hätte zunächst "pro forma" im deutchen Handelsregister eingetragen werden müssen, um einen Nachtragsliquidator berufen zu können, so die Begründung. Der Pößnecker Anwalt Heinz-Alf Borchardt war von der Stadt mit der Liquidation der Scheinfirma beauftragt worden, um Forderungen gegen Rieger zu sichern. Der in England für ungültig erklärten Scheinfirma des Neonazis gehört unter anderem das Schützenhaus Pößneck. Über die Nachtragsliquidation hofft die Stadt, die historische Immobilie wiederzuerlangen. (wk)
Auf dem diesjährigen "Bunten Frühjahrsmarkt" sind weniger Stände aufgebaut als noch im Vorjahr. Anwesende Händler gaben als Grund die pro Quadtratmeter um 60 Cent erhöhte Standmiete an. Auch seien die Tage am Wochenanfang kunden-unfreundlicher als am Wochenende hieß es. -- Auf dem Frühjahrsmarkt bieten seit zwölf Jahren Händler aus Thüringen und der Bundesrepublik an zwei Tagen Waren verschiedenster Branchen an. Das Angebot reicht von Töpfer- und Haushaltswaren bis zu Modeschmuck und Spielwaren. (wk)
Vereine und Initiativen aus dem Kultur- oder Sportbereich können sich zum Zwiebelmarkt wieder vor großem Publikum präsentieren. Ihr Programm können sie auf den Bühnen am Markt, auf dem Herderplatz und auf dem Goetheplatz vorstellen. Die Podien werden von der Stadt, RadioLOTTE Weimar und SalveTV angeboten. Interessenten sollten sich bis zum 30. Juni in der Kulturdirektion Weimar anmelden. Ansprechpartnerin ist die Fachreferentin für Soziokultur und Stadtfeste, Kerstin Rentsch. (wk)
Ob es weitere Verhandlungen über eine DNT-Zusammenarbeit mit Erfurt geben wird, soll heute nachmittag im Thüringer Kultusministerium entschieden werden. Minister Jens Goebel hat dazu Oberbürgermeister Stefan Wolf, Stadtkulturdirektor Felix Leibrock und DNT-Verwaltungsdirektor Thomas Schmidt eingeladen. Die Stadt Weimar hatte sich zuletzt gesprächsoffen gezeigt. Allerdings würde einer gemeinsamen Theater-Gesellschaft nur zugestimmt, wenn darin die absolute Eigenständigkeit des Weimarer Mehrspartentheaters gewahrt bleibe. Die Stadt Erfurt vertritt dagegen eine Position, nach der in einer Fusion beider Häuser, das DNT sein Musiktheater und die Staatskapelle aufgeben müßte. Ziel der Zusammenarbeit sollen Einspareffekte sein. (wk)
Für die Thüringer Übernahme des für Baden-Württemberg abgeschlossenen "Metaller"-Tarifvertrags wird heute in Weimar verhandelt. Die IG Metall will den Vertrag für den Freistaat ohne Abstriche. Danach soll es ab Juni rund 4 Prozent mehr Lohn für die in der Metall- und Elektroindustrie Beschäftigten geben. Das beträfe 21 Tausend Menschen in den Mitgliedsfirmen des Thüringer Metall-Arbeitgeberverbandes. Insgesamt hat hier die Branche 80 Tausend Mitarbeiter. Davon würden aber viele in Firmen arbeiten, die sich an dem Tarifabschluß orientieren wollen, heißt es. (wk)
Die nächste Bürgersprechstunde des Oberbürgermeisters soll am Mittwoch, dem 16. Mai, stattfinden. Stefan Wolf will Interessierte am Vormittag zwischen 9 und 11 Uhr in seinem Dienstzimmer im Rathaus empfangen. Um lange Wartezeiten zu vermeiden und um die Sprechstunde vorbereiten zu können, bittet sein Büro um telefonische Voranmeldung. -- Die Bürgersprechstunde wird einmal monatlich angeboten. Es können Fragen gestellt, eigene Anliegen vorgetragen, und Anregungen zu kommunalen Angelegenheiten gegeben werden. (wk)
Thüringer "Metaller" übernehmen Pilotabschluß von Baden-Württemberg
Die heutigen Weimarer Tarifverhandlungen für die Thüringer Metall- und Elektroindustrie waren erfolgreich. Arbeitgeber und Gewerkschaften einigten sich am Nachmittag, den Pilotabschluß von Baden-Württemberg zu übernehmen. Danach erhalten ab Juni 21 Tausend Menschen rund 4 Prozent mehr Lohn. Die sind in den 60 tarifgebundenen Betrieben in Thüringen beschäftigt. Insgesamt hat hier die Branche allerdings 80 Tausend Mitarbeiter. Davon würden aber viele in Firmen arbeiten, die sich an dem Tarifabschluß orientieren wollen, heißt es. --
Jetzt wird die Übernahme des Pilotabschlusses auch in den anderen ostdeutschen Tarifbezirken erwartet.
(wk)
Stadt Weimar legt Kranz am sowjetischen Ehrenfriedhof nieder
Anläßlich des Kriegsendes vor 62 Jahren hat die Stadt Weimar am Vormittag einen Kranz auf dem sowjetischen Ehrenfriedhof im Ilmpark niedergelgt. Es sprach Oberbürgermeister Stefan Wolf. Im ehemaligen Konzentrationslager Theresienstadt ist aus diesem Anlaß eine Gedenktafel für die ermordeten Einwohner von Weimar eingeweiht worden. Zu der Feierstunde am Vormittag waren Ex-Oberbürgermeister Volkhardt Germer als Vorsitzender und weitere Mitglieder des Fördervereins Buchenwald ins tschechische Terezin gereist. Auf der Sandstein-Tafel sind die Namen der im Ghetto Theresienstadt ermordeten 10 jüdischen Weimarer Bürger verzeichnet. --
In Tschechien wird der 8. Mai noch als Nationaler Feiertag der Befreiung vom Hitlerfaschimus begangen.
(wk)
Neues Bürgerbündnis lädt zum 8. Mai nach Apolda ein
Das neu gegründete "Bürgerbündis gegen Rechtsextremismus im Weimarer Land" hat anläßlich des 8. Mai nach Apolda eingeladen. Bürger, Vereine, Unternehmen und Institutionen beteiligten sich am Nachmittag und Abend an einem Straßenfest. Die Eröffnung übernahm Landrat Hans-Helmut Münchberg. Unterstützung erfuhr die Initiative durch die Bürgerbündnisse Weimars und Jenas. Hintergrund der Aktion sind die rechtsextremen Gewaltübergriffe zum Apodaer Faschingsumzug sowie die Drohungen gegen engagierte Bürger der Stadt. Im Vorfeld waren erneut Flugblätter der Neonazis in Umlauf. Außerdem waren die Ankündigungsplakate für die Veranstaltung herruntergerissen und zertreten worden.
(wk)